Bewertung
Tyler Spindel

The Out-Laws

Foto: The Out-Laws - Copyright: 2023 Netflix, Inc.
The Out-Laws
© 2023 Netflix, Inc.

Inhalt

Owen Browning (Adam Devine) arbeitet in einer Bank und ist dort für die Sicherheit zuständig. Sicherheit strebt er auch in seiner privaten Beziehung an, denn mit seiner Verlobten Parker (Nina Dobrev) segelt er bald in den Hafen in der Ehe. Unerwartet kündigen sich seine Schwiegereltern in spe, Billy (Pierce Brosnan) und Lilly (Ellen Barkin), für die Hochzeit an. Diese hat er bislang nicht kennengelernt, aber er ahnt nicht, warum, denn sie sind ein berühmt-berichtigtes Bankräuberpärchen. Als kurz nach der Ankunft der McDermotts Owens Bank ausgeraubt wird, ahnt er schnell, wer verantwortlich war, doch wie damit umgehen?

Kritik

Puh, wo ich fange an? Fange ich doch erstmal bei etwas Positivem an. Der Film wurde für mich in der zweiten Hälfte etwas besser, aber doch in einem sehr bescheidenen Ausmaß. In der zweiten Hälfte war die Handlung aber actionlastiger, was die Laufzeit effektiver vorangetrieben hat. Ich konnte mich aber auch besser auf den Klamauk einlassen, wenn immer wieder was Neues passiert (im Normalfall eine Slapstick-Situation nach der anderen) ist, als wenn das Geschehen von wirklich dämlichen Dialogen gefüllt war. Die erste halbe Stunde war ich wirklich oft davor, einfach abzuschalten, weil diese Dialoge solche leeren Hülsen waren, dass ich sofort unterschreiben würde, dass sogar ein KI-Programm mehr Inhalt hätte anbieten können. Gerade wenn Owen mit seinen Kollegen Tyree (Lil Rel Howery) und Marisol (Laci Mosley) am Quatschen war, ich habe überhaupt nicht verstanden, worüber sie überhaupt am Reden waren. Furchtbar trifft es da fast am besten. Eigentlich hätte ich es ja wissen können, denn wo Devine draufsteht, ist leider oft auch Devine drin. Warum habe ich es also überhaupt versucht? Adam Devine kenne ich u. a. auch durch "Modern Family" und dort hat seine Rolle Andy trotz ebenso viel Klamauk auch viel Tiefgang gehabt. Es gibt also visuelle Beweise, dass Devine andere Seiten hat. Warum ist er daher ansonsten immer so zu viel? Warum ist er immer nur am Kreischen und sein Gesicht auf eine Weise am Verziehen, dass es fast wie Knete aussieht? Und warum werden auch immer solche Rollen für ihn geschrieben? Irgendeinen Geschmack muss er damit ja treffen, meinen jedenfalls eher nicht.

Nachdem ich also diesen anstrengenden Einstieg überlebt hatte und nun also die Schwiegereltern im Bild waren, hatte ich große Hoffnung, dass das Aufeinandertreffen der beiden Familie zu einem echten Feuerwerk wird, denn Lilly und Billy sowie Neil (Richard Kind) und Margie (Julie Hagerty) könnten nicht unterschiedlicher sein. Die einen cool, abgebrüht, kriminellen Energien und starke Meinungen, die anderen neurotisch, überkorrekt und ebenso stark in der eigenen Meinung. Aber auch hier: da sitzen sich abseits von Devine so viel Schauspielerfahrung gegenüber und nichts tut sich. Ein müder Lacher hier und da, der war drin, mehr dann aber auch nicht. Selbst das Gequatsche, dass Owen wie der fünfte James Bond aussieht (wenig überraschend Brosnan selbst), eher peinlich als lustig. Aber auch Nina Dobrev… Wie konnte sie zu dem Drehbuch ja sagen? Ihre Rolle der Parker hat überhaupt keine große Bedeutung für den Film. Dass zwischen ihr und Owen jetzt groß viel Liebe zu spüren gewesen wäre, kann man nicht behaupten. Dann will man auch noch verkaufen, dass sie sich zu ihren Eltern, die angeblich im Amazonas gelebt hat, nicht mal mehr Gedanken gemacht hat. Parker war so gesehen einfach doof und dass dann sogar noch Owen cleverer als sie wirkte, eigentlich eine Höchststrafe. Selbst im finalen Showdown durfte sie dann nur noch die geraubte Braut sein und ein bisschen ängstlich aus der Wäsche gucken. Dobrev hat sich zuletzt recht viel im Bereich Komödie ausprobiert, vielleicht ist sie da einfach nicht so geschickt aufgehoben und sollte wieder mehr Richtung Drama gucken.

Ein kleiner positiver Lichtblick ist dann Poorna Jagannathan, die als Rehan ein völliges Kontrastprogramm zu ihrer Noch nie in meinem Leben…-Rolle abbildet. Es war jetzt keine wirklich tiefergehend ausgearbeitete Antagonistin, aber dennoch hatte sie eine Energie, die in dem Film auffiel. Schade, dass Michael Rooker als FBI-Agent Oldham nicht ebenso rausgestochen ist. Seine Figur irgendwie tiefer zu interpretieren, war wohl auch der falsche Ansatz, aber auch hier, einfach etwas daneben. Gut, dass ich die ganzen kritischen Gedanken am Ende dann nicht mehr so haben musste, denn wo sich Owen, Lilly und Billy an die Bankraube machten, da hat vieles besser gepasst, gerade weil man bei Action mehr Tiefsinn auch gar nicht vermutet. Hier war es dann nur noch Unterhaltung und wo sicherlich die beste Qualität an Owen gut unterstrichen wurde. Er liebt Parker und für sie wagt er alles, so dass er über sich selbst hinauswachsen kann. Erleichternd, dass ich auf einer etwas positiveren Note aus dem Film gehen konnte.

Fazit

"The Out-Laws" ist eine extrem stupide Unterhaltung. Besonders die Dialoge sind schwer zu ertragen. Der Film wird eher mit der Action besser, weil da Tempo und Humor besser zusammenpassen. Devine hat auch leider wieder eine Art, den Film so mit seiner Art dominieren, dass es nervig erscheint. Schade, dass hier keine Komödie geboten werden konnte, die mehr unterhält als ärgert.

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Lena Donth - myFanbase
10.07.2023

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