Die besten Filme 2011

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Maret Hosemann meint:

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#1 127 Hours
Dieses Überlebensdrama nach einer wahren Begebenheit handelt von einem einzelnen Mann in einer engen Felsspalte und ist doch spannender und intensiver, als so mancher der mit Effekten, Kulissen und Stunts vollgepackten Blockbuster, die 2011 in die deutschen Kinos kamen. Regisseur Danny Boyle hat es geschafft, das Martyrium des eingeklemmten Bergsteigers Aron Ralston durch tolle Bilder und guten Sound mitreißend in Szene zu setzen. Für die Zuschauer ist es faszinierend und erschreckend zugleich, die körperlichen und seelischen Auswirkungen auf Aron zu beobachten. Einen sehr großen Anteil am Gelingen des Films trägt auch Hauptdarsteller James Franco, der verdientermaßen für einen Oscar nominiert war.

#2 Four Lions
"Four Lions" ist eine mutige Satire, die mit viel schwarzem Humor einen Blick auf den Islamistischen Terrorismus in Europa wirft und sich dabei keine Antworten oder Lösungen anmaßt. Als Zuschauer muss man im Laufe des Films immer wieder herzhaft über das absurde Verhalten der Möchtegern-Gotteskrieger, die alle in England aufgewachsen sind, und über die wirklich skurrilen Situationen, in die sie sich bringen, lachen, doch gegen Ende fühlt man einen gewaltigen Kloß im Hals und hat Tränen in den Augen, da diese Männer sich selbst und viele andere Menschen tatsächlich in den Tod reißen, ohne dass man versteht, warum.

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#3 True Grit
Die größte Zeit der amerikanischen Western mag lange vorbei sein, doch dass dieses Genre auch im 21. Jahrhundert noch wunderbar funktionieren kann, beweisen die Regie-Brüder Ethan und Joel Coen mit "True Grit". Die Neuverfilmung des gleichnamigen Romans aus dem Jahr 1968, der erstmals 1970 erfolgreich fürs Kino adaptiert wurde, überzeugt nicht nur visuell durch tolle Landschaften und eine authentische Ausstattung, sondern begeistert auch mit geschickt eingesetztem Humor. Viele Szenen der erst 14-jährigen Protagonistin Mattie (Hailee Steinfeld) sind enorm unterhaltsam und toll gespielt, ebenso wie die diversen Verbalduelle zwischen dem U.S. Marshal Cogburn (Jeff Bridges) und dem Texas Ranger LaBoeuf (Matt Damon).

#4 Tucker & Dale vs. Evil
Mit "Tucker & Dale vs. Evil" ist Regisseur Eli Craig eine der besten Horrorfilmparodien der letzten Jahre und somit auch einer der besten Filme 2011 geglückt. Mit der richtigen Mischung aus Splatter und Humor werden bekannte Horrorfilmklischees komplett auf den Kopf gestellt. Die Hinterwäldler, denen im Horrorgenre gewöhnlich die Rolle der geistesgestörten Mörder, die mit Vorliebe attraktive Teenager abschlachten, zukommt, sind in diesem Film liebenswerte Naivlinge, die man als Zuschauer sofort ins Herz schließt. Die privilegierten Jugendlichen dagegen avancieren durch ihre Voreingenommenheit zu den wahren Bösen. Von Anfang bis Ende macht "Tucker & Dale vs. Evil" einfach einen Heidenspass.

#5 Attack the Block
Ein Regisseur, der verkündet, dass er eine actionreiche Science-Fiction-Komödie zu drehen gedenkt, die in einem Londoner Problemviertel spielt und eine ordentliche Portion Sozialkritik enthält, erntet wahrscheinlich mehr als nur ein paar ablehnende Kommentare. Joe Cornish aber hat sich davon nicht abschrecken lassen und es tatsächlich geschafft, das fast schon absurde Filmkonzept erfolgreich umzusetzen. "Attack the Block" ist ein interessantes und originelles Filmerlebnis voller kurioser Ideen, witziger Sprüche und temporeicher Action. Ein weiterer Pluspunkt sind die jungen Darsteller, die ihre Rollen sehr authentisch rüberbringen.

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