Noelle
Inhalt
Noelle Kringle (Anna Kendrick) lebt mit ihren Eltern (Jay Brazeau und Julie Hagerty) und ihrem Bruder Nick (Bill Hader) am Nordpol und wünscht sich nichts mehr, als dass sie den Job ihres Vaters machen kann. Das ist aber nicht möglich, da ihr Bruder dafür vorgesehen ist, der aber so gar nichts damit am Hut hat. Als die Jahre vergehen und auch der Vater stirbt, versucht Noelle ihrem Bruder beizustehen, der aber total überfordert ist und sie schlägt ihm eine Auszeit vor. Diese verbringt er in Phoenix und hält damit die Weihnachtsvorbereitungen auf. Da Noelle für das 'Verschwinden' ihres Bruders verantwortlich ist, macht sie sich mit der Elfin Polly (Shirley MacLaine) auf dem Weg, um Nick zu finden. Dabei gerät sie in die reale Welt und lernt einige Dinge über sich selbst...
Kritik
"Noelle" ist mir schon im vergangenen Jahr ins Auge gefallen, doch irgendwie fühlte ich mich noch nicht bereit, diesen Film zu schauen. Ich kann auch gar nicht genau sagen, woran es lag. Aber wie sagt man immer so schön? Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und das nächste Weihnachten stand und steht ja auch schon wieder vor der Tür. Ich mag Weihnachtsfilme unglaublich gerne und die dürfen nicht nur kitischig sein, dass es eigentlich schon fast tropft. Sie dürfen und sollen mich vor allem in die entsprechende Weihnachtsstimmung bringen und ich finde, dass "Noelle" dafür genau die richtigen Zutaten hat, auch wenn die Zeit in Phoenix natürlich etwas die Weihnachtsstimmung drückt. Das liegt nicht mal an den Geschichten selbst, zu denen ich später noch genauer komme. Es lag vor allem am fehlenden Schnee, der das Geschmückte noch nicht richtig in Szene setzt. Wie gesagt, ich habe den Film schon länger auf meiner Watchlist gehabt und hatte nun auch die Zeit, die in meinen Augen der Film verdient hat und wie auch bei den meisten Serienadaptionen habe ich nicht viel über den Inhalt gelesen, sondern nur den kleinen Abschnitt, den Disney+ zur Verfügung gestellt hat, was für mich vollkommen ausgereicht hat.
Demnach war ich überrascht, dass der erste Schauplatz tatsächlich der Nordpol ist und uns Noelles und Nicks Vater als der Weihnachtsmann präsentiert wird. Mich hat das doch etwas an die "Santa Clause-Filmreihe mit Tim Allen erinnert wie später auch die Serie, die seit 2022 bei Disney+ verfügbar ist. Aber das finde ich nicht schlimm, da es viele verschiedene Arten und Formen gibt, eine solche Geschichte zu erzählen. Man könnte es sogar als klassische Geschichte bezeichnen, die voraussetzt, dass es eine Tradition gibt, die schon seit Jahren fortgesetzt wird – dass nur ein Mann der Weihnachtsmann sein kann, egal, ob er dafür geeignet ist oder nicht. Und auch egal, ob Noelle vielmehr den Zauber in sich trägt. Ihr ist die Rolle zugedacht, dass sie nur Freude verteilt. Zugegeben ist es hier ziemlich klischeehaft gehalten. Aber was wäre denn ein Weihnachtsfilm, wenn es kein Happy End geben würde? Eben, kein solcher, den man zur Weihnachtszeit erwartet. Zudem ist da auch noch der Filmtitel. Dieser deutet schon darauf hin, dass die weibliche Figur im Fokus steht. Da ist es fast praktisch, als Nick eben nicht wie vereinbart nach seiner Wochenendauszeit wieder auftaucht und Noelle nicht nur dafür verantwortlich gemacht wird, sie wird auch damit beauftragt, ihn zurückzuholen und das natürlich nicht alleine. Sie nimmt die Elfin Polly mit, die auch irgendwie all die Zeit lang als Kindermädchen tätig war. Ich würde aber nicht unbedingt sagen, dass sie eine enge bzw. auch empathische Beziehung zueinander haben. Polly wirkt in weiten Teilen schon ziemlich ruppig und nimmt auch kein Blatt vor den Mund, sondern sagt die Dinge, wie sie nun mal sind. Aber das macht sie nicht unsympathisch. Sie wirkt auf mich wie eine treue Seele, die sich aber keinen Honig ums Maul schmieren lässt und die Dinge eher klar formuliert und genau das scheint Noelle besonders bei ihrem Trip zu gebrauchen.
