Die besten Darsteller 2011

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Tanya Sarikaya meint:

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#1 James Franco als Aron Ralston ("127 Hours")
Wenn ein ganzer Film auf den Schultern eines Darstellers lastet und dieser den Film zu einem richtigen Highlight macht, ist das oscarverdächtig. Fast hätte James Franco die Trophäe durch seine atemberaubende Performance in "127 Hours" für sich entscheiden können. Verdient hätte er es allemal, denn er gibt nicht nur seine beste Schauspielleistung überhaupt ab und hält die wahre Lebensgeschichte von Aron Ralston in Ehren, sondern fesselt mit einer Fülle von Emotionen in einer erstklassigen One-Man-Show. Hut ab vor solch einer Leistung, die den Film nur noch sehenswerter macht.

#2 Mel Gibson als Walter Black ("Der Biber")
Von Mel Gibson ist man jedes Mal Bestleistungen gewöhnt. Warum er zu den Größen Hollywoods zählt, zeigt er mit einer absolut überragenden Performance in "Der Biber". In dem emotionalen Drama besitzt Gibson solch eine intensive Leinwandpräsenz, dass man Gänsehaut bekommt. Als verzweifelter Mann, der durch eine Handpuppe neuen Lebensmut fasst, bringt Gibson wie selbstverständlich den komplexen Charakter des depressiven Walters rüber und gibt in seiner anspruchsvollen Rolle zwei Facetten eines depressiven Mannes preis. Der Film ist ein echtes Erlebnis und mit Mel Gibson eine Bereicherung, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

#3 Barry Atsma als Stijn ("Love Life - Liebe trifft Leben")
In den Niederlanden ein echter Star, für die USA und Deutschland ein neues Gesicht. Barry Atsma sollte mit seiner hervorragenden Leistung in "Love Life – Liebe trifft Leben" wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdienen. Er schafft es, eine emotionale Bandbreite von Gefühlen abzudecken, dass man seinen Charakter hasst und gleichzeitig liebt. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung begleitet man Stijn durch eine Achterbahnfahrt, bei der Barry Atsma stets präsent agiert und seine schwierige Rolle exzellent umsetzt. Bleibt zu hoffen, dass Barry Atsma auch in Zukunft dem internationalen Publikum nicht verwehrt bleibt.

Moritz Stock meint:

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#1 Ryan Gosling als Dean ("Blue Valentine")
2011 war ohne Zweifel das Jahr des Ryan Gosling. Vorher war er schon ab und an in kleineren Filmproduktionen positiv aufgefallen, in diesem Jahr aber gelang ihm der ganz große Durchbruch. Und dafür verantwortlich ist wohl auch zum großen Teil sein unglaublicher, emotionaler Kraftakt im Beziehungsdrama "Blue Valentine". Goslings Spiel überwältigt den Zuschauer und macht sprachlos, so viel Wärme, so viel Authentizität, so viel Charme, Witz, so viel Gefühl. Gosling zeigt die ganze Palette menschlicher Empfindungen in nur einem Film. Eine Schande, dass er für diese Leistung nicht mal für den Oscar nominiert war.

#2 Paul Giamatti als Barney Panofsky ("Barney's Version")
Paul Giamatti bleibt weiterhin ein Außenseiter in Hollywood, was schade ist, überzeugt er doch Jahr für Jahr mit intelligenten, verschrobenen, kleinen Filmen, die von Kritikern zwar geliebt, vom Publikum aber größtenteils ignoriert werden. Mit "Barney's Version" zeigt Giamatti wieder sein Talent für die Darstellung vom Leben genervter, zynischer Figuren, die man eigentlich gar nicht mögen kann, es aber Dank Giamattis ambivalentem Spiel dann doch tut. Kaum ein Film hatte in diesem Jahr mehr Herz und skurrilen Witz und kaum ein Film hatte einen solch famosen Darsteller in seinen Reihen.

#3 Brad Pitt als Mr. O'Brien ("The Tree of Life")
Kaum ein Film wurde im Jahr 2011 so kontrovers aufgenommen, wie Terrence Mallicks Familiendrama "The Tree of Life". Über die Leistung Brad Pitts in diesem bildgewaltigen Kunstfilm kann aber kaum etwas Negatives gesagt werden, im Gegenteil. Brad Pitt liefert hier eine der besten Performances seiner Karriere ab. Das Portrait dieses ehrgeizigen Familienvaters, der mit aller Gewalt eine familiäre Idylle erzwingen will, ist gerade wegen Pitts Spiel so überzeugend gelungen. Brad Pitt zeigt hier wieder einmal überdeutlich, was für ein formidabler Charaktermime er doch ist.

Ignat Kress meint:

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#1 Jim Sturgess als Dexter ("Zwei an einem Tag")
Ein halbes Leben auf die wahre Liebe zu warten und zu hoffen, ist schon eine gewaltige Herausforderung. Zu blöd, wenn man selbst nicht bemerkt, dass die wahre Liebe andauernd in der Nähe ist und man sich sogar kennt. Umso blöder, wenn sie kurz nach der Erkenntnis sogar stirbt. Das alles passiert dem Protagonisten Dexter, und sämtliche Eigenschaften wurden von Sturgess sehr gut in diesem Film eingebaut, auch wenn nicht genügend Zeit vorhanden war.

#2 Rhys Ifans als Howard Marks ("Mr. Nice")
Britischer Humor ist nicht unbedingt jedermanns Sache, doch hier verspricht euch das Land der Trinker und Banker einiges, was sie auch einhalten. Es ist eine Rolle, die Ifans wie wie auf den Leib geschnitten ist, wodurch sie auch vollkommen glaubhaft wird. Es ist eine Rolle für Ifans, der hier sein ganzes Können unter Beweis stellt.

#3 Tobey Maguire als Capt. Sam Cahill ("Brothers – Zwei Brüder. Eine Liebe")
Von Maguire ist der gewillte Kinogänger eigentlich nichts großartiges gewohnt - auch wenn er es durch seine Rolle als Spiderman zu Weltruhm gebracht hat, ändert das nichts an der Tatsache, dass seine schauspielerischen Fähigkeiten eher im unteren Bereich ausgeharrt haben. Als traumatisierter Soldat kehrt er in diesem Film wie viele US-Soldaten in seine Heimat zurück, und muss feststellen, dass nicht mehr vieles gleich geblieben ist, als noch vor dem Krieg. Sei es bei seiner Umgebung oder bei ihm selbst.

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