Bewertung
Ron Howard

Der Grinch (2000)

Inhalt

Weihnachten steht für der Tür und für die Bewohner*innen von Whoville heißt das, dass die Vorbereitungen für das anstehende Fest im vollen Gange sind. Einer der gar nicht davon begeistert ist, ist der Grinch (Jim Carrey). Er wohnt mit seinem Hund oben auf einer Berghöhle und sackt alle Dinge ein, die die anderen nach kurzer Zeit wegschmeißen. Die kleine Cindy (Taylor Momsen) möchte mehr darüber erfahren, warum niemand über den grünen und beharrten Grinch sprechen will. Dadurch erfährt sie, dass es etwas mit dessen Kindheitserfahrungen in Whoville zu tun hat...

Kritik

Ich weiß gar nicht genau, warum ich dann doch so lange gebraucht habe, damit ich endlich mal "Der Grinch", der auf dem Roman "Wie der Grinch Weihnachten gestohlen" hat von Theodor Seuss Geisel aus dem Jahr 1957 basiert, geguckt habe. Lag vielleicht daran, weil man immer nur gehört hat, dass der ach so böse Grinch das Weihnachtsfest gestohlen hat und den Menschen das Fest der Liebe vermasselt. Doch die Frage ist: warum? Warum tut er das und was steckt genau dahinter? Also habe ich mich bereits vor Jahren mal hingesetzt und den Film angesehen. Bevor ich genauer auf den Inhalt des Films eingehe: Hier wird definitiv erklärt, was Weihnachten bedeutet, was mir sehr gut gefallen hat.

Bei den Whos werden die Babys direkt vor die Tür gelegt – modernere Form des Storchs. Der Grinch wurde ebenfalls in dieser Form in Whoville abgeladen – obwohl das eher ein Versehen war, da man vom 'Flugkurs' abgekommen ist. Jedoch wurde der Grinch von zwei älteren Bewohnerinnen von Whoville genauso aufgezogen, wie alle anderen eben auch. Das hat mir sehr gut gefallen, denn die beiden Damen haben nicht auf Äußerlichkeiten geachtet und genauso sollte es auch sein.

Allerdings wird bereits am Anfang des Films deutlich, dass es den Bewohner*innen bei Weihnachten eigentlich nur darum geht, wer die meisten Geschenke besorgen kann oder wer das beste geschmückte Haus hat. Besonders beim Letzteren entfacht zwischen Betty Lou Who (Molly Shannon) und Martha May (Christine Baranski) ein richtiger Kampf. Und gerade hier stellt sich die Frage in den Raum: Worauf kommt es denn auf Weihnachten an? Interessant und eigentlich auch ziemlich lehrreich für die Erwachsenen fand ich, dass die kleine Cindy den Bewohner*innen verdeutlicht hat, dass es auf die Menschlichkeit und das Zusammensein und das Miteinander ankommt.

Ähnlich wie Cindy denkt auch der Grinch, auch wenn sein Handeln bzw. seine Art nicht gerade die netteste ist. Aber warum hat er denn Weihnachten 'gestohlen'? Weil man in Whoville eben schon damals nur auf Äußerlichkeiten geachtet hat und der Grinch aufgrund dessen in Kindertagen Spott ertragen musste. Wenn man mal bedenkt, dass Weihnachten als Fest der Liebe bezeichnet wird und dann die Tatsache, dass sich über das Aussehen des Grinch lustig gemacht wurde, ist das doch sehr ironisch. Zudem wird in dem Film und durch den Grinch aufgezeigt, dass man auch in Whoville die materiellen Sachen schnell wegwirft, für die man aber noch gut Verwendung finden kann.

Cindy liefert sozusagen das Gegenstück zum Grinch, da sie auf ihre Weise die anderen daran erinnert, dass es bei Weihnachten auch darauf ankommt, dass man andere oder besser gesagt in dem Fall Ausgeschlossene wieder in seine Mitte holt. Durch Cindy und ihre Hingabe konnte der Grinch in meinen Augen wieder Vertrauen gewinnen.

Zudem geht es nicht nur um die Nächstenliebe an sich, sondern auch, dass man aufgrund seiner Selbst geliebt werden kann. Hier hat mir gefallen, dass Martha May bereits in sehr jungen Jahren in den Grinch verliebt gewesen ist und diese Liebe nie aufgehört hat, die sie dann letztlich auch erkennen ließ, dass der Bürgermeister (Jeffrey Tambor) gar nicht passend für sie ist.

Fazit

"Der Grinch" mag auf den ersten Blick kein klassischer Weihnachtsfilm in dem Sinne sein, aber bei genauerer Betrachtung übermittelt er doch genau das, worum es an Weihnachten geht. Nicht etwa um die vielen Geschenke, sondern um das Zusammensein und dass man andere in seiner Mitte wertschätzt.

Daniela S. - myFanbase
27.12.2021

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