Die besten Darsteller 2010
Ein Drehbuch kann noch so gut und ein Regisseur noch so talentiert sein - wenn die richtigen Darsteller fehlen, hilft alles nichts. Welche Damen und Herren uns dieses Jahr mit ihren Performances überzeugen konnten, erfahrt ihr hier. Vorhang auf für die besten Darsteller 2010.
Moritz Stock meint:
#1 Colin Firth als George Falconer ("A Single Man")
Colin Firth verkörpert den gebrochenen, den Lebenssinn verlorenen, einsamen Mann mit einer solchen Würde, Eleganz und Intensität, dass man sofort mit ihm trauert und hofft, dass er sein Leben nicht leichtfertig wegwirft. Firth dominiert diesen Film, agiert aber auch großartig mit seinen Mitspielern, vor allem mit der auch groß aufspielenden Julianne Moore und dem jungen Talent Nicholas Hoult. Die für mich beste und aufrichtigste schauspielerische Leistung des Jahres 2010.
#2 Jesse Eisenberg als Mark Zuckerberg ("The Social Network")
Die Rolle des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg in dem Internetdrama "The Social Network" von David Fincher war für Eisenberg ein Glücksgriff und sollte ihm die Tore in Hollywood einen ganzen Spalt geöffnet haben. Der junge Darsteller überzeugte mit einem zurückhaltenden, intensiven Spiel, das gleichermaßen Faszination wie Abscheu hervorrief. Die sparsame Mimik und Gestik und die herablassende Coolness, aber auch Momente des Zweifels und der Einsamkeit nahm man Eisenberg nicht nur ab, sondern man spürte sie fast selbst. Die große Leistung eines großen Talents.
#3 Leonardo DiCaprio als Teddy Daniels / Dom Cobb ("Shutter Island" / "Inception")
In gleich zwei der ganz großen Kinospektakel brillierte der Ausnahmedarsteller in diesem Jahr. Wenn die Rollen auch ähnlich gestrickt waren, so erfüllte DiCaprio beide mit Leben, indem er eine Intensität in sein Spiel legte, die den Zuschauer förmlich aus dem Kinosessel riss. Sowohl humorvolle wie auch tiefgreifend emotionale Momente meistert DiCaprio spielerisch. Aus dem einzigen "Titanic"-Star, ist einer der besten Charakterdarsteller geworden, die man momentan im Kino bewundern kann.
Eva Klose meint:
#1 Ewan McGregor als Ghost ("Der Ghostwriter")
Ewan McGregor gehört zu den Darstellern, die man kaum auf ein Rollenprofil beschränken kann. Er spielt, was ihm gefällt und wenn ein Regisseur wie Roman Polanski an die Tür klopft, dann weiß auch ein McGregor, dass man hier wohl öffnen sollte. Und so beschert uns McGregor in Polanskis "Der Ghostwriter" die Schauspielperformance des Jahres. In den ernsten Szenen ebenso wie in den humorvollen oder gar skurrilen überzeugt der schottische Darsteller außerordentlich und trägt so den gesamten Film fast alleine, obwohl Schauspielgrößen wie Pierce Brosnan und Olivia Williams ihn unterstützen.
#2 Andrew Garfield als Eduardo Saverin ("The Social Network")
Gut, Andrew Garfield zwischen Jeff Bridges und Ewan McGregor ist vielleicht zu hoch gegriffen, denn einen Namen wie die anderen beiden hat er definitiv noch nicht - und doch hat er in diesem Jahr durch sein Schauspiel in "The Social Network" überzeugt. Jesse Eisenberg war genial, so viel steht fest, aber mit seinem Auftreten als Eduardo Saverin war es schlussendlich Andrew Garfield, der als Gewinner hervorging, gelang es ihm, gerade in den emotionalen Szenen vollkommen zu überzeugen und sich in die Herzen der Zuschauer zu spielen.
#3 Jeff Bridges als Bad Blake ("Crazy Heart")
Jahrzehnte lang überzeugte Jeff Bridges die Massen in seinen Filmen, doch ein Oscar war ihm trotz vieler Nominierungen (die früheste 1972) nicht vergönnt. Mit seinem großartigen Portrait in "Crazy Heart" jedoch zeigte Bridges wieder einmal, wie gut er ist und wurde auch endlich mit dem Filmpreis ausgezeichnet. Er schafft es in "Crazy Heart", einen saufenden Countrysänger so darzustellen, dass der Zuschauer ihn lieben muss, obwohl er wohl in keinem Film jemals schlechter aussah.
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