Bewertung
Alex Zamm

A Christmas Prince

Foto: Ben Lamb & Rose McIver, A Christmas Prince - Copyright: Netflix, Inc.
Ben Lamb & Rose McIver, A Christmas Prince
© Netflix, Inc.

Inhalt

Die amerikanische Journalistin Amber Moore (Rose McIver) erhält die Chance, einen Artikel über die bevorstehende Krönung von Prinz Richard (Ben Lamb) zum König von Aldovia zu schreiben. Als die angekündigte Pressekonferenz anlässlich dieses Anlasses ausfällt, beschließt Amber, vor Ort zu bleiben, da der geplante Artikel ihre Karriere in Schwung bringen soll. Zufällig endet sie als Lehrerin für Richards jüngere Schwester Emily (Honor Kneafsey) und kommt bei dem Alltag im königlichen Palast dem Prinzen näher, als sie je gedacht hätte.

Kritik

In meiner Jugendzeit war ich ein riesiger Fan von Filmen, die sich am Königshof abspielen und besonders sind dabei die "Plötzlich Prinzessin"-Reihe und "Der Prinz & ich" in Erinnerung geblieben. Dadurch bin ich natürlich bei der Beschreibung von "A Christmas Prince" sofort hellhörig geworden und der gesamte Film bestätigt dann sehr schnell, dass es sich ganz eindeutig um dieselbe Geschichte handelt, die nur in die Weihnachtszeit verlegt wurde, so dass man sie als Weihnachtsfilm vermarkten kann. Diese Einschätzung klingt recht bissig, ist so aber gar nicht gemeint. Die Handlung von "A Christmas Prince" mag vielleicht nicht innovativ sein, aber dafür mag ich diese Filme von der Grundidee her einfach viel zu gerne, um das allzu kritisch zu sehen.

Zum Reinschauen hat mich sicherlich auch Rose McIver bewogen, die seit ihrer Rolle als Liv Moore in der Zombieserie "iZombie" bei mir einfach einen Stein im Brett hat, weil sie eine beeindruckende Vielseitigkeit darstellen kann, da sie sich als Zombie Liv von Gehirnen toter Menschen ernährt und dadurch deren Persönlichkeit annimmt. Amber ist nun sicherlich keine Rolle, in der man brillieren kann, weil sie dafür einfach zu unscheinbar angelegt ist. Jedenfalls hätte ich mir von McIver viel mehr versprochen, aber vielleicht liegt meine Enttäuschung auch ein wenig daran, dass sie ansonsten viel exzentrischere Seiten ausleben darf und dadurch wirkt die etwas naive und durch und durch gute Amber natürlich wie ein hartes Kontrastprogramm. Im restlichen Cast finden sich keine weiteren großen Namen. Prinz Richard Darsteller Lamb könnte noch aus der Historienserie "White Queen, The" bekannt sein. Für mich konnte auch keine/r der übrigen DarstellerInnen herausstechen, mit Ausnahme von der Jungschauspielerin Kneafsey, die die kleine Schwester Emily herzerwärmend spielt und vor allem in Kombination mit Amber ein tolles Gespann abgibt, bei dem es eine zauberhafte Entwicklung zu sehen gibt.

Die Chemie von Amber und Richard wiederum ist nicht explosiv, vielleicht auch weil die Annäherung der beiden unheimlich langsam erzählt ist. Dadurch fiebert man für die beiden auch nicht von Anfang an mit und findet sie am Ende auch nur höchstens süß zusammen. Es ist schlichtweg keine mitreißende Liebesgeschichte. Etwas problematisch finde ich auch, die Grundstimmung des Films zu erfassen. Auf der einen Seite gibt es definitiv komödiantische Züge, die aber nicht konsequent durchgezogen werden, so dass einige Szenen, die im Ansatz vielleicht lustig erscheinen sollen, eher abgehakt wirken. Andererseits ist es eben ein klassischer Liebesfilm, bei dem auch die herzwärmenden Momente unterhalten sollen. Dieser Aufgabe ist man eindeutig mehr gewachsen, sei es – wie bereits angesprochen – durch Emily oder wenn Amber und Richard über den Verlust eines Elternteils sprechen. Diese bewusst ruhig inszenierten Momente funktionieren in der Gesamtschau definitiv am besten, weil diese Momente nicht gestellt wirken und daher die SchauspielerInnen vielleicht auch viel mehr kreative Freiheiten hatten. Die Atmosphäre in dem fiktiven Aldovia funktioniert auf jeden Fall durchgehend, da der verschneite Anblick des königlichen Anwesens sehr reizvoll ist.

Fazit

"A Christmas Prince" reiht sich nahtlos in die Reihe zahlreicher Prinzessinnenfilme ein, doch leider fehlt so ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Weder im Cast noch im Fortgang der Handlung hat man einen Aha-Moment, der einen den Film unbedingt noch einmal anschauen lassen will. Dennoch kann man den für Weihnachten nett verpackten Liebesfilm gut gucken, da es sich um eine grundsolide Unterhaltung handelt.

Zum großen Netflix-Special auf myFanbase

Lena Donth - myFanbase
22.12.2018

Diskussion zu diesem Film