Die besten Szenen 2011

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Manchmal gibt es Momente in einem Film, die man einfach nicht vergessen kann, sei es, weil sie enorm schockierend sind, weil sie unerwartet kommen, weil sie einem zu Lachtränen bringen oder weil sie eine solche emotionale Reaktion auslösen können, dass selbst der hartgesottenste Zuschauer ein Tränchen vergießt. Wir stellen euch vor: die besten Szenen und WTF-Szenen des Filmjahres 2011.

Maria Gruber meint:

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#1 Dean singt auf seiner Ukulele und Cindy tanzt dazu ("Blue Valentine")
Wenn es eine Szene aus Derek Cianfrances kraftvoll inszeniertem Beziehungsdrama "Blue Valentine" gibt, an die ich mit einem Lächeln gerne zurückdenke, dann ist es die, in der Dean und Cindy vor einem Brautmodengeschäft stehen, Dean mit einer Ukulele in der Hand, Cindy im Takt tanzend. Noch sind die beiden dabei, sich näher kennenzulernen und haben viele wunderschöne Zeiten vor sich, und doch, wie schon der Titel des Liedes "You Always Hurt the One You Love" andeutet, umgibt diesen Moment eine bittersüße Traurigkeit, da der Zuschauer bereits weiß, dass Dean und Cindy kein Happy End vergönnt sein wird. Eine wunderbare Szene, die gerade in ihrer Einfachheit die Quintessenz des Films - die Vergänglichkeit der Liebe - grandios einfängt.

#2 Endszene ("The Ides of March - Tage des Verrats")
George Clooney ist mit "The Ides of March" der beste Politthriller des Jahres gelungen, der die Hinterlistigkeiten und dreckigen Geschäfte der Politik hervorragend widerzuspiegeln vermag. Ohne viel verraten zu wollen, muss an dieser Stelle das gelungene Ende des Films erwähnt werden, in dem Protagonist Stephen Meyers (Ryan Gosling) vor eine Fernsehkamera tritt. Meyers' Blick in diesem Moment sagt mehr als tausend Worte und brennt sich direkt in das Gedächtnis des Zuschauers, dem klar wird: Dieser Mann hat soeben sein Gewissen über Bord geworfen und seine Seele verkauft, korrumpiert durch die Machtspiele der Politik.

#3 Cal will seine Frau überraschen, als Hannah mit Jacob auftaucht ("Crazy, Stupid, Love.")
Eigentlich hätte es einem von Anfang an klar sein sollen, dass es eine Verbindung zwischen Cal und Hannah gibt, doch beeindruckenderweise gelingt es dem Film, den Zuschauer auf langer Strecke in die Irre zu führen und am Ende mit einer Überraschung aufzuwarten. Diese kommt in Form einer furios-witzigen Szene, in der das totale Chaos ausbricht und nicht nur Herzen, sondern auch eine Nase gebrochen wird. Mit makellosem komödiantischem Timing nimmt das Tohuwabohu in Cals Garten seinen Lauf und als Zuschauer sitzt man irgendwann nur noch erschöpft mit Lachtränen im Sessel. Super!

Eva Klose meint:

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#1 Familienspiel ("The Tree of Life")
"The Tree of Life" hatte viele großartige Szenen. Ob nun die Montagen, allen voran die Wachstumsmontage, die gleichzeitig beeindrucken und ergreifen, oder aber die realen Momente der Menschen, die im Mittelpunkt des Filmes stehen. Eine solche Szene ist die, in der die Familie O'Brien – während der herrschsüchtige und strenge Vater außer Haus ist - einmal einen Familienalltag erlebt, wie er wohl immer sein sollte. Sie tollen gemeinsam, sie streiten, sie spielen und sie lachen. Durchs Haus und durch den Garten laufend und in der Badewanne spielend, wird diese Szene mit wunderbarem Klavierscore untermalt und verbreitet etwas, das in dieser Familie sonst weniger spürbar ist – Frieden!

#2 Cal will seine Frau überraschen, als Hannah mit Jacob auftaucht ("Crazy, Stupid, Love.")
Ja, der Film hat Spaß gemacht und nein, auch ich hatte nicht mal ansatzweise daran gedacht, dass die Verbindungen der Charaktere so sein würden. Und so saß auch ich geschockt im Kinosessel, als sich das eigentlich als Party geplante Gartenfest in einen Supergau verwandelte. Es ist peinlich, es ist ehrlich und vor allem ist es unglaublich witzig, wenn sich Carell, Gosling, Lynch und Bacon gegenseitig verprügeln. Auch wenn der Film hier deutlich überspitzt ist, so macht er doch in diesem Moment richtig Spaß und bietet dem Zuschauer herrliches Unterhaltungskino.

#3 Harry Potters langer Weg zu Voldemort ("Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2")
Stellvertretend für viele tolle Momente in acht Filmen, die mich über zehn Jahre begleitet, begeistert und enttäuscht haben, wähle ich nun diesen, da ich ihn für vollkommen gelungen halte. Harry hat gerade erfahren, dass sein Tod der einzige Weg scheint, damit seine Freunde und die Welt Voldemort besiegen können. Um seine Lieben zu schützen und Voldemort zu erledigen, geht er schließlich zu diesem in den Wald. Der Stein der Auferstehung sorgt dafür, dass seine verstorbenen Lieben bei ihm sind. Ein großartiger, emotionaler Moment, der einen ergreift und der im hektischen letzten Teil der Reihe vor allem durch die Ruhe überzeugt.

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