Bewertung
Wolfgang Reitherman

Robin Hood

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Inhalt

Während der Abwesenheit von König Richard herrscht Prinz John über das Land, wobei es ihm egal ist, ob seine Bürger Hunger leiden müssen und trotz der hohen Steuern über die Runden kommen. Robin Hood und seine Kumpanen haben jedoch beschlossen, gegen Prinz John und seine Handlanger vorzugehen, weshalb sie die Reichen bestehlen, um das gewonnene Gold an die Armen zu verteilen. Die fröhlichen Gesellen müssen jedoch im geheimen leben, doch um seine Jugendliebe Maid Marian zu treffen, wagt sich Robin aus seinem Versteck und dreht Prinz John dabei eine lange Nase.

Kritik

Schon allein der Grundsatz der Geschichte ist sehr ansprechend: Nimm von den Reichen und gib es den Armen. Robin Hood ist damit ein Held der ersten Stunde, da er in jedem Aspekt seines Charakters selbstlos ist. Er opfert seine Sicherheit für andere, lebt versteckt und hegt nur wenige Beziehungen, um niemanden in Gefahr zu bringen.

Mit dem Auftauchen von Maid Marian, der einzigen Füchsin der Geschichte, ist jedoch schnell klar, dass sich nun alles ändern wird. Es erinnert ein wenig an "Bambi", als das Rehkitz und seine Freunde langsam erwachsen werden und sich Hals über Kopf verlieben. Auch Robin und Marian sind ihre Gefühle sofort auf die Stirn geschrieben, was der Geschichte rund um den selbstlosen Helden dann auch noch das gewisse Etwas gibt.

Neben der witzigen, moralischen und romantischen Geschichte mochte ich auch das Wiedersehen mit der Figur des Bären, die wir bereits in "Das Dschungelbuch" kennengelernt haben. Damals hieß er Balu und nun ist er John, doch nicht nur die deutsche Synchronstimme ist gleich geblieben, auch sein Bedürfnis nach Gerechtigkeit und Familiensinn wird in diesen Film wieder aufgegriffen.

An "Robin Hood" mochte ich immer, dass die Handlung so beschwingt und dennoch ernst, so leichtfertig und dennoch ernsthaft ist. Denn die Hauptfigur ist ein Mann von Ehre und stellt das Wohl der anderen immer vor sein eigenes, schafft es aber auch, List und Tücke mit in seine Handlungen einfließen zu lassen.

Der einzige hinkende Aspekt ist der "große Schurke". Ist dies nun Prinz John oder der Sheriff von Nottingham? An sich hat der Prinz viel mehr Macht, doch es gab wohl niemals einen lächerlicheren Bösewicht als den Löwen ohne Mähne, der allzu gern am Daumen lutscht. Dem gegenüber steht die Schlange Hiss, die auch sehr der Vorlage Kaa aus "Das Dschungelbuch" ähnelt. Kaa ist wesentlich kaltblütiger, vereint aber ebenfalls nicht das, was man sich von einem wahren Schurken verspricht.

Fazit

Der clevere Fuchs Robin Hood ist eine wirklich schöne Figur, die alle Facetten eines Helden in sich vereint. Lediglich der Bösewicht hätte etwas fieser sein können.

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Marie Florschütz - myFanbase
01.12.2016

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