Bewertung
Ol Parker

Mamma Mia! Here we go again

Foto: Copyright: 2018 Universal Pictures Germany
© 2018 Universal Pictures Germany

Inhalt

Ein Jahr nach einem Schicksalsschlag eröffnet Sophie (Amanda Seyfried) das Hotel Bella Donna in Griechenland neu. Dazu lädt sie auch ihre drei Väter Sam (Pierce Brosnan), Bill (Stellan Skarsgård) und Harry (Colin Firth) ein, sowie Donnas (Meryl Streep) Freundinnen Rosie (Julie Walters) und Tanya (Christine Baranski) ein. Allerdings kommt vieles ganz anders, weshalb die Neueröffnung unter keinem allzu guten Stern steht und es kommt zudem ein Gast hinzu, der eigentlich gar nicht eingeladen war.

Kritik

Im Jahr 2008 kam "Mamma Mia! - Der Film" in die Kinos und wie schon der Filmtitel verrät, stand die Musik der schwedischen Erfolgsband Abba im Vordergrund. Mit Meryl Streep und Amanda Seyfried hat man das Mutter-Tochter-Gespann Donna und Sophie besetzt. Aber auch der restliche Cast ist nicht zu verachten gewesen: Pierce Brosnan, Colin Firth, Stellan Skarsgård, Dominic Cooper, Julie Walters und Christine Baranski. Der gesamte Film wurde weltweit ein enormer Erfolg, bei dem es eigentlich nur eine Schlussfolgerung gab: Es braucht einen Fortsetzungsfilm. Ehrlich gesagt habe ich persönlich schon fast nicht mehr damit gerechnet, dass es noch "Mamma Mia! Here we go again" erscheinen wird. Im Jahr 2018 – rund zehn Jahre später – kam endlich die tolle Meldung, dass es weitergehen wird. Natürlich war ich total neugierig, denn das Ende von Teil 1 ließ dann doch für mich einige Fragen offen.

Interessanter wurde es dann bei den Castingmeldungen, denn für die Figuren von Meryl Streep, Julie Walters und Christine Baranski wurden jüngere Schauspielerinnen besetzt. Ehrlich gesagt war meine Vorfreude auf den zweiten Teil doch etwas bedrückt, denn auch wenn ich Backstories zu Figuren immer interessant finde, ahnte ich doch diesmal, dass man bei "Mamma Mia! Here we go again" dann doch ein paar ernstere Töne anschlagen würde. Zudem war Streep in den veröffentlichten Trailern nicht zu sehen, was meine Ahnung, dass mit Donna irgendwas passiert sein muss, noch mehr steigern ließ und dennoch schaute ich mir den Film an, einfach auch weil ich neugierig auf die Handlung gewesen bin.

Bereits die ersten Minuten offenbarte meine Ahnung, dass Meryl Streep als Donna, wenn überhaupt, nur einen ganz kleinen Part übernommen hat. Donnas Abwesenheit im Film ist auch in meinen Augen der Plot, auf dem alles andere aufbaut. Der erste Film stellte uns Donnas Leben mit Sophie auf der griechischen Insel vor – samt ihren Freundinnen und den drei potenziellen Vätern. Wie Donna diese kennengelernt hat, erfuhr man im ersten Film nur durch Erzählung, durch das tragische Ereignis im zweiten Film hat man die Möglichkeit genutzt, Donnas Geschichte in Flashbacks zu erzählen.

Für die junge Version von Donna wurde Lily James gecastet und ich muss sagen, dass es ein Genuss gewesen ist, sie spielen und singen zu sehen und zu hören. James versprüht eine ungeheure Lebensfreude, wie es Streep im ersten Film getan hat. Zudem spielt Lily James mit einer Natürlichkeit und Leichtigkeit, dass man die kleinen chronologischen Fehler, in welcher Reihenfolge sie die drei Männer kennengelernt hat, für nicht allzu wichtig ansieht. Ähnlich wie Meryl Streep in der älteren Donna-Version mit Brosnan, Skarsgård und Firth hat auch Lily James mit Jeremy Irvine als junger Sam, Hugh Skinner als junger Bill und Josh Dylan als junger Harry eine wunderbare Chemie, so dass die Handlung in der Vergangenheit wunderbar getragen wird. Man hat den Caster*innen für die jüngeren Versionen die Mühe und die Treffsicherheit angemerkt, denn auch Alexa Davies als junge Rosie und vor allem Jessica Keenanm Wynn als junge Tanya wurden wunderbar besetzt und besonders bei Letzterer ist es ein Wahnsinn, wie identisch ihre Mimik und Gestik zu Christine Baranski ist. Für das überraschendste Casting hat nicht nur Andy Garcia gesorgt, sondern ganz besonders Cher gesorgt. Ich muss ja zugeben, dass ich das doch für einen Witz gehalten habe. Nicht nur, dass Cher überhaupt gecastet wurde, sondern in der Rolle von Donnas Mutter Ruby, bei der es sich im ersten Teil aber so angehört hat, als sei Ruby gestorben. Doch auch hier wurde ich eines Besseren belehrt. So unglaublich es auch klingen mag, aber Cher passt großartig in dieses Gesamtbild, was auch den Gesang und besonders das Duett zu "Fernando" mit Andy Garcia betrifft.

Ähnlich wie der traurige bedrückende Ton des Films sind auch einige Songs. Zwar hat man mit "Waterloo" und "Dancing Queen" zwei Nummern aus dem ersten Teil, die für Stimmung sorgen und mit "Angel Eyes" eine Performances, die mich auch nach dem x-ten Mal wunderbar zum Lachen bringen kann, doch besonders bei den Nummern "I've Been Waiting For You" und "My Love, My Life" wird man doch wehmütig, weil man spüren kann, dass Donna eine so große Lücke hinterlassen hat, die womöglich nie geschlossen werden kann.

Trotz des nachdenklichen und bedrückenden Plots hat mir "Mamma Mia! Here we go again" vom Inhalt her etwas besser gefallen, denn gerade dass Tanya und Rosie für Sophie da sind, unterstreicht für mich nochmals, dass sie mit Donna so eng befreundet waren, dass sie immer ein Auge auf ihre Tochter haben werden und dass ihre Freundschaft sehr tief verwurzelt ist. Zuletzt möchte ich noch kurz auf Meryls kurzen Auftritt zu sprechen kommen, denn dieser hat nochmals die Verbundenheit zwischen Donna und Sophie als Mutter und Tochter unterstrichen, die im ersten Teil schon deutlich spürbar gewesen ist.

Fazit

"Mamma Mia! Here we go again" mag auf den ersten Blick fast ein bisschen düster und wenig wie ein Sommerfilm daher kommen, jedoch muss ich gestehen, dass es sich auch bei dem zweiten Teil wie Nachhausekommen angefühlt hat, da es einfach schön war, diese Figuren und Schauspieler*innen wiederzusehen, die trotz allem eine Leichtigkeit versprühen und das Feel Good im Handumdrehen wieder da ist, was auch dem Cast zu verdanken ist, bei dem die Freude des Wiedersehens fast schon magisch gewesen ist.

Daniela S. - myFanbase
01.05.2022

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