Die besten Szenen 2011

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Tanya Sarikaya meint:

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#1 Snapes Geschichte ("Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2")
Er ist, neben Lord Voldemord, ohne Zweifel der zweitgehasste Charakter, der auch noch Professor Dumbledore auf dem Gewissen hat. Dass der letzte Teil alles wendet und in wenigen Szenen aus Severus Snape einen Helden macht, gehört zu den besten Szenen 2011 und außerdem auch zu den stärksten des Films. Snapes lang gehütetes Geheimnis berührt und weckt nicht nur wie aus dem Nichts Sympathien für ihn, sondern lässt uns auch verstehen, warum er Harry so hasst. Eine großartige Szene, die den Charakter des unbeliebten Professors nicht nur in ein völlig anderes Licht rückt, sondern auch wunderbar inszeniert ist und fesselt.

#2 Will Salas' Tagesablauf ("In Time - Deine Zeit läuft ab")
Die Anfangsszene ist nicht nur die beste aus dem Film, sondern entführt in eine technisch fasziniert umgesetzte und gleichzeitig erschreckende Zukunftsvision. Besonders, wie das Leben der Menschen anhand von Wills monotonem Tagesablauf mit viel Liebe zum Detail gezeigt wird, wirkt nur zu realistisch und versetzt ins Staunen. Er arbeitet für Zeit, bezahlt mit Zeit, überträgt sie von seinem Arm auf den seiner Mutter, die im Alter von 50 wie 25 aussieht. Dabei ticken die grünen Ziffern im Innenarm wie eine Zeitbombe, die den Menschen jegliche Lebenslust raubt. Die Eröffnungsszene dient nicht nur als Warnung, sondern bietet Science Fiction vom Allerfeinsten.

#3 Nancy übergibt sich im Wohnzimmer der Longstreets ("Der Gott des Gemetzels")
Es war eine schwere Entscheidung, ob Kate Winslets wenig appetitliche Szene ein bester WTF-Moment ist oder unter die Besten Szenen gepackt werden sollte. Doch nach allem, was die Cowans und Longstreets in "Der Gott des Gemetzels" miteinander durchmachen mussten, wirft Nancys Auftritt nicht nur beide Familien, sondern auch den Zuschauer mit einem Halblachen und Halbentsetzen aus der Bahn. Zwischen all den Wortgefechten kommt die Szene zum perfekten Zeitpunkt, stürzt alle vier Charaktere ins absolute Chaos und auch, wenn es manchen den Magen umdreht, diese Szene wird man sicherlich nicht mehr vergessen.

Maret Hosemann meint:

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#1 Omar erzählt seinem Sohn eine Gute-Nacht-Geschichte ("Four Lions")
"Simba's Jihad", so heißen die Gute-Nacht-Geschichten, die der islamische, in England lebende Terrorist Omar seinem kleinen Sohn erzählt. Anhand der Figuren aus dem berühmten Disney-Zeichentrickfilm "Der König der Löwen" vermittelt Omar seinem Sprössling seine terroristischen Pläne, die viele Menschenleben fordern werden. Diese Szene ist, wie letztlich der gesamte Film "Four Lions", witzig, traurig und erschreckend zugleich. Wir erleben Omar als einen fürsorglichen und fantasievollen Vater, der auf seinen Sohn eingeht, und gleichzeitig als einen Terroristen, der einem Kind auf bildhafte Weise ein fatales Gedankengut einimpft, das immer neue Gewalt nach sich ziehen wird.

#2 Aron amputiert sich selbst den Arm ("127 Hours")
Manchmal sind die besten Szenen die, bei denen man als Zuschauer kaum hinsehen kann. Wie sich der in einer Felsspalte eingeklemmte Aron mit ungeeigneten Werkzeugen selbst den Arm amputiert, um sich endlich zu befreien, bevor Durst, Hunger und Kälte ihn elendig krepieren lassen, ist ein erschreckender, nachdrücklicher Anblick, der sich fast körperlich auf die Zuseher überträgt. Diese "Heldentat" Arons wird nicht verwässert dargestellt, sondern als die dreckige und qualvolle, aber zum Überleben notwendige Maßnahme gezeigt, die sie in dem realen Fall nun einmal war.

#3 Einer der College-Jungs versucht Tucker zu überwältigen und landet im Häcksler ("Tucker & Dale vs. Evil")
Diese herrlich absurde und makabere Szene fällt mir auch Monate, nachdem ich "Tucker & Dale vs. Evil" gesehen habe, spontan ein, wenn es um die Frage nach starken Filmmomenten 2011 geht. Der College-Boy hält Tucker fälschlicherweise für einen bösartigen Hinterwäldler und greift ihn an, verfehlt ihn jedoch und landet in dem Häcksler, mit dem Tucker gerade Holz pulverisiert. Von der Position der anderen College-Kids aus wirkt es, als würde Tucker den Jungen in den Häcksler drücken, während er ihn in Wahrheit noch zu retten versucht. Tucker kommt dabei zu dem Schluss, dass der College-Student wohl einem wahnsinnigen Selbstmord-Kult angehört hat. Köstlich!

Ignat Kress meint:

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#1 Ares vernichtet die Krieger von Hyperion ("Krieg der Götter")
Dass 3D-Kino in den meisten Fällen überflüssig ist, muss den meisten Kinogängern inzwischen klar geworden sein. In der besagten Szene kommen aber alle Vorzüge dieses Gimmicks zum Vorschein. Ares' Hammer zerschmettert die Köpfe seiner Gegner, schleudert sie mit gewaltiger Kraft davon und spaltet ihre Körper. Wie schön, dass die Überreste gleichzeitig ins Publikum fliegen.

#2 Mr. Chow stirbt ("Hangover 2")
Was für verdutzte Gesichter die Darsteller und das Publikum bekommen, als Mr. Chow (Ken Jeong) aufgrund von zu hohem Kokainkonsum scheinbar tot umfällt, und nicht mehr verraten kann, wo sich Stus Neffe Teddy befindet. Eine der besten Filmszenen 2011, und dummerweise zugleich die einzig gute in "Hangover 2".

#3 Vier Terroristen in Maskottchen-Kostüm ("Four Lions")
In dieser bösen Satire um eine Terroristengruppe in England stehen die Selbstmordattentäter am Ende in Maskottchen-Kostümen vor der Kamera und ihnen ereilen erste Zweifel an ihrem Vorhaben. Blöderweise gibt es kein Zurück mehr, und was noch komisch gewirkt hat, erschüttert am Ende ganz London.

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