Bewertung
James Algar & Samuel Armstrong

Fantasia

Foto: Copyright: Disney
© Disney

Inhalt

Im Jahr 1940 brachte man mit dem dritten abendfüllenden Film Disneys mal etwas ganz anderes auf die Leinwand. Im Mittelpunkt der Produktion steht die Musik und man lässt das Philadelphia Orchestra, das von Leopold Stokowski dirigiert wird, klassische Stücke vortragen und zeichnet dazu passende Geschichten.

Als erstes spielt man Johann Sebastian Bachs "Toccata und Fuge in d-moll, BWV 565". Dabei sieht man die Silhouetten der Musikanten, die nach und nach zu abstrakten Figuren werden.

In Pjotr Iljitsch Tschaikowskis "Nussknacker-Suite" betrachten wir den Wechseln der Jahreszeiten. Zunächst ist es Sommer und als sich das Jahre dem Ende wendet, zieht der Winter ein. Dazu tanzen die Pflanzen und die Tiere des Waldes.

Im Stück von Paul Dukas, "Der Zauberlehrling", greift man auf das Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe zurück. Der Zauberlehrling ist in diesem Fall Mickey Maus und als er des Aufräumens überdrüssig ist, benutzt er Magie. Was zuerst noch Spaß war, wandelt sich jedoch bald, als Mickey Maus die Kontrolle verliert und der Zauberer er ihn schließlich retten muss.

Zu Igor Strawinskis "Le Sacre du Printemps" erzählt man, wie die Erde entstanden ist. Man zeigt uns, dass es erst nur Einzeller und primitive Lebewesen gab, später entstanden die Dinosaurier. Nachdem man uns den Alltag der Dinosaurier gezeigt hat, geht die Lebensform zu Grunde.

Während Ludwig van Beethovens "6. Sinfonie in F-Dur, Op. 68" zeichnet man die griechische Mythologie samt ihrer Fabelwesen. Es gibt geflügelte Pferde, Zentauren und mehr, die ein glückliches und friedliches Leben mit einander führen, dabei spielen, singen und feiern. Das Fest wird jedoch von Zeus unterbrochen, der beginnt, aus dem Himmel Blitze zu schleudern.

Im Ballett zu Amilcare Ponchielli "Der Tanz der Stunden" bewegen sich Strauße, Elefanten, Nilpferde und Krokodile beschwingt zur Musik. Sie sind wie echte Balletttänzer gekleidet. Dabei erzählt man die Geschichte einer von Räubern entführten Prinzessin.

Das Stück "Eine Nacht auf dem kahlen Berge" von Modest Mussorgski betrachtet die Geschichte des Dämonen Chernobog. Er beschwört weitere böse Kreaturen herauf und sie versammeln sich auf einem Hexenberg. Doch als die Kirchenglocke zu schlagen beginnt und der Morgen anbricht, ziehen sich die bösen Geister wieder zurück.

In Franz Schuberts "Ave Maria" schreiten verhüllte Gestalten langsam durch den Wald, während ganz allmählich die Sonne aufgeht.

Kritik

So schön die Idee, die Geschichte zu Gunsten der Musik in den Hintergrund treten zu lassen, auch sein mag, für mich ist dieser Film wirklich nichts. Bereits während des ersten Stückes musste ich mir Mühe geben, die Augen die ganze Zeit auf den Fernseher zu halten. Ein wenig mehr Stimmung kam dann mit Mickey Maus als Zauberlehrling auf.

Am problematischsten finde ich dabei, dass das Stück im Vergleich zu allen anderen Filmen wahnsinnig lang ist. Bei über zwei Stunden muss man sich richtig anstrengen, der Musik und den kleinen Geschichten die ganze Zeit zu folgen. Als der Dirigent dann nach "Le Sacre du Printemps" verkündete, dass man nun nach der Hälfte eine Pause einlegt, hatte ich wenig Lust, noch eine Stunde von "Fantasia" zu verfolgen. Ich kann daher nachvollziehen, dass der Film bei seiner Uraufführung an den Kinokassen floppte.

Abgesehen davon, hat man sich natürlich wie immer sehr viel Mühe gegeben und die Geschichten passend mit der Musik kombiniert.

Fazit

Ich werde mir "Fantasia" kein zweites Mal ansehen, da der Film viel zu lange geht und ich sowieso kein Fan von klassischer Musik bin.

Marie Florschütz - myFanbase
15.11.2016

Diskussion zu diesem Film