Bewertung
Luke Snellin

Tage wie diese

Foto: Isabela Merced & Shameik Moore, Tage wie diese - Copyright: Steve Wilkie
Isabela Merced & Shameik Moore, Tage wie diese
© Steve Wilkie

Inhalt

Eine amerikanische Kleinstadt wird am Heiligabend von einem Schneesturm heimgesucht. Julie (Isabela Merced) trifft auf den bekannten Teenagerstar Stuart (Shameik Moore), dessen Zug feststeckt. Addie (Odeya Rush) hat Probleme mit ihrem Freund, Dorrie (Liv Hewson) trifft auf ein Mädchen, das sich aber noch nicht geoutet hat und Tobin (Mitchell Hope) ist heimlich in seine Kindheitsfreundin Angie (Kiernan Shipka) verliebt. All diese kommen auf einer Party von Keon (Jacob Batalon) zusammen.

Kritik

"Tage wie diese" beruht auf dem gleichnamigen Roman, der von John Green, Maureen Johnson und Lauren Myracle gemeinsam verfasst wurde. Die verschiedenen Autoren deuten es schon an, in diesem Jugendbuch und damit auch in dem –film werden mehrere Teilhandlungen erzählt, die alle am Ende zusammenführen; ein Episodenfilm also. Dieses Genre hat meistens das Problem, dass die Qualität der einzelnen Elemente sehr unterschiedlich ist. Dies ist auch "Tage wie diese" deutlich anzumerken, dafür hat der Film auch den Vorteil, dass möglicherweise auch sehr unterschiedliche Zielgruppen von der Handlung unterhalten werden, denn für jeden könnte etwas dabei sein.

Julie und Stuarts Geschichte ist eine typische Liebesromanze. Sie ist vom realen Leben genug eingenommen, weswegen sie das scheinbar oberflächliche Leben des Popstars Stuart verabscheut, aber genau mit ihm wird sie durch einen Sturm zusammengebracht. Ihre Geschichte ist wirklich süß und gerade mit Merced hat man eine tolle Schauspielerin gefunden, der man die realistische Jugendliche, die ihr Herz letztlich doch noch erwärmen lässt, sehr gut abkauft. Auch zwischen Angie, auch Duke genannt, und Tobin gibt es eine Liebesgeschichte, aber die beiden sind Kindheitsfreunde und wollen ihre Freundschaft nicht gefährden, indem sie sich ihre wahren Gefühle eingestehen. Zudem waren ihre Szenen vor allem von Humor geprägt. Gerade Hope als Tobin hat einige richtig lustige Szenen geschrieben bekommen, aber auch Shipka, die sich schon in "Chilling Adventures of Sabrina" genau richtig für ein jugendliches Publikum erweist, ist ideal besetzt worden.

Bei Dorrie und Addie wiederum ging es mehr um ihre Freundschaft zueinander, auch wenn hier ebenfalls Liebesgeschichten mit verknüpft worden sind. Die beiden Freundinnen sind aber sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und während Dorrie vor allem sehr loyal und unterstützend ist, ist Addie in Gedanken nur bei sich selbst und ihren eigenen Problemen. Zuletzt gibt es noch Keon. Mit Balaton, bekannt aus den neueren "Spider-Man"-Filmen, hat man einen Namen gewinnen können, der sicherlich zieht, doch für ihn hat es leider nur wenig eigenständige Handlung gegeben, das ist wohl eine vertane Chance.

Lange laufen die einzelnen Handlungen unabhängig voneinander, jede hat ihr eigenes Setting, aber am Ende überschlagen sich dann die Ereignisse und alle kommen im Diner zu einer großen Party zusammen und um die jeweiligen Happy Ends zu feiern. Damit ergibt sich am Ende ein wirklich kitschiges Bild, wo jeder jemandem zum Knutschen an der Seite hat. Hier wird alles etwas zugespitzt dargestellt, aber dafür, dass dem Film vorher der Status eines Weihnachtsfilms kaum anzumerken ist, ist die geballte Ladung am Ende wohl verzeihbar.

Fazit

"Tage wie diese" ist in Form eines Episodenfilms erzählt, wo die einzelnen Teilhandlungen zunächst unabhängig voneinander ablaufen, um dann am Ende übertrieben kitschig zusammengeführt zu werden. Auch wenn nicht alle Handlungen die gleiche Qualität aufweisen, ergibt sich ein abwechslungsreicher Film, für den absolut eine Empfehlung auszusprechen ist.

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Lena Donth - myFanbase
22.12.2019

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