Die schlechtesten Filme 2012

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Es ist nicht alles Gold was glänzt. Und so kommen auch aus der Traumfabrik alljährlich Filme, bei denen man sich ernsthaft fragt, ob sich irgendjemand etwas dabei gedacht hat. Bevor wir uns der Königskategorie Bester Film widmen, erinnern wir uns in diesem Teil des Rückblicks an diejenigen Filme, die 2012 überaus enttäuschten und die die Welt einfach nicht gebraucht hat.

Maret Hosemann meint:

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#1 REC 3: Genesis
Es will mir einfach nicht in den Kopf, warum nach zwei populären Filmen ein dritter Teil produziert wird, der sich den erfolgreichen Ideen der Vorgänger verweigert und totalen Stilbruch begeht. "REC 3: Genesis" gerät in dem sinnlosen Versuch, plötzlich satirischen Humor in das etablierte Konzept hineinzubringen, auf die falsche Fährte und wirkt albern und einfallslos. Als Fan der ersten beiden Teile, die zum Besten gehören, was in den letzten Jahren innerhalb des Horrorgenres entstanden ist, fühlt man sich nicht nur sprichwörtlich wie im falschen Film.

#2 Iron Sky
Dieser Film hätte aufgrund seiner Thematik durchaus das Zeug zum Kultstreifen gehabt, doch stattdessen strotzt die Handlung nur so vor klischeehaften Momenten, die in ihrem Bemühen, politisch besonders unkorrekt zu sein, sehr albern rüberkommen. Darüber hinaus wird das gesamte Szenario auf eine Weise präsentiert, die in ihrer fehlenden Logik regelrecht ärgerlich ist. Warum sind die rückständigen Nazis vom Mond den US-Amerikanern des Jahres 2018 im Weltraum-Krieg ebenbürtig? Wieso finden sich die Mond-Nazis so schnell in unserer Welt, die genau genommen sogar unsere Zukunft ist, zurecht? Der Film verschenkt sein Potential wirklich vollkommen.

#3 Ghost Rider: Spirit of Vengeance
Der erste Teil hat als durchschnittliche Comicverfilmung nicht gerade nach einer Fortsetzung geschrieen, dennoch kam 2012 leider eine eben solche in die deutschen Kinos. Mit einer absolut ideenlosen, überraschungsarmen Story, die nicht optimal mit dem ersten Teil harmoniert, und einem Nicolas Cage, der die Titelfigur eher albern als düster darstellt, gehört "Ghost Rider: Spirit of Vengeance" ganz klar zu den Nieten des Jahres. Wer sich diesen Film nicht ansieht, tut damit ein gutes Werk und trägt dazu bei, uns einen dritten Teil zu ersparen.

Moritz Stock meint:

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#1 Der Chaos-Dad
Adam Sandlers zweites Komödienmachwerk in diesem Jahr lässt einen einfach nur noch ratlos zurück. Glaubte man schon, bei "Jack und Jill" wäre der vorläufige Tiefpunkt in der Karriere des Adam Sandlers erreicht, so belehrt er einen im selben Jahr gleich noch eines Besseren und ist mit "Der Chaos-Dad" mitverantwortlich für eine der schlimmsten Komödien seit langer Zeit. Hier werden komödiantische Untiefen erreicht, die man sich in seinen schlimmsten Albträumen nicht hätte ausmalen können. Ein Masturbationsgag folgt auf den nächsten und als ob das noch nicht reicht, erfreut man sich auch noch am komödiantischen Potenzial der Inzucht. Witzig ist das zu keiner Sekunde, eher verstörend und traurig. Der absolute Tiefpunkt des Filmjahres 2012.

#2 Jack und Jill
Gleich mit zwei neuen Filmen erfreute uns Komödienspezialist Adam Sandler im Jahr 2012. Die erste Komödiengranate war die Zwillingscomedy "Jack und Jill", in der Sandler gleich zwei Rollen übernahm, die des Jack und die der Jill. Das vollkommen überdreht-schrille Spiel Sandlers und die vollkommen bescheuerten, jegliche Niveauuntiefen nochmals unterbietenden lauen Zoten sind schon schlimm genug, die am Ende zur Schau gestellte biedere Familienmoral, die mit dem vorher gezeigten zynischen und gehässigen Humor überhaupt nicht zusammenpasst, ist aber sogar noch um einiges schlimmer. Trotz allem kann bei dieser Komödie aus Mitleid ab und zu sogar noch ein wenig gelacht werden, ein Umstand, der bei der zweiten Sandler-Komödie in diesem Jahr leider komplett weg fällt.

#3 Extrem laut und unglaublich nah
Jonathan Safran Foers wunderbar-rührendes literarisches Werk über einen aufgeweckten und überaus intelligenten kleinen Jungen, der seinen Vater bei den Anschlägen am 11. September 2001 verliert, zählte zu den Romanhighlights der vergangenen Jahre, weshalb man auf die Verfilmung nur umso gespannter sein durfte. Das Ergebnis war dann eine riesengroße Enttäuschung und ein kitschig-aufgeblasenes Werk, bei dem jeglicher Charme des Buches gänzlich verloren ging und aus der kauzig-sympathischen Hauptfigur ein nervig-anstrengender kleiner Besserwisser wird. Handwerklich und inszenatorisch weiß der Film zwar stellenweise zu gefallen, erzählerisch ist er aber eine riesengroße Enttäuschung.

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