Bewertung
Joel Schumacher

Number 23

Die Wahrheit wird dich finden.

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Inhalt

Der Hundefänger Walter Sparrow (Jim Carrey) erhält von seiner Frau Agatha (Virginia Madsen) an seinem Geburtstag den Roman "The Number 23". Schon nach wenigen Seiten entdeckt er verblüffende Ähnlichkeiten zwischen ihm und dem Romanhelden, Detective Fingerling. Als dieser in der Geschichte auf eine Blondine trifft, die von der Zahl 23 besessen ist und schließlich Selbstmord begeht, gerät Walter immer mehr in den Bann des Buches. Er beginnt seine eigene Existenz zu überdenken und stößt dabei auf unzählige Verbindungen zwischen seinem Leben und der Zahl 23. Wie besessen will Walter dem Mysterium der Zahl auf den Grund gehen und sucht nach dem Autor des Romans. Als er lesen muss, dass Fingerling schließlich jeglichen Bezug zur Realität verliert und sogar einen Mord begeht, steht er vor der schwierigen Frage: Ist auch er verdammt dazu, zu morden?

Kritik

Zugegeben, zunächst wirkt es etwas merkwürdig, wenn Jim Carrey eben nicht versucht, durch das bloße Versagen seiner Gliedmaßen den Film vorwärts zu treiben. Man hat sich zu sehr an den lauten Spaßvogel gewöhnt, doch bereits in "Der Mondmann" (1999) hat Carrey bewiesen, dass er durchaus auch als "seriöser" Schauspieler ernst genommen werden muss. So ganz lassen kann er es jedoch nicht und so kitzelt er mit dem ein oder anderen Spruch durchaus ein leichtes Schmunzeln hervor.

Hat man sich dann endlich an den deutlich ruhigeren Carrey gewöhnt, trifft der Zuschauer zum ersten Mal auf "The Number 23". Ein Buch, geschrieben von einem Autor, der den vielsagenden Namen Topsy Kretts als Pseudonym benutzt. In Einblendungen durchlebt Carrey nun als Detective Fingerling die Geschehnisse im Buch. Als schließlich die Selbstmord-Blondine erscheint und uns von ihrer Obsession mit der Zahl 23 berichtet, beginnt das Rätselraten: Was steckt wirklich hinter der geheimnisvollen Nummer? Wenn Sparrow die Buchstaben in seinem Namen addiert, ein Bus mit der 23 vorbeifährt oder man erfährt, dass selbst in der Farbe Rosa irgendwie die 23 steckt, erwischt man sich insgeheim dabei, wie man selbst nachdenkt, wo man der Nummer in seinem Leben bereits begegnet ist. Die Atmosphäre steckt definitv an, man fiebert sowohl mit dem Leser Sparrow als auch mit Detective Fingerling mit.

Carrey allerdings spielt beide sehr ähnlich und wäre manchmal die Frisur nicht ein bisschen anders, so könnte man im Laufe des Filmes beide sogar verwechseln. Und genau das ist auch ein Manko des Films: Carrey spielt beide Rollen gleich gut. Kein Charakter sticht heraus. Ein klarer Hauptcharakter ist nicht eindeutig festzustellen. Aber auch hierüber sieht man hinweg, steuert der Film doch unweigerlich auf das große Finale zu. Wie jeder gute Kriminalfilm dieser Tage kann auch "The Number 23" mit einem überraschenden Ende aufwarten, das so überraschend dann auch wieder gar nicht ist. Nach all der Geheimniskrämerei, Irrenhäusern und Besessenen 23-Suchern wirkt das Finale etwas konstruiert.

Fazit

Joel Schumacher bietet ein visuell großartig ausgearbeitets Puzzle, das zusammengesetzt jedoch deutlich an Glanz verliert. Dennoch bietet er uns mit der ungewöhnlichen Charakterstudie 98 Minuten geballte Unterhaltung.

Melanie Wolff - myFanbase
28.03.2007

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