Das Phänomen Indiana Jones

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Schlapphut, Peitsche, ein schiefes Grinsen und die Fähigkeit, sich aus jeder noch so schlimmen Situation zu retten... das kann nur einer sein: Indiana Jones, der ewige Schatzjäger. Indiana Jones - ein Garant für Spannung, rasante Verfolgungsjagden und große Abenteuer an exotischen Schauplätzen.

Es begann im Jahre 1981, als "Jäger des verlorenen Schatzes" mit einem Geschichtsprofessor und Archäologen eine völlig neue Heldenfigur einführte und als erfolgreichster Film des Jahres in die Kinogeschichte einging. Indy, verkörpert von Harrison Ford, dem die Rolle wie auf den Leib geschneidert ist, war wagemütig und kühn, doch keineswegs unverletzlich. Jedem war klar, dass er am Ende gewinnen würde, doch zuvor musste er sich durch eine nicht endende Reihe von Gefahren und Todesfallen kämpfen, wobei er nicht immer nur mit einem blauen Auge davonkam. Ein Professor, der mit Fäusten umzugehen weiß, aber durchaus auch seinen Verstand benutzt, der die Nazis hasst und keine Angst vor den Mächten des Bösen hat. Das war das Erfolgsrezept, das zwei Fortsetzungen hervorbrachte. Und dabei hatte das von George Lucas ganz am Anfang keiner erwartet.

Seine ersten Ideen für die Figur hatte George Lucas in den frühen Siebzigern, kurz nachdem er mit seinem kryptischen Regiedebüt "THX 1138" halb Hollywood verwirrt hatte. Doch sein Mentor brachte ihm die Kunst des Drehbuchschreibens und die Entwicklung publikumswirksamer Stoffe bei. Er war, wie sich bald zeigen sollte, ein guter Schüler. 1973 gelang ihm mit "American Graffiti" sein erster Erfolg und schon damals brütete er über eine Geschichte über eine weit entfernte Galaxis vor langer langer Zeit. Er lernte Steven Spielberg kennen, mit dem er sich eng anfreundete und als Lucas schließlich 1977 den Megaerfolg "Krieg der Sterne" hervorbrachte, zog er sich mit Spielberg nach Hawaii zurück, um über künftige Projekte zu sprechen. Spielberg ließ für Lucas' Projekt sogar das Angebot, bei einem "James Bond"-Film Regie zu führen, sausen. Das war die Geburtsstunde des Indiana Jones.

Nach "Jäger des verlorenen Schatzes" folgte bald "Indiana Jones und der Tempel des Todes" (1984), der mit dem Schauplatz Indien eine ganz andere, fast esoterische Atmosphäre brachte. In "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" traf Indy dann auf seinen Vater (gespielt von Sean Connery), der ihm fast mehr Schwierigkeiten bereitete, als seine ewigen Feinde, die Nazis. Die drei Filme spielten zusammen mehr als 1,18 Milliarden Dollar ein, gewannen insgesamt sieben Oscars und waren dreizehn Mal für diesen nominiert.

Nach diesem Erfolg ließ Lucas seinen Schatzjäger natürlich nicht einfach ruhen. Anfang der 90er Jahre kam eine Fernsehserie heraus, die den Namen "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones" trug. In der als abenteuerlicher Geschichtsunterricht angelegten Serie traf Indy als Jugendlicher unter anderem auf Persönlichkeiten wie Albert Schweitzer, Sigmund Freund und den "Roten Baron" Manfred von Richthofen. Die Serie war allerdings nicht so erfolgreich wie erhofft und wurde nach 36 Episoden abgesetzt, da sie sich beim Publikum einfach nicht durchsetzen konnte, obwohl sie achtfach mit dem Emmy ausgezeichnet wurde. Allerdings hatte Lucas schon am Set erste Ideen für einen vierten "Indiana Jones"-Film, von welchen jedoch keiner so recht begeistert war. Doch die Vorstellung, einen vierten Film zu drehen, ließ Lucas nicht mehr los, allerdings sollte es noch mehr als zehn Jahre dauern bis die Idee in die Tat umgesetzt wurde...

Heute ist Indy eine Kultfigur. Jeder kennt ihn, selbst diejenigen, die noch keinen der Filme gesehen haben. Er prägte zahlreiche andere Actionhelden und Spurensucher wie Rick O'Connell (Brendan Fraser) aus "Die Mumie", Lara Croft aus "Tomb Raider" oder Ben Gates aus "Das Vermächtnis der Tempelritter". Doch so wie es aussieht, ist Dr. Henry Jones', so der bürgerliche Name von Indiana, Zeit noch lange nicht vorbei. Schwing die Peitsche, Indy!


Pepita Gigglinger - myFanbase

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