Noelle ist zwar nicht die ach so verwöhnte Prinzessin, auch wenn sie des Öfteren so betitelt wird. Man merkt ihr aber an, wie wenig Erfahrungen sie darin hat, wie viel mehr Glück und Freude im Geben liegt. Da kommt ihr Trip nach Phoenix doch genau richtig.
Der Trip hat mich teilweise recht amüsiert... es hat mich daran erinnert, wie es in manchen anderen Serien der Fall ist, wenn Charaktere aus einer anderen Zeit kommen und dann überhaupt nicht wissen, was los ist. So ähnlich war es auch bei Noelle. Ich fand es in manchen Szenen und Dialogen zwar seltsam, wenn es um iPads oder auch ganz alltägliche Dinge ging, mit denen sie nichts anfangen konnte und ich mich oft dann auch bei dem Gedanken erwischt habe, dass es doch etwas dämlich ist, wie nichtswissend Noelle erscheint. Im weiteren Verlauf wurde mir aber auch klar, dass das wahrscheinlich mit zur erzählten Geschichte gehört, wo auch klar wird, dass man am Nordpol auch endlich mal wach wird, und gewisse Traditionen ändert und modernisiert. Am Anfang des Films wird klar, wie Noelle eigentlich dazu 'angetrieben' wird, sich über bestimmte Sachen keine Gedanken zu machen. Es war aber da schon klar, wie viel mehr sie für die Weihnachtszeit brennt und wie sie selbst betont, dass die Weihnachtszeit am meisten liebt und zu Nick stellte sie da schon zu Kindertagen den totalen Kontrast dar.
Mir hat bei dem Film aber auch gut gefallen, wie Noelle immer mehr klar wurde, welche Fähigkeiten sie eigentlich hat und dass sie diese wohl nicht erkannt hätte, hätte sie den Trip nach Phoenix nicht gemacht. Es ging ja vor allem darum, ihr beizubringen, wie viel wichtiger Geben in der Weihnachtszeit ist und dass es dann viel schöner ist, den Dank zu bekommen. Dadurch hat sie eben auch ihre Fähigkeiten entdeckt, weil Noelle sich auf die Menschen um sich herum konzentrieren musste. So hat sie nicht nur Nick gefunden, sie hat auch die Menschen kennengelernt und erfahren, was diese sich wünschen und was sie glücklich macht. Es wurde zwar auch hier oftmals drauf hingedeutet, Kinder wollen nur iPads haben, das habe ich aber eigentlich nicht so empfunden, was wahrscheinlich auch daran lag, dass der Fokus gar nicht so enorm darauf gelegen hat. Wir hatten da ja noch Alex (Maceo Smedley) und seinen Vater Jake (Kingsley Ben-Adir), bei denen es vor allem darum ging, Zeit mit den Liebsten trotz Scheidung zu verbringen und gar nicht um materielle Dinge. Ähnlich war es auch bei Helen (Diana Maria Riva), die einfach mal wieder Urlaub machen wollte. Mir hat besonders gefallen, wie gut sich Jake und Noelle verstanden haben. Ich dachte zwar zeitweise, beide würden ein Paar werden, bin aber froh, dass sie dies nicht in die Tat umgesetzt haben. Es ging vielmehr um den Zauber, der an Weihnachten entsteht und dass vor allem Jake wieder glauben kann, warum Weihnachten auch als die Zeit der Wunder bezeichnet wird.
