Bewertung
Don Paul & Eric Bergeron

Der Weg nach El Dorado

Leben wie die Götter.

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Den spanischen Gaunern Miguel und Tulio fällt eine Schatzkarte in die Hand, die verspricht, sie nach El Dorado und somit zu sagenhaftem Reichtum zu führen. Glücklich Umstände führen dazu, dass die beiden die geheime Stadt tatsächlich erreichen und dort hält man die Unbekannten prompt für Götter. Miguel und Tulio lassen es sich gut gehen und von vorn bis hinten bedienen, wobei Chel, eine Einwohnerin von El Dorado, sofort erkannt hat, dass die beiden nichts göttliches an sich haben. Sie hilft ihnen dennoch, den Schein zu wahren und verliebt sich dabei in Tulio. Während Tulio nun nur noch Chel im Kopf hat, genießt Miguel das Leben als Gott, was langsam aber sicher einen Keil in die jahrelange Freundschaft der beiden treibt.

Kritik

Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, eine echte Schatzkarte zu finden, die einem zu Bergen und Bergen von Gold führt? Für Miguel und Tulio wird dieser Traum in "Der Weg nach El Dorado" tatsächlich wahr, doch damit ist es nicht genug. Man hält die beiden in der abgeschotteten Stadt sogar für Götter und nun können sie die Seele baumeln lassen und müssen sich scheinbar um nichts mehr Sorgen machen. Die ersten Minuten des Filmes machen deshalb so viel Spaß, weil man uns genau aufzeigt, wie unterschiedlich Miguel und Tulio sind, aber gleichzeitig zu vermitteln weiß, dass genau das ihre Freundschaft enorm bereichert. Sie sind ein eingespieltes Team und wissen bereits vorher, was der andere gleich sagen wird.

Als sie sich dann in El Dorado als Götter ausgeben, muss man immer wieder über die beiden lachen, die durch ihre Unkenntnis bezüglich der Kultur der Einheimischen ihr geliebtes Gold zum Fenster raus werfen. Nicht weniger Spaß macht es, Tzekel-Kan und Tannabok um die Gunst der angeblichen Götter buhlen zu sehen. Dabei ist es besonders schön, dass sich der vordergründig einfach gezeichnete Trickfilm im Hintergrund wunderbarer Bilder bedient. Die Schlucht, in dem sich El Dorado befindet, ist episch. Es gibt glitzernde Wasserfälle, goldene Statuen, Prunk, Schmuck und pompöse Gebäude wo das Auge hinreicht. Man hat hier mit scheinbar einfachen Mitteln eine Wunderwelt geschaffen, die den Zuschauer sofort in Stauen versetzt.

Doch der Ausflug nach El Dorado ist nicht nur Spiel und Spaß, wie uns die erste Hälfte des Filmes glauben macht. Man geht nach einem lustig leichten Anfang immer tiefer, berichtet uns von Freundschaft, Feindschaft, Liebe und Neid. Im Mittelpunkt des Ganzen stehen Miguel und Tulio, die, obwohl sie bisher stets zusammen gehalten haben, plötzlich auf unterschiedlichen Seiten stehen. Tulio möchte El Dorado verlassen und das mit möglichst vielen Schätzen und natürlich Chel, der neuen Frau ein seiner Seite. Miguel hingegen genießt das Leben als Gott, fühlt sich neben Chel wie das fünfte Rad am Wagen und will daher verweilen.

Letztendlich vermittelt uns der Film, das Gold, Reichtum, Macht und Herrschaft im Leben nicht das Wichtigste ist. Auch wenn man oberflächlich betrachtet immer nach Wohlstand streben wird, sind es die kleinen Dinge im Leben, die man immer zu schätzen wissen weiß. Man kann ein Dasein ohne Prunk haben, doch auch eins ohne Freunde? Ohne Liebe? Eher nicht. Auf ganz subtile Weise erzählt man uns, wie wichtig Freundschaft ist und dass man manchmal über sich hinaus wachsen muss, um zu erkennen, was einem wahrhaftig am Herzen liegt.

Fazit

"Der Weg nach El Dorado" ist ein Film, den ich schon ein Dutzend Mal gesehen haben, aber immer wieder kann ich mich an den schönen Bildern, der liebevoll und witzig erzählten Geschichte und dem Happyend erfreuen. Ein Hoch auf DreamWorks"!

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Marie Florschütz - myFanbase
13.10.2016

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