Die besten Darsteller 2012

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Eva Klose meint:

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#1 Jean Dujardin als George Valentin ("The Artist")
Er ist sexy, facettenreich und hat eine unglaubliche Leinwandpräsenz. Der französische Darsteller Jean Dujardin beweist in "The Artist" sein Talent und überzeugt als zunächst gefeierter Kinostar, der tief fällt und erst von einer Frau wieder zu neuem Leben erweckt wird. Dujardin überzeugt dabei in den großartigen Tanzszenen ebenso wie in den traurigen Momenten, in denen er kaum einen Antrieb zum Leben findet und kurz davor steht, sich umzubringen. Ohne die Magie der Worte kommt Dujardin alleine mit seinen Gesten und der Körpersprache aus. Nicht umsonst ist diese Performance mit einem Oscar ausgezeichnet worden.

#2 George Clooney als Matt King ("The Descendants")
Wer George Clooneys große Rollen zusammenfassen würde, der würde wohl kaum auf Worte wie ehrlich und bodenständig kommen. Ob in der "Oceans Eleven"-Reihe oder auch in "Up in the Air", Clooney zeigte Gefühle, aber nie genug, um seine Rolle wahrlich menschlich wirken zu lassen. Dass er das aber drauf hat, beweist Clooney hier. Sein Matt ist ein Mann wie jeder andere, der auch mal weint, der nicht immer perfekt aussieht und der hier und da auch einfach nur ein Bier braucht. Clooney ist hier völlig uneitel, ohne jedoch seine Würde zu verlieren und beweist als Matt ein Talent, dass wir so von ihm kaum kannten.

#3 Ezra Miller als Kevin/Patrick ("We need to talk about Kevin")/("Vielleicht lieber morgen")
Es bedeutet schon etwas, wenn ein gerade einmal 20-jähriger Darsteller neben einer Tilda Swinton auf der Leinwand zu sehen ist und diese beinahe an die Wand spielt. In dem bedrückenden Drama "We need to talk about Kevin" ist dies Ezra Miller gelungen. Als beängstigender Teenager ist Miller eine wahre Wucht und man glaubt kaum, dass er auch als netter und friedlicher junger Mann überzeugen kann. Dass dies jedoch geht, beweist er als schwuler, unkonventioneller Teenager in "Vielleicht lieber morgen". Sein Patrick ist ein wahrer Freund und Ezra überzeugt und verzaubert den Zuschauer in dieser Vorstellung.

Maret Hosemann meint:

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#1 Kenneth Branagh als Laurence Olivier ("My Week with Marilyn")
Bei allem absolut berechtigten Lob für "My Week with Marilyn"-Hauptdarstellerin Michelle Williams verdient auch ihr Kollege Kenneth Branagh großen Beifall. Es klingt vollkommen paradox, doch er spielt sehr stark, indem er sich von Michelle Williams in der Rolle der Marilyn Monroe in den Hintergrund drängen lässt. Branagh versinnbildlicht überzeugend das Dilemma seines Charakters Laurence Olivier, der als Meister der hohen Theaterkunst doch nie die natürliche Präsenz und den Ruhm einer Marilyn Monroe erreichen konnte und daher für die amerikanische Ikone sowohl Abneigung als auch Bewunderung empfand.

#2 Ryan Gosling als der Fahrer ("Drive")
Damit ein wortkarger Held, der so gut wie nichts über sich preisgibt, trotzdem einen ganzen Film tragen kann, braucht man einen Darsteller, der durch Gestik und Mimik sehr viel auszudrücken vermag. Ryan Gosling demonstriert in "Drive" eindrucksvoll, wie das geht. Seine Darstellung eines namenlosen Stuntfahrers, der zur Gewalt greift, um eine Familie zu beschützen, ist leise und dabei gleichzeitig so intensiv, dass einfach nicht viele Worte nötig sind.

#3 Joseph Gordon-Levitt als Adam ("50/50 - Freunde fürs (Über)leben")
Adam, ein junger, mitten im Leben stehender Mann, erfährt völlig unerwartet, dass er Krebs hat. Um seine 50%ige Überlebenschance zu wahren, muss er eine Chemotherapie und schließlich eine riskante Operation über sich ergehen lassen. Joseph Gordon-Levitt, der in den letzten Jahren immer wieder durch starke Schauspielleistungen und ein gutes Gespür für erfolgreiche Filmrollen auf sich aufmerksam gemacht hat, spielt den Part des Adam angenehm unaufdringlich und schafft mühelos den schwierigen Spagat zwischen Drama und Komödie. Er gibt den Krebspatienten dieser Welt ein authentisches und sympathisches Gesicht.

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