Die besten Darsteller 2012

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Moritz Stock meint:

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#1 Jean-Louis Trintignant als Georges ("Liebe")
Die bemerkenswerteste, intensivste und aufrichtigste schauspielerische Leistung im Jahr 2012 vollbrachte der bereits 82-jährige französische Schauspieler Jean-Louis Trintignant in Michael Hanekes bewegend-verstörendem Sterbedrama "Liebe". Trintignant gelingt das Portrait eines liebenden Ehemanns, der sich hingebungsvoll und mit einer enorm stoischen Kraft um seine im Sterben liegende Frau kümmert. Hier verschmilzt ein Schauspieler mit seiner Rolle und so gelingt ihm in dieser kammerspielartigen Atmosphäre ganz große Schauspielkunst, die sprachlos macht und schließlich zu Tränen rührt.

#2 Michael Fassbender als Brandon ("Shame")
Der deutsch-irische Schauspieler Michael Fassbender befindet sich schon seit Jahren auf dem besten Weg, einer der wichtigsten Schauspieler seiner Generation zu werden. Sowohl in Blockbustern wie "X-Men: Erste Entscheidung" als auch in kleineren Kostümdramen wie "Jane Eyre" machte er stets eine gute Figur. Seine beste und am beeindruckendste Darbietung lieferte er aber im Jahr 2012 in Steve McQueens Sexsucht-Drama "Shame", in dem er als innerlich zerrissenes Opfer seiner Triebe eine wuchtige und waghalsige Performance ablieferte, die "Shame" zu einem verstörend-traurigen Filmerlebnis werden lässt.

#3 George Clooney als Matt King (""The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten"")
Auch Megastar George Clooney kann im fortgeschrittenen Alter immer wieder überraschen und so gelang ihm in der Rolle eines trauernden Vaters, der plötzlich allein für seine beiden Töchter sorgen muss, eine seiner stärksten darstellerischen Leistungen seiner imposanten Karriere. Die Rolle des Matt King in Alexander Paynes wunderbar melancholischem Familiendrama "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten" erfüllt Clooney mit so viel melancholischer Aufrichtigkeit und darstellerischer Kraft, dass man fast ehrfürchtig erstarrt. Ein wunderbarer Schauspieler in einem ganz wunderbaren Film.

Melanie E. meint:

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#1 Ezra Miller als Kevin/Patrick ("We Need to Talk About Kevin")/("Vielleicht lieber morgen")
Als Newcomer konnte mich Ezra Miller bereits mit zwei Filmen gänzlich von sich überzeugen. Sowohl als psychopatischer Kevin als auch als lebensfroher, schwuler Patrick hat Miller seine schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt und ganz klar bestanden. Eindrucksvoll mimte er einen Sohn, welcher seine Mutter abgrundtief zu hassen scheint und eine Tat begeht, welche sowohl das Leben seiner Mutter als auch sein eigenes Leben verändert. Doch auch als lustiger, aufgeweckter Patrick, welcher stets zu seinen Freunden steht, war es ein Vergnügen, Ezra Miller zu sehen und man wünschte sich, ihn als Freund an seiner Seite zu haben.

#2 Javier Bardem als Silva ("James Bond 007 - Skyfall")
Zugegeben, ich war zunächst etwas skeptisch bezüglich der Besetzung des Bösewichts im neuen James-Bond-Streifen. Und auch wenn Javier Bardem mit blonden Haaren schrecklich aussieht, konnte er als Schurke wirklich überzeugen und sorgte besonders in seiner ersten Szene mit Bond für einige Lacher. Während des gesamten Films behielt ich gebührenden Respekt vor ihm und erwartete jeden Moment das Schrecklichste von Silva, denn ich fand Bardem in seiner Rolle zum Fürchten, aber trotz allem einfach fabelhaft überzeugend.

#3 Ryan Gosling als Der Fahrer ("Drive")
Ganz klar, Ryan Gosling ist ein gutaussehender Typ. Doch nicht nur das, ja, er kann auch noch grandios schauspielern. Auch mit wenigen Worten schafft er es, viel Gefühl und Leidenschaft in die Figur des Fahrers zu flößen und gebannt verfolgte ich jede einzelne Sekunde seiner Bewegungen und Taten. Mit dieser Rolle beweist Gosling, dass er einer derjenigen Schauspieler ist, welcher auch ohne viel Text eine Figur erschaffen kann, welche vollständig überzeugt.

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