Bewertung
Alex Wright

Die Zeichen der Liebe - The Mistletoe Inn

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Die Zeichen der Liebe - The Mistletoe Inn
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Inhalt

Kim Rossi (Alicia Witt) will unbedingt Liebesromanautorin werden und nachdem sie von ihrem Freund Garth (Casey Manderson) sitzen gelassen wurde, weil sie ihm nicht ambitioniert genug ist, meldet sie sich spontan für einen Workshop in Vermont speziell für Liebesromanautoren an, der kurz vor Weihnachten stattfindet, weil es die Zeit voll von Inspirationen ist. Kim trifft vor Ort schnell den Autor Zeke (David Alpay), der sie zunächst mit seiner Art und Ansichten in den Wahnsinn treibt. Als aber auch Garth bei dem Workshop auftaucht, merkt Kim zunehmend, wie sehr ihr Zekes Art doch hilft, weil sie sich immer mehr aus ihrer Komfortzone als Autorin herauswagt. Sie ahnt aber nicht, dass ihre neue Bekanntschaft ein Geheimnis hat.

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Kritik

Im Original mit "The Mistletoe Inn" bezeichnet, ist dieser Film von 2017 im Deutschen schon einmal unter "Unter dem Mistelzweig" veröffentlicht worden, aber nun als "Die Zeichen der Liebe" noch einmal neu aufgelegt worden. Es ist damit auch der erste Weihnachtsfilm meiner Saison 2023 und ich bin froh, dass es dieser geworden ist. Oft bringe ich die Kritik an, dass mir die Entwicklungen in diesem Genre zu schnell und damit zu oberflächlich erfolgen. Dieser Film beweist nun, dass es so nicht sein muss. Natürlich erfolgen auch hier die zentralen Ereignisse über wenige Tage hinweg, aber es ist dennoch gelungen, für die Hauptfiguren Kim und Zeke einen Rahmen zu schaffen, wo man merkt, dass sie sich wirklich auf einer tiefsinnigeren Ebene begegnen. Die Analogie stellt dabei dar, dass sie beides Autoren für Liebesromane sind, also generell erstmal der Liebe sehr aufgeschlossen sind und sie auch als Ideal empfinden, selbst wenn sie beide auf unterschiedliche Weise schon bittere Erfahrungen gemacht haben. Viel wichtiger ist aber eigentlich der Schreibprozess und das Autorendasein an sich, was mich mit den beiden sofort verbunden hat.

Da ich selbst schon kleinere Geschichten geschrieben habe, die nie veröffentlicht wurden, bin ich wohl selbst eine Kim. Diese hat auch schon einiges verfasst, aber sie hat sich in den Kopf gesetzt, dass das nächste Manuskript, was nahezu fertig ist, auch wirklich veröffentlicht werden soll. Doch es hält sie eben auch etwas zurück und den Gedanken konnte ich gut nachvollziehen. Es gibt genug Kreativschaffende auf dieser Welt und auch viele davon, die ihre Art nur ganz für sich selbst ausleben, aber genauso ist es auch eine schöne Sache, wenn die Ergebnisse mit der Öffentlichkeit geteilt werden, damit sie auch einem viel größeren Publikum etwas geben können. Dennoch ist es natürlich Überwindung, weil man mit der Veröffentlichung immer einen persönlichen Teil von sich selbst freigibt. Dementsprechend konnte ich Kims innere Hemmnisse gut nachvollziehen. Da kommt Zeke genau richtig. Auch wenn man sofort erahnen kann, warum er so hilfreich für Kim ist, hat es mich nicht gestört, dass sein Geheimnis gleich von Anfang an klar wie Kloßbrühe war. Denn es wurde im Verlauf des Films zum einen erklärt, warum er das Bedürfnis hat, seine eigentliche Identität geheim zu halten und zum anderen hätte die Wahrheit wohl nie dafür gesorgt, dass Kim durch ihn in dem Ausmaß hätte lernen können, wie sie es letztlich getan hat.

Kim kann Zeke nämlich erstmal nicht leiden und das ist eine wichtige Zutat, denn gerade weil er sie mit seiner leicht besserwisserischen Art und mit dem lauten Tippen seiner Schreibmaschine in den Wahnsinn treibt, fühlt sie sich eben auch angespornt, als er in den einzelnen Workshops ihr Schreibpartner wird. Zeke spart nämlich auch nicht mit Kritik und damit kann Kim zunächst nicht umgehen, kein Wunder, sie hat bis dato ja auch immer alles brav für sich gehalten. Aber nach und nach merkt sie, dass er es mit seiner Kritik wirklich gut meint und dass er sich damit nicht erheben, sondern sie verbessern will, weil er ihr riesiges Potenzial sieht. Je mehr sie so in einen Kontakt kommen, desto mehr löst sich die Antipathie auf und ich mochte die Gespräche, die sie geführt haben, nämlich sehr. Auch wenn es im Speziellen um das Entstehen eines Romans ging und gewisse Techniken, die dabei hilfreich sind, hatte ich oft auch den Eindruck, dass es auch sehr allgemeingültig war, weswegen die beiden so viel auch privat übereinander gelernt haben. Deswegen wirkten auch die Gefühle füreinander langsam wachsend und nicht, dass sie Knall auf Fall auf einmal da waren. Auch auf einer Metaebene habe ich es daher als sehr angenehm empfunden, denn Zeke und Kim reden viel über die Ausgestaltung von Romanfiguren und wie man Romantik erzeugt. Für "Die Zeichen der Liebe" gesprochen sind sowohl diese beiden Filmfiguren als auch die Chemie zwischen den beiden genauso so ausgearbeitet worden, wie es sein sollte.

Abseits von Zeke und Kim ist nicht alles so gut gelungen. Lobend möchte ich noch Sam (Lucie Guest) hervorheben, die wirklich eine angenehme Persönlichkeit war. Manches Mal hatte ich sie auch für gewisse Aspekte im Sinn, aber vielleicht war sie auch nur der weibliche Santa, um Kim als ihre Freundin mit der echten Liebe zusammenzuführen. Ansonsten war Garth beispielsweise eine wirklich fürchterliche Figur. Nicht nur, dass er wirklich unsympathisch war und man ihm am liebsten nur ins Bild springend sofort auf eine Rakete gen Mond gesetzt hätte, in seiner ganzen Art war er doch sehr übertrieben. Zumal es zu ihm gepasst hätte, sich bewusst eine Partnerin zu suchen, die auf dem Buchmarkt keine Konkurrenz darstellt, um sich den Ruhm ganz alleine zu sichern. Dazu war auch der Moment, wo er Kims Manuskript entsorgt, völlig irreführend, weil es keine Bewandtnis hatte. Der Trip nach New York wiederum war als Idee sicherlich gut, denn ich stimme auch zu, worüber man schreibt, darüber sollte man auch Bescheid wissen, aber der Ausflug war so runtergebrochen, dass sich keine wirkliche Magie einstellen wollte. Auch eine Luanne (Tiffani Timms), die zunächst für Unruhe sorgt, wird irgendwann unbedeutend. Hier hat das Maß nicht immer gepasst. Die Review will ich dennoch mit einem positiven Aspekt abschließen, denn der Film ist ganz ohne typisch Weihnachtsfilm-Handlungen wie Kekse backen etc. ausgekommen. Dennoch war eine typische Weihnachtsstimmung in jeder Faser da, denn das Fest der Liebe wurde durch die Thematik auf jeden Fall gespiegelt.

Fazit

"Die Zeichen der Liebe" ist ein erfreulich tiefsinniger Weihnachtsfilm, der über die Thematik von Liebesromanen eine passende Brücke schlägt, so dass die Zutaten für einen solchen Film auch tatsächlich geboten werden. Kim und Zeke haben auf jeden Fall mein Herz erobert und ich habe ihre Gespräche sehr genossen. Gewisse Unzulänglichkeiten bei den Nebenschauplätzen sind da schnell vergessen.

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Lena Donth - myFanbase
31.10.2023

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