Die besten Filme 2012
Moritz Stock meint:
#1 Moonrise Kingdom
Wenn man einen Kinofilm mit einem unglaublich glückseligen, überaus beschwingten Gefühl verlässt, dann hat der Film sicherlich vieles richtig gemacht. Wes Andersons Ode an die Außenseiter und Unangepassten, "Moonrise Kingdom", ist einer jener Filme, die die Macht haben, einen vollkommen in eine andere, buntere Welt zu entführen. Dem vor so viel groteskem, verspieltem Humor nur so strotzende und dabei aber auch schwerwiegende, lebensweltliche Fragestellungen mit dem richtigen Gespür für die kleinen Zwischentöne behandelnde Film gelingt es dann auch noch, eine der schönsten Liebesgeschichten des Jahres erzählen. Wes Anderson hat mit dieser filmischen Wundertüte den besten Film seiner Karriere und gleichzeitig auch den rundesten und perfektesten Kinofilm des Jahres 2012 inszeniert.
#2 Drive
Nicolas Winding Refns filmischer Rausch "Drive" ist ein wahnwitziges, ultrabrutales, aber trotzdem anrührendes Kunstprodukt, welches einen über die gesamte Laufzeit fest in den Kinosessel drückt und einen dann so schnell nicht mehr loslässt. Die Verbindung von Musik, bildlicher Gestaltung und groß aufspielenden Schauspielern auf der Höhe ihres Könnens fügt sich wunderbar zu einem homogenen Ganzen zusammen, weshalb es kein Wunder ist, dass dieser Film schon jetzt als Kultfilm gilt. Ein Werk, das das Filmjahr 2012 geprägt hat und für den es eine Schande ist, dass er in keiner der wichtigen Oscar-Kategorien nominiert wurde.
#3 Gefährten
Kaum ein Film wurde im vergangenen Filmjahr wohl so kontrovers diskutiert wie Steven Spielbergs Erste-Weltkriegs-Epos "Gefährten". Die einen sahen in dem neuen Werk des Altmeisters eine vollkommen überzuckerte Kitschplatte, die nur so vor peinlich-pathetischen Momenten strotzt. Die anderen aber, und dazu zähle ich mich auch selbst, sahen in dem Film ganz großes Gefühlskino im Stile alter Hollywood-Epen, welches eine visuell beeindruckend umgesetzte Geschichte über Menschlichkeit in Zeiten von großer Unmenschlichkeit erzählt. Kein Film hat mich im vergangenen Jahr mehr berührt als Steven Spielbergs neuestes Meisterwerk "Gefährten". Man sollte diesem Film eine Chance geben.
#4 The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten"
Nach dem stark gespielten und wunderbar melancholisch dahintreibenden Weintrinker-Epos "Sideways" gelang Regisseur Alexander Payne mit dem Familiendrama "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten" ein weiterer starker Film mit einem großartigen und oscarwürdigen George Clooney in der Hauptrolle. Der Film, der eine aufrichtige Geschichte über Liebe, Tod und die Bedeutung von Familie erzählt, hat nicht nur ein tolles Landschaftspanorama, sondern auch starke Dialoge und eine erfrischende Mischung aus dramatisch-existenziellen und anrührend-humorvollen Momenten zu bieten. Ein