Bewertung
Ron Howard

Solo: A Star Wars Story

Der riesige Wookie kam euch zuletzt zu kurz? Ihr vermisst Han Solo? Und habt euch schon immer über seine Backstory gewundert? Das und viel mehr bietet euch "Solo: A Star Wars Story".

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Inhalt

Han (Alden Ehrenreich), der noch nicht mal einen Nachnamen hat, will eigentlich nur eins: weg vom Planeten Corellia, vorzugsweise mit seiner Freundin Qi'ra (Emilia Clarke) und am besten als bester Pilot der Galaxis. Doch wie wird aus dem Träumer aus ärmlichen Verhältnissen der von sich selbst überzeugte Schmuggler Han Solo, an der Seite der treue Wookie Chewbacca (Joonas Suotamo)? So viel sei verraten: sehr viel anders als erwartet!

Kritik

Die Geburt von "Solo" war eine schwere. Dass es letztlich Ron Howard war, der den Film zu Ende und teilweise neu inszenierte, war eine gute Entscheidung. Nach etwas mühsamen zwanzig Minuten, in denen fast jeder Darsteller mit schwerem britischen Akzent spricht, als wäre das nicht die weite Galaxie, sondern das Vereinigte Königreich, bekommt der Film zunächst das Gefühl eines "Space Western". Später dann gar richtig die Atmosphäre der vierten Episode. Übrigens: Tobias Beckett (Woody Harrelson), Han Solos Mentor, wurde auch tatsächlich an Long John Silver aus der "Schatzinsel" angelehnt.

Alden Ehrenreich schafft es in vielen Momenten, den Charme und die gleichzeitig einhergehende Arroganz von Han Solo auf den Punkt zu bringen. Unglücklicherweise lässt er sich aber in einigen anderen Szenen dafür von seinen Co-Stars an die Wand spielen. Man könnte die nicht dauerhafte Präsenz der Hauptfigur vielleicht damit begründen, dass er eben noch nicht der Han Solo, wie wir ihn kennengelernt haben, geworden ist. Faktisch erklärt "Solo" aber durch zwei Schlüsselerlebnisse plausibel, warum Han sich später so benimmt, wie er es in Form des brillanten Harrison Fords tut.

Neben der äußerst talentierten Thandie Newton als Ganovin Val Beckett wird Emilia Clarke alias Qi'ra eigentlich nur von einer Figur überboten: L3-37 (Phoebe Waller-Bridge). Klar, wir leben in der Zeit von #MeToo und #TimesUp. Wir leben aber auch in einer hochentwickelten Zeit der künstlichen Intelligenz. Dass ein Druide sich für den freien Willen seiner Mitroboter interessiert, ist also nicht an den Haaren herbeigezogen, nur, um aktuellen Ereignissen gerecht zu werden. In Zusammenhang mit Landon - wunderbar dargestellt von Donald Glover - sorgt L3-37 für den größten Lacher.

Während die achte Episode die volle Comedykeule auspackte, ist der Witz in "Solo" pointiert und genau richtig. Mit vielen Referenzen wird der originalen Trilogie gehuldigt und so lässt sich der Streifen nahtlos einreihen in den Filmmarathon. Musikalisch setzte John Williams wie immer die richtigen Impulse.

Fazit

"Solo" musste sich in diesem Frühjahr mit einigen Blockbustern, speziell aus dem Marvel-Universum, messen. Dabei hat er aufgrund seines etwas kraftlosen, düsteren Beginns leider das Nachsehen. Dennoch ist "Solo" keine Zeitverschwendung für "Star Wars"-Fans und mausert sich zu dem Popcornkino, das man bei anderen Hits in diesem Jahr von der ersten Minute an hatte.

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Simone Bauer - myFanbase
29.05.2018

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