Bewertung
David Bowers & Sam Fell

Flutsch und weg

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Ratte Roddy St. James ist ein Haustier und wohnt in einem imposanten Haus im Londoner Stadtteil Kensington. Während seine Besitzer unterwegs sind, dringt Kanalratte Sid ins Haus ein und es schüttelt Roddy vor Ekel. Bei dem Versuch, Sid loszuwerden, wird Roddy die Toilette hinunter gespült und es beginnt ein großes Abenteuer. Denn Roddy wird in die Meinungsverschiedenheit von Gauner Kröte und der Rattenfrau Rita verwickelt, die sich um einen Diamanten streiten. Bei der Flucht heftet sich Roddy an Ritas Fersen und nach einigem Hin und Her verspricht sie, Roddy zurück nach Hause zu bringen. Auf der Reise entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft und gemeinsam setzten sie sich ihren Verfolgern zur Wehr.

Kritik

Man wird sofort in das heitere Treiben von "Flutsch und weg" hinein gezogen und kann amüsiert mit ansehen, wie der Alltag von Hausratte Roddy aussieht. Zunächst ist man dabei der Auffassung, dass es ihm nicht besser gehen könnte, da er in einem fantastischen Haus wohnt und jede Menge Unterhaltung zu haben scheint. Doch je weiter man in die Kanalisation eindringt und ihre Bewohner kennenlernt, desto mehr geht einem auf, dass Roddy eigentlich sehr einsam ist und man durchaus Mitleid mit ihm haben kann. Diese Erkenntnis pirscht sich ganz langsam an und gibt dem hektischen Abenteuer von Roddy und Rita eine ruhige Note, die der Film sehr gut gebrauchen kann.

Nicht nur Roddy wirkt auf Anhieb sympathisch, auch zu Rita hat man sofort einen Draht. Sie ist das genaue Gegenteil der vornehmen Ratte aus Kensington. Rita hat Tatendrang, scheut sich nicht vor Gefahren und sich die Hände dreckig zu machen und sie hat das, was Roddy fehlt: eine Familie. Als sie Roddy etwas unwillentlich mit nach Hause nimmt, macht es großen Spaß, die ganze Rattenmeute in Aktion zu sehen. Hier ist es ganz anderes als bei Roddy zu Hause. Es ist laut, unordentlich und alles ist aus zweiter Hand. Dennoch könnte die Familie nicht glücklicher sein und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Roddy und Rita schweißt indes nicht nur ihre Reise nach Kensington zusammen, es sind die abenteuerlichen Verfolgungsjagden, durch die sie zusammenwachsen, indem sie sich gegenseitig den Hals retten.

Der große Cliffhanger ist dann das Eintreffen in Roddys Haus, wo Rita erkennt, wie einsam jener ist. Roddy will sich dies jedoch nicht eingestehen und möchte nicht, dass Rita sein Leben verunglimpft, was schlussendlich zu einer weiteren Konfrontation zwischen Rita und Roddy auf der einen Seite und der Kröte und Le Frosch auf der anderen Seite führt.

Man hat für diesen Film nicht nur die Protagonisten schön ausgewählt, auch ihre Widersacher dürfen ab und an im Rampenlicht stehen und besonders die jüngeren Zuschauer können sich daran erfreuen, wie die Ratten der Kröte ein uns andere Mal ins Bockshorn gejagt werden. Für meinen Geschmack hat man an dieser Stelle etwas zu dick aufgetragen. Denn die vielen Verfolgungsszenen geben dem Film etwas sehr unruhiges und man gibt sich nicht damit zufrieden, die Niederlagen der Figuren nur einmal zu beleuchten. Nein, da wird Ratte Spike bei jeder Gelegenheit eins über gebraten, Roddy bekommt nicht nur einen oder zwei sondern gleich drei Stromschläge und stößt sich nicht nur ein oder zwei sondern eben drei Mal an der Stelle, die jedem Mann schon beim Hinsehen weh tut.

Neben dem ganzen Wirbel, der durchaus etwas dezenter hätte ausfallen können, haben mir die musikalischen Schnecken sehr gut gefallen. In vielen Momenten konnte sie die Stimmung auflockern oder unterstreichen, indem sie im wahrsten Sinne des Wortes den Ton angaben.

Fazit

Die abenteuerliche Reise von Roddy und Rita macht viel Spaß und es ist schön, wie die beiden in dem ganzen Chaos zu einander finden. Auch sonst ist "Flutsch und weg" ein gelungener Animationsfilm, bei dem man aber an einigen Stellen etwas weniger Effekthascherei hätte einsetzen können.

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Marie Florschütz - myFanbase
06.10.2016

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