Die besten Szenen 2011

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Andreas K. meint:

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#1 Finale Explosionsmontage ("22. Mai")
Dass man es bei Koen Mortier mit einem der aufregendsten Regisseure Europas zu tun hat, bewies der Belgier bereits bei seinem Erstlingswerk "Ex-Drummer" – und dies insbesondere aufgrund der streckenweise durchaus unkonventionellen Inszenierung, die neben so manch schockierendem Moment ebenfalls im Gedächtnis blieb. Der große Schockmoment bleibt bei seinem neuen Film "22. Mai" nun zwar aus, dafür sorgt aber vor allem die finale Szene für einen Paukenschlag. Bereits zuvor hat man aus allerlei unterschiedlichen Erzählperspektiven die Explosion im Einkaufszentrum gesehen, aber nie auf derart beeindruckende Weise. Der Gebrauch von Zeitlupe war nie angemessener.

#2 Melancholia kollidiert mit der Erde ("Melancholia")
Ungeachtet all der Hysterie um seine Person und seine Äußerungen, ist Lars von Trier vor allem ein herausragender Regisseur. Für "Melancholia" hat er sich nun nicht weniger vorgenommen, als den Weltuntergang in Szene zu setzen. Als der titelgebende blaue Planet unaufhörlich auf die Erde zurast, sieht man aus Sicht der Erde die Kollision (im Gegensatz zur Eröffnungsszene), wie Justine, Claire und Leo dort die Kollision erleben, und auch, wie aus grünen Wäldern eine rote Feuerwand wird. Das alles ist vor allem optisch derart großartig umgesetzt, dass man nur hoffen kann, dass von Trier noch weitere Katastrophen filmisch umsetzen wird.

#3 Motorrad-Verfolgungsjagd ("Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der 'Einhorn'")
Wenn sich sein 3D-Abenteuer eher wie "Indiana Jones" anfühlt, dann hat Steven Spielberg einiges richtig gemacht. Durch den Animationsstil hatte Spielberg deutlich mehr Gestaltungsfreiheit bei den Actionszenen, und konnte so mit der Motorrad-Verfolgungsjagd etwas umsetzen, das in einem realen Film komplett unglaubwürdig gewirkt hätte. Hier aber ist die minutenlange und ununterbrochene Jagd von links nach rechts, von Land zu Wasser, die vor Ideenreichtum nur so strotzt, nicht nur genau richtig, sondern mal so eben die beeindruckendste, da aufregendste Actionszene des Jahres.

Moritz Stock meint:

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#1 Schlussszene ("Blue Valentine")
Die brillante, markerschütternde Beziehungsstudie "Blue Valentine" zeigt schonungslos den Zusammenbruch und den Untergang einer anfangs so starken Liebe. In großen Teilen ein wirklich trauriger Blick auf moderne Beziehungen, welcher aber trotzdem mit einem Hoffnungsschimmer endet. Die Schlussszene in "Blue Valentine" könnte großartiger nicht inszeniert sein. Regisseur Derek Cianfrance zeigt eine Parallelmontage, in der er abwechselnd die Hochzeit der beiden Hauptprotagonisten Dean und Cindy zeigt und die schlussendlich, schmerzhafte Trennung. Zutiefst bitter, emotional niederschmetternd, doch Hoffnung bleibt, denn Dean geht. Er bleibt nicht stecken, in einer von Lieblosigkeit geprägten Ehe. Er schafft den Absprung, marschiert in eine ungewisse Zukunft und gibt seiner Frau und sich selbst die Möglichkeit auf neues Glück, auf eine neue Liebe.

#2 Melancholia kollidiert mit der Erde ("Melancholia")
Lars von Triers "Melancholia" ist ein rauschhaftes, zutiefst trauriges, kunstvoll inszeniertes Meisterwerk, mit dem beeindrucktesten Schlussbild des Jahres. Der Film endet mit einem traumhaft schönen Knall, mit dem Ende jedweden menschlichen Lebens. Es bleibt Rührung, tiefe Melancholie und die Gewissheit, dass das Ende der Welt noch nie so schön aussah, wie in Lars von Triers Meisterwerk.

#3 Flugzeug-Eskalations-Szene ("Brautalarm")
"Brautalarm" ist wohl das Komödien-Highlight des Jahres und strotzt nur so vor brillant ausgearbeiteten, inszenierten und pointierten komödiantischen Momenten. Deshalb fällt es nicht gerade leicht, eine Lieblingsszene auszuwählen, schlussendlich ist es aber doch die geniale, alle Grenzen sprengende, vor kreativ-verspielten Einfällen nur so überschäumende Flugzeug-Szene, in der immer ein Schritt weiter gegangen wird, als es üblich ist. Wie sich diese Szene immer weiter hochschaukelt, langsam, aber sicher das völlige Chaos ausbricht, ist brillant geschriebenes und inszeniertes Comedy-Gold in Reinkultur. Ganz besonders hervorzuheben ist hier noch Kristen Wiig, die hier in Sachen Timing Maßstäbe setzt. Die beste, lustigste Szene eines großartigen Filmes, der allein schon in dieser Szene Möchtegern-Komödien wie "Hangover" locker in die Tasche steckt.

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