Bewertung
John Schultz

A Christmas Prince: The Royal Wedding

Foto: Rose McIver & Ben Lamb, A Christmas Prince: The Royal Wedding - Copyright: Netflix, Inc.
Rose McIver & Ben Lamb, A Christmas Prince: The Royal Wedding
© Netflix, Inc.

Inhalt

Nach einem turbulenten Verlobungsjahr kehrt Amber Moore (Rose McIver) mit ihrem Vater Rudy (John Guerrasio) an Weihnachten nach Aldovia zurück, um ihre Hochzeit mit König Richard (Ben Lamb) zu planen und zu feiern. Jedoch muss Amber schnell feststellen, dass Richard aufgrund seiner königlichen Verpflichtungen kaum Zeit für sie hat, da die Stimmung sich im Land rapide verschlechtert hat. Die Hochzeit gerät erst recht in Gefahr, als die angehende Königin feststellen muss, dass das königliche Protokoll ihr offenbar nicht erlaubt, ihre Persönlichkeit auszuleben.

Kritik

Da der Vorgängerfilm "A Christmas Prince" doch von einigen Kritikern hart einstecken musste, war die Entscheidung, noch einen zweiten Teil abzudrehen, sicherlich eine Überraschung. Da Netflix sich nicht unbedingt immer bei den Klickzahlen in die Karten sehen lässt, handelt es sich vielleicht auch einfach um eine falsche Annahme, dass "A Christmas Prince" ein eher mäßig erfolgreicher Film war. Jedenfalls kehrt man ein Jahr später wieder nach Aldovia zurück, um die Hochzeit von Richard und Amber zu feiern. Auch diese Idee ist bestens aus Prinzessinnenfilmen bekannt, da schon "Der Prinz & ich" in einem zweiten Teil die royale Hochzeit angepackt hat. Thematisch hat mich "A Christmas Prince: The Royal Wedding" auch sehr an die "Sissi"-Verfilmungen erinnert, da Amber im zweiten Teil sehr mit den royalen Verpflichtungen und dem strengen Protokoll am königlichen Hof zu kämpfen hat, da sie sich in ihrer Persönlichkeit eingeschränkt fühlt. Durch diese Problematik hat sich meiner Meinung nach bei Amber ein viel schärferes Profil ergeben. Im ersten Teil wirkte sie eher beliebig, naiv und unschuldig. Im zweiten Teil zeigt sie aber eine klare Kante und dadurch kann auch McIver in ihrer Rolle mehr überzeugen.

Bei "A Christmas Prince" hatte ich den Eindruck, dass der Film oft auch eine Komödie darstellen wollte, jedoch hat der Humor nur bedingt funktioniert. Bei "A Christmas Prince: The Royal Wedding" merkt man nun deutlich mehr, dass es definitiv auch eine Komödie sein soll. Ambers Vater Rudy wurde mit John Guerrasio neu gecastet und er stellt diesmal den Tollpatsch dar, der immer wieder durch seine lockere Art in Fettnäpfchen tritt. Diese Art von Humor funktioniert im Prinzip gut, nur leider wirkte Rudy im ersten Teil, porträtiert durch Daniel Fathers, ganz anders, da er doch vor allem als weiser Ratgeber fungierte. So entstand bei mir leider der Eindruck, dass man die ursprüngliche Persönlichkeit des Vaters für einen komischen Effekt geopfert hat, was sehr unbeholfen wirkt, wenn man die Filme direkt hintereinander schaut. Für den komödiantischen Anteil wurde auch der Weddingplaner Sahil (Raj Bajaj) engagiert, aber dessen übertrieben dargestellte Exzentrik hat vom ersten Moment an meinen Nerven gezerrt, auf ihn hätte man wirklich besser verzichtet. Eine kluge neue Besetzung ist dagegen Mr. Zabala (Andy Lucas), der der neue gute Geist zu sein scheint, da er mit einer sanftmütigen Art auf alles ein Auge hat.

Lässt man nun mal den unerträglichen Teil mit Sahil weg, widmet sich "A Christmas Prince: The Royal Wedding" deutlich stärker dem tatsächlichen royalen Leben, da auch Amber großes Interesse daran zeigt zu verstehen, wie ihr und der Alltag ihres zukünftigen Mannes aussehen wird. Dieser Einblick, auch in die Belange des Volkes, war gut gewählt, zumal man sich so eben von der Handlung her gut vom ersten Teil absetzen konnte. Dennoch hat dieser Weg auch eine Schwachstelle, da gute Momente zwischen Amber und Richard meist auf der Strecke bleiben. Schon in "A Christmas Prince" war ihre Liebesgeschichte nicht besonders mitreißend, im zweiten Teil kommen die beiden nun noch weniger zur Geltung, weil es einfach zu viele Nebenschauplätze gibt, so dass sie insgesamt wirklich zu wenig Szenen miteinander haben. Erst am Ende, wenn die Hochzeit dann tatsächlich stattfindet, findet man wieder in die Spur zurück. Die Hochzeit und anschließende Krönung zur Königin ist ruhig und ohne viel Tamtam erzählt und wirkt dadurch dann tatsächlich sehr romantisch. So geht man letztlich versöhnt aus dem Film.

Fazit

"A Christmas Prince: The Royal Wedding" ist insgesamt ein solider Nachfolger von "A Christmas Prince", jedoch hat man sich insgesamt keinen Gefallen getan, dass man verzweifelt versucht, eine Komödie zu sein und dass es insgesamt zu wenig gemeinsame Szenen des Paares gibt, so dass auch die Liebesgeschichte etwas zu kurz kommt. Dennoch gibt es auch genug positive Aspekte, wie eine zum Abschluss wirklich perfekte Hochzeit, so dass ich die Fortsetzung ungerne als überflüssig bezeichnen würde.

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Lena Donth - myFanbase
22.12.2018

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