Bewertung
Hamilton Luske & Ben Sharpsteen

Pinocchio

Bin ich denn ein richtiger Junge?

Foto: Copyright: Disney
© Disney

Inhalt

Der Tischler Gepetto ist ein älterer Mann und lebt allein mit seiner Katze Figaro und seinem Fisch Cleo. Er hat sich eine Holzpuppe geschnitzt und wünscht sich eines Abends vom Wunschstern, dass sich die Marionette in einen richtigen Jungen verwandelt. Die blaue Fee ist bereit, Gepetto diesen Wunsch zu gewähren, doch damit der Holzjunge auch weiß, was Recht und Unrecht ist, soll Jimini Grille bei ihm bleiben und als Pinocchios Gewissen dienen. Jimini ist einverstanden und so ernennt die blaue Fee Jimini offiziell zu Pinocchios Gewissen. Gepetto freut sich, nun einen Sohn zu haben, doch bald gerät Pinocchio auf Abwege und auch Jimini kann ihm nicht helfen.

Kritik

Anders als die Liebesgeschichte in Disneys erstem Film "Schneewittchen und die sieben Zwerge" handelt das zweite Meisterwerk von Moral, Ehrlichkeit und Tapferkeit. Diese Werte werden einem von der ersten Sekunde an vermittelt und der kleine Holzjunge Pinocchio muss am eigenen Leib erfahren, wie man den rechten Weg einschlägt. Man fühlt sofort mit dem einsamen Gepetto mit, der sich nichts sehnlicher wünscht, als einen kleinen Sohn zu haben, mit dem er sein Leben teilen kann. Als die blaue Fee (die mich sehr an Cinderella erinnert) ihm diesen Wunsch erfüllt, freut man sich sofort. Schnell wird jedoch klar, dass Pinocchio von nichts in der Welt eine Ahnung hat. Er ist ein unbeschriebenes Blatt und muss jede Kleinigkeit erst lernen. Pinocchio vertraut selbst dem gerissenen Fuchs John, der sicher nicht umsonst als Verführer zur dunklen Seite gewählt wurde, da der Fuchs in der Fabelwelt immer die Gerissenheit darstellt und ein eher hinterhältiges Schlitzohr ist. Während Pinocchio in niemandem etwas Schlechtes vermutet, wendet er sich gegen die Ratschläge seines kleinen Gewissens, ohne dabei zu denken, etwas Falsches zu tun.

Doch nicht nur Pinocchio muss lernen, das richtig und was falsch ist. Auch Jimini erkennt, nicht über alles Bescheid zu wissen. So erzählt man uns nun, wie Holzjunge und Gewissen durch die Hochs und Tiefs des Lebens und die Bösartigkeiten der anderen Menschen erkennen, dass man nicht jedem trauen kann, sondern auf die kleine Stimme in Inneren hören muss.

Eine weitere wichtige Moral der Geschichte betrifft das Lügen. Denn laut des Leitsatzes der blauen Fee, soll Pinocchio selbstlos, mutig und ehrlich sein. Seit Pinocchio vor über 70 Jahren entstanden ist, drohen wohl alle Eltern ihren Kindern damit, dass ihre Nase wächst, falls sie Lügen erzählen. An Pinocchio statuiert man ein Exempel und hat damit für viele künftige Eltern-Kind-Generationen einen Grundstein in Sachen Erziehung gelegt. Schön ist auch, wie man hier erneut bildliche Anspielungen auf die Fabelwelt macht. Denn nach dem listigen Fuchs verwandelt man die einfältigen Jungen nun in Esel.

Es wäre kein echter Disney-Film, wenn man die Geschichte nicht mit viel Musik und Gesang erzählen würde. Sehr berühmt ist vor alles das Lied "Wenn ein Stern in finstrer Nacht " (im Englischen "When You Wish upon a Star"), das einen wahnsinnig hoffnungsvoll stimmt.

Das Ende des Filmes, bei dem Pinocchio endlich auf den richtigen Weg kommt und für seine Opferbereitschaft belohnt wird, ist genau so gelungen wie der Rest des Filmes. Denn nach all der Moral im Film verspricht man nun, dass einem Gutes widerfahren wird, wenn man sich auf die richtigen Werte besinnt. Besonders für Kinder ist der Film Gold wert.

Fazit

Ein wunderbarer Kinderfilm, der viele moralische Grundsätze vermittelt und diese geschickt in eine niedliche und lehrreiche Geschichte verpackt.

Marie Florschütz - myFanbase
15.11.2016

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