Bewertung
William Bindley

Last Summer, The

Foto: Last Summer - Copyright: Netflix, Inc.
Last Summer
© Netflix, Inc.

Inhalt

Sich am Rand zum Erwachsensein befindend muss sich eine Gruppe von Freunden neuen Beziehungen stellen und von alten verabschieden, während sie sich in ihrem letzten Sommer aufs College vorbereiten.

Kritik

Netflix hat mit der Verfilmung von "To All The Boys I’ve Loved Before" einen riesigen kommerziellen Erfolg eingefahren, daher ist es nur logisch, dass der Streamingdienst im Folgenden auf viele weitere Teeniefilme gesetzt hat, vorwiegend mit Noah Centineo in der Hauptrolle. Nun hat man für eine Hauptrolle in "The Last Summer" auf einen seiner härtesten Konkurrenten im Kampf um die Mädchenherzen gesetzt: K.J. Apa, der als Archie Andrews aus "Riverdale" ein Begriff sein dürfte. Mit Maia Mitchell aus "The Fosters" beziehungsweise anschließend "Good Trouble" hat man ihm ein weibliches Pendant an die Seite gestellt, die ein ähnliches Renommee hat. Zudem hat man mit Tyler Posey ("Teen Wolf") auch noch eine Geheimwaffe für eine Nebenrolle gecastet. Bei diesen Voraussetzungen kann der Film doch nur überzeugen, oder?

Bereits durch den Trailer für "The Last Summer" ist deutlich geworden, dass ein großer Cast für den Film versammelt wurde. Zwar standen Griffin (Apa) und Phoebe (Mitchell) schon deutlich im Fokus (vermutlich der Namen wegen), aber es wurde dennoch klar, dass mehrere Geschichten gleichrangig erzählt werden sollen. Daher war ich doch etwas überrascht, dass es sich eher um einen Episodenfilm à la "Valentinstag" oder "Happy New Year - Neues Jahr, neues Glück" handelt. Zwar gab es ein paar wenige lose Verbindungen zwischen den einzelnen Handlungen, aber insgesamt liefen sie doch alle für sich ab und Szenen mit allen Hauptdarstellern hat es nicht gegeben. Das fand ich doch etwas schade, zumal so die qualitativen Unterschiede der einzelnen Sequenzen umso deutlicher ins Auge fielen. So gibt es beispielsweise Reece (Mario Revolori) und Chad (Jacob McCarthy), die als Nerds bei den Frauen keinen Fuß in die Tür bekommen, bis sie plötzlich als vermeintlich erfolgreiche Geschäftsmänner ungeheuren Charme entwickeln. Zwar gab es bei ihren Szenen ein paar Lacher, aber insgesamt wirkte ihre Geschichte eher isoliert und langweilig.

Von der Idee her fand ich den Film dennoch gelungen, da nicht einfach nur eine Romanze an die andere gereiht wurde, stattdessen hat man sich vor dem Hintergrund, wie sich das Leben für junge Erwachsene ändert, wenn sie von der High School ans College wechseln, vielen Themen gewidmet hat, die auf sehr realistische Art und Weise eben diese Zielgruppe beschäftigen. So waren auch durchaus ernste Themen dabei, die aber dennoch in einer sommerlich-entspannten Atmosphäre nie eine emotionale Schwere erhalten haben. Erin (Halston Sage) und Alec (Jacob Latimore) beispielsweise begreifen, dass sie Angst haben, dass sie eine Fernbeziehung nicht packen werden und trennen sich daher lieber im Guten, obwohl sie sich beide mit dieser Entscheidung nicht wohlfühlen. Audrey (Sosie Bacon) wiederum weiß noch nicht so recht, was sie sich für ihre berufliche Zukunft wünscht und lernt dann ausgerechnet durch ein kleines Mädchen, was sie wirklich will.

Griffin und Phoebe erhalten die klassische Liebesgeschichte mit allem Drama, Geheimnissen und unglücklichen Verwicklungen, die für so eine Romanze üblich sind. Da sie sich die Screentime aber auch noch mit anderen Geschichten teilen, entstehen keine künstlichen Längen, sondern es wird nur so viel erzählt, wie auch wirklich nötig ist. Dadurch werden die leider fehlenden deutlichen Überschneidungen zwischen den einzelnen Teilhandlungen etwas ausgemerzt.

Fazit

"The Last Summer" erinnert vom Stil her an einen Episodenfilm, der sich den unterschiedlichen Herausforderungen von Jugendlichen widmet, die ihrem letzten Sommer vor dem College-Beginn entgegensehen. Dabei ist ein kurzweiliger Sommerfilm entstanden, der Ernsthaftigkeit und Lockerheit in einem vereint. Dennoch sind die einzelnen Teilhandlungen qualitativ nicht alle gleichwertig, aber dennoch überwiegt ein zufriedener Eindruck.

Zum großen Netflix-Special auf myFanbase

Lena Donth - myFanbase
29.08.2019

Diskussion zu diesem Film