Die besten Filme 2011

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Maria Gruber meint:

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#1 The King's Speech
Es soll ja tatsächlich vorkommen, dass auch die Jury der Academy Awards einmal eine goldrichtige Entscheidung trifft. Das passierte dieses Jahr, als "The King's Speech" völlig verdient die Trophäe für den Besten Film nach Hause nahm. Nicht nur vermag es das brillant konzipierte Drehbuch, die Geschichte von George VI spannend und emotional zu erzählen, auch in inszenatorischer und vor allem schauspielerischer Hinsicht ist dieser Film eine Wucht. "The King's Speech" ist ergreifendes, emotionales und intelligentes Kino, das die Oscarauszeichnung wahrlich verdient hat. In allen Belangen beeindruckend.

#2 Biutiful
Alejandro González Iñárritu bewies schon mit Werken wie "Amores perros", "21 Gramm" und "Babel", dass er zu den kreativsten und beeindruckendsten Regisseuren und Drehbuchautoren des zeitgenössischen Kinos gehört. Auch sein neues Werk "Biutiful" enttäuschte die Erwartungen nicht. Ganz im Gegenteil, mit Ausnahmeschauspieler Javier Bardem und einer gleichermaßen komplexen wie mitreißenden Story schafft es Iñárritu, nicht nur die persönliche Tragödie eines Familienvaters fesselnd auf die Leinwand zu bringen, sondern unternimmt gleichzeitig auch eine authentische Sozialstudie der Metropole Barcelona.

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#3 Blue Valentine
Es gibt unzählige Filme, die von der wahren Liebe und dem romantischen Happy End handeln. Gute Filme über den in der Regel leider viel unromantischeren Verlauf einer realistischen Liebesbeziehung sind allerdings rar gesät. "Blue Valentine" füllt diese Lücke und erzählt mit schonungsloser Authentizität und einem herausragenden Schauspielerduo die Geschichte von Dean und Cindy, die mit Schmetterlingen im Bauch beginnt, doch dann von der erdrückenden Realität eingeholt wird, der selbst große Liebe und Leidenschaft nicht mehr standhalten können. Ein absolut ergreifendes Drama, das die Komplexität und Irrationalität menschlicher Beziehungen hervorragend einfängt.

#4 Melancholia
Lars von Triers monumentalem Weltuntergangsdrama kann man eigentlich nur seine - für von Trier übliche - lang geratene Spiellaufzeit vorwerfen - ansonsten ist "Melancholia" ein vor Innovation und optischer Brillanz nur so strotzendes Opus, das angefangen bei seiner storytechnischen Prämisse über die erstklassige Schauspielerriege bis hin zur Inszenierung einfach beeindruckend ist. Allein das achtminütige Intro ist ein Meisterwerk: Da stürzen tote Vögel vom Himmel herab, Gemälde verbrennen, ein Pferd stürzt zu Boden, eine Braut treibt auf dem Wasser, dazu ertönt Richard Wagners "Tristan und Isolde". Selten war die Apokalypse so wunderschön.

#5 Der Gott des Gemetzels
Mit der Filmadaption von Yasmina Rezas preisgekröntem Theaterstück ist Roman Polanski ein Kammerspiel der Extraklasse gelungen, bei dem der Zuschauer das Gefühl hat, anstatt in einem Kinosessel in der Theaterloge zu sitzen. "Der Gott des Gemetzels" ist eine herrliche Komödie, die vier Ausnahmeschauspieler zusammenbringt, und nicht nur die Abgründe des menschlichen Wesens ergründet, sondern auch mit einer großen Portion Humor aufwartet, welcher von Sarkasmus über Ironie bis zu purer Situationskomik reicht. Überraschend, enorm witzig und sehr intelligent geschrieben beweist dieser Film, dass gesellschaftliche Konventionen die Menschheit manchmal wirklich vor dem gegenseitigen Gemetzel schützen können.

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