Die besten Protagonisten 2012
Ein Film wird getragen von seinen Charakteren - ohne gute Protagonisten und Antogonisten gibt es keinen guten Film. In unserem ersten Teil des großen myFanbase-Filmrückblicks widmen wir uns daher, wie jedes Jahr, den besten Protagonisten und Antagonisten. Zudem haben wir uns Gedanken zum Drehbuch gemacht und nominieren diejenigen Filmzitate, die uns 2012 besonders im Gedächtnis geblieben sind.
Lisbeth Salander (Rooney Mara) ("Verblendung - The Girl With the Dragon Tattoo")
Stieg Larsson erschuf mit Lisbeth Salander einen fiktionalen Frauencharakter, der seines gleichen sucht: unabhängig, stark, eisern, brandgefährlich, aber dennoch verletzlich, irrational und emotionsgeladen. Diese ungeheure Komplexität schaffte auch die amerikanische Filmversion hervorragend zu transportieren, nicht zuletzt dank der herausragenden Darstellung und dem unglaublichen Einsatz von Rooney Mara. Die Lisbeth Salander aus dem Film ist im wahrsten Sinne des Wortes genau die, wie sie im Buche steht: eine ungewöhnliche und daher überaus erfrischende Frauenfigur, deren Facettenreichtum einen immer wieder fasziniert. | Maria Gruber
Peter Parker/Spider-Man (Andrew Garfield) ("The Amazing Spider-Man")
Ich war zugegebenermaßen etwas skeptisch, als bekannt wurde, dass nur wenige Jahre nach dem dritten Kinoauftritt von Tobey Maguire als Peter Parker alias Spider-Man eine alternative Filmreihe um den Spinnenmann beginnen sollte, doch der neue Peter Parker, gespielt von Andrew Garfield, hat mich vom Fleck weg überzeugt. Dieser neue Peter verbindet auf sehr sympathische Weise Tollpatschigkeit und jugendlichen Übermut mit all den schwierigen Emotionen, die einen werdenden Helden plagen: Angst, Zweifel, Wut und Ehrgeiz. Peters tragisch-komische Entwicklung vom normalen Jungen zum Spider-Man funktioniert wunderbar als Metapher für das Erwachsenwerden und macht richtig Spaß. | Maret Hosemann
Niko Fischer (Tom Schilling) ("Oh Boy!")
Eine der schönsten Kinoüberraschungen im Filmjahr 2012 war Jan Ole Gersters wunderbar melancholisch dahintreibende Berlin-Tragikomödie "Oh Boy!", die mit dem von Tom Schilling stark gespielten verlorenen Großstadtflaneur Niko Fischer einen Protagonisten hatte, der sinnbildlich für eine ganze Generation an Verlorenen steht, die ihren eigenen Lebensweg noch nicht gefunden haben. Die Mischung aus Nachdenklichkeit, Verlorenheit und herrlichem Witz macht aus Niko Fischer eine richtig tolle Figur, in der man doch mehr wiederentdeckt, als einem zunächst bewusst war. | Moritz Stock
Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) ("Die Tribute von Panem - The Hunger Games")
Das "Girl on Fire" hat in diesem Kinojahr gezeigt, dass große Kinoproduzenten auch auf einen weiblichen Helden zählen können. Fernab der Spidermans und Supermans dieser Welt hat sich Katniss wohl als wahrer Held dieses Kinojahres herausgestellt. In einer scheinbar fremden Welt, zeigt sie Eigenschaften, die aktuell gefragter denn je sind. Sie kämpft für sich und ihre Familie, schert sich nicht um Geld oder Konventionen und würde eher selbst sterben, als widerstandslos das zu tun, was von ihr verlangt wird. So ist Katniss das Gegenstück des typischen Kinomädchens und könnte es wohl auch mit einigen ihrer männlichen Kollegen ohne Probleme aufnehmen. | Eva Klose
Charlie (Logan Lerman) ("Vielleicht lieber morgen")
Ein Mauerblümchen. Unter diesem "Spitznamen" ist Charlie auf seiner Highschool bekannt, hat keinen Freund und fühlt sich in der Welt verloren. So schreibt er an einen anonymen Freund, dem er seine Probleme schildert. Nach einiger Zeit findet er mit dem Geschwisterpaar Sam und Patrick endlich Freunde, was man dem schüchternen Charlie mehr als gönnt. Und auch wenn man selbst kein Außenseiter war, kann man sich doch wunderbar in diesen liebenswürdigen Hauptcharakter hineinversetzen und freut sich mit ihm, wenn ihm alle zuprosten oder er sich auf dem Rücksitz des Trucks "vollkommen" fühlt. | Melanie E.
Ted (Stimme: Seth MacFarlane) ("Ted")
Der Titelheld fällt nicht nur durch sein Plüschtierfell auf, sondern ist auch durch seine schamlos witzigen Sprüche und Aktionen einer der einprägsamsten Protagonisten dieses Kinojahres. Die hervorragende Animation erweckt Ted zum Leben und wie selbstverständlich lebt und wandelt er unter den Menschen. Ted ist mit derben Sprüchen Provokation pur und ist gleichzeitig so sympathisch und zum liebhaben, dass man ihn als Donnerbuddy fürs Leben einfach ins Herz schließen muss. | Tanya Sarikaya
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