Die wichtigste Botschaft war aber für mich die, dass sich alteingesessene Traditionen ändern und hier hat man wirklich etwas aufgebrochen, was man schon längst als überfällig bezeichnen kann. Es war von den ersten Minuten an klar, dass Noelle dafür brennt, den Job zu machen, den ihr geliebter Vater so viele Jahre gemacht hat und den Nick übernehmen sollte. Dass für die Rolle des Nick auch Bill Hader verpflichtet wurde, finde ich ziemlich treffend. Manches Mal spielt er Nick so desinteressiert, lustlos und verwirrend, so dass ein Blick in sein Gesicht reicht. Anna Kendrick wurde ebenfalls gut gecastet. Sie wirkt liebevoll, tough, aber auch verletzlich und zielsicher und wie eine Freundin, die man sich wünscht. Kurz möchte ich dann auch noch auf ihre Beziehung zu Flocki eingehen. Auch wenn das Tierchen nur animiert ist, aber es ist einfach Zucker und besonders an dem Umgang mit ihm kann man auch erkennen, wie Noelle über den Film in sich wächst und auch in ihre neue Rolle hineinwächst.
Fazit
"Noelle" ist ein Film, den man nach einer Weile des Schauens erstmal auf sich wirken lassen sollte. Es sind zwar viele Traditionen aufgeführt, die veraltet und auch klischeehaft wirken, aber ich finde, man muss es wirklich erstmal auf sich wirken lassen, bevor man diese Magie erkennt und dass "Noelle" wichtige Botschaften in sich trägt, die besonders um die Weihnachtszeit die Herzen der Menschen öffnen und dass sie so über die Dinge nachdenken, die sie sich am meisten wünschen.
Daniela S. - myFanbase
17.12.2023
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: NoelleVeröffentlichungsdatum (USA): 12.11.2019
Veröffentlichungsdatum (DE): 27.11.2020
Länge: 110 Minuten
Regisseur: Marc Lawrence
Drehbuchautor: Marc Lawrence
Genre: Familie
Darsteller/Charaktere
Anna Kendrick
als Noelle Kringle
Shirley MacLaine
als Elfe Polly
Bill Hader
als Nick Kringle
Kingsley Ben-Adir
als Jake Hapman
Julie Hagerty
als Mrs. Claus
Billy Eichner
als Gabriel Kringle
Maceo Smedley
als Alex Hapman
Diana Maria Riva
als Helen Rojas
Anthony Konechny
als Elf Ted
Michael Gross
als Elf Abe
Billy Griffith
als Elf Billy
Aliza Vellani
als Elf Jojo
Gary Sekhon
als Elf Maxwell
Edwin Perez
als Elf Chris
Anna Van Hooft
als Elf Mary
Sean Amsing
als Elf Serge
Steven Rudy
als Elf Simon
Jagen Johnson
als Elf Bop Beep
Alvina August
als Jessie
Jackie Blackmore
als Clara Torres
Chelah Horsdal
als Dr. Shelley Sussman
Marisa Nielsen
als Lisa
Shaylee Mansfield
als Michelle
Jason Antoon
als Omar
Rian Rafiq
als Roberto
Jay Brazeau
als Santa
Viola Abley
als Tonya
Shauna Johannesen
als Tonyas Mutter
Owen Vaccaro
als junger Nick
Gracie Lawrence
als Elf Carol
Simon Chin
als Elf Flobo
Josa Vargas
als Mr. Ortega
Luca Sammarcelli
als Jean
Taylor Bedford
als Teenager Noelle
Oakley Bull
als junge Noelle
Inez Sanchez-Nagakane
als Elf Tracey
Alison Araya
als Sally
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