Die besten Darstellerinnen 2012

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Ein Drehbuch kann noch so gut sein und ein Regisseur noch so kreativ - wenn vor der Kameralinse keine guten Schauspielerinnen und Schauspieler stehen, fallen auch die beste Idee und Inszenierung ins Wasser. Die Filmredaktion von myFanbase widmet sich in diesem Teil des Rückblicks den ihrer Ansicht nach beeindruckendsten Performances der Damen und Herren des Films im Jahr 2012.

Eva Klose meint:

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#1 Rooney Mara als Lisbeth Salander ("Verblendung - The Girl With the Dragon Tattoo")
Lisbeth Salander gehört zu den vielschichtigsten und interessantesten Buchcharakteren der letzten Jahre. Nachdem bereits die Schwedin Noomi Rapace ihren internationalen Durchbruch in der Rolle feierte, schlüpfte die 26-jährige Mara für die US-Version der Buchverfilmung in die begehrte Rolle. Maras Salander ist eine verstörte, zerbrechliche und gefährliche junge Frau voller Geheimnisse. Mara hat sich mit vollem Einsatz in die Darstellung geworfen und diese in jeder Szene zu ihrer Rolle gemacht. Ob es brutale, herzlose oder die kurzen Momente des Herzschmerzes sind, Maras Darstellung ist erschreckend und berührend. Für mich die Schauspielleistung des Kinojahres.

#2 Bérénice Bejo als Peppy Miller ("The Artist")
Wenn ein Film komplett ohne Worte auskommt, muss ein Darsteller die Gefühle seines Charakters mit Mimik und Körpersprache vermitteln. In Michel Hazanavicius' Meisterwerk "The Artist" gelingt dies der hinreißenden Bérénice Bejo, die den Filmstar Betty Miller darstellt. Sie strahlt eine wunderbare Energie aus, die es dem Zuschauer leicht macht, mit Freude an ihrer Karriere teil zu haben. Nicht nur George Valentin im Film, auch der Zuschauer ist hingerissen von der sympathischen Schauspielerin.

#3 Quvenzhané Wallis als Hushpuppy ("Beast of the Southern Wild")
Mit gerade einmal fünf Jahren schafft es Quvenzhané Wallis in dem wunderbar ehrlichen Film "Beast of the Southern Wild" eine unglaubliche Performance hinzulegen. Sie spielt Hushpuppy, die mit ihrem Vater im Sumpf von Louisiana lebt und dort gegen Monster, Krankheiten und Umweltkatastrophen kämpfen muss. Hushpuppy ist mutig, poetisch und unglaublich süß. In ihrer ersten Filmrolle zeigt Wallis ein Facettenreichtum und überzeugt – auch weil ihr der Film viel Freiraum gibt und die junge Wallis in vielen Momenten verspielt und einfach Kind sein darf. Doch auch wenn dies nicht der Fall ist, in den ernsthaften, traurigen Momenten ist Wallis eine Wucht.

Maria Gruber meint:

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#1 Rooney Mara als Lisbeth Salander ("Verblendung - The Girl With the Dragon Tattoo")
Mit der Rolle der Lisbeth Salander in David Finchers Buchverfilmung "Verblendung" mutete man Rooney Mara eine mammuthafte Aufgabe zu – eine Aufgabe, die sie letztlich nicht nur meisterte, sondern in die Tasche steckte. Mit eiserner Disziplin, Hingabe und Energie verkörperte Mara diesen unwahrscheinlich komplexen Charakter und machte die Figur aus dem Roman zu einer Figur aus Fleisch und Blut. Je drastischer die Szene, desto mehr schien Mara aus sich herauszuholen, spielte ohne Rücksicht auf Verluste. Eine Performance, die eine wahre Offenbarung ist, und die die Vorfreude auf das Sequel "Verdammnis" enorm in die Höhe schraubt.

#2 Bérénice Bejo als Peppy Miller ("The Artist")
Sie ist schlicht und ergreifend hinreißend: Bérénice Bejo verzaubert in "The Artist" nicht nur George Valentin im Handumdrehen, sondern auch das Publikum. Mit ihrer Anmut und Ausstrahlung verleiht Bejo ihrem Filmcharakter genau das gewisse Etwas, das diese Rolle gefordert hat. Mit Eleganz und Grazie lacht, tanzt und singt sie, und so sieht man ihr mit Bewunderung und Begeisterung dabei zu, wie sie Valentin erst hoffnungslos anhimmelt, sich dann aufrichtig um ihn kümmert und schließlich die Herzensdame wird, die George aus seinem Unheil rettet. Bejo ist die absolut perfekte Besetzung für diesen Part und vor allem im Zusammenspiel mit Jean Dujardin eine absolute Wucht.

#3 Charlize Theron als Mavis Gray ("Young Adult")
Komplexe Frauenrollen außerhalb des Schemas F sucht man im Bereich Comedy oft vergeblich, doch dieses Jahr gab es mit Mavis Gray einen Volltreffer. Dank Charlize Therons wirklich famoser Darstellung ist Mavis nicht nur eine arrogante 37-jährige, die versucht, einer anderen Frau ihren Mann auszuspannen – nein, sie ist noch so viel mehr. Mavis ist eine Frau, die verletzt und einsam ist, die der Vergangenheit hinterhertrauert, ihrer damaligen Liebe, ihrem perfekten High-School-Leben, und die ihre verpassten Chancen mit aller Macht zurückhaben will. Mavis ist eine Frau, die man im wahren Leben definitiv hassen würde – und genau das transportiert Theron ganz großartig. Sie beweist erneut, was für eine wandlungsfähige Mimin sie ist und dass sie auch mühelos im Comedyfach zu glänzen weiß.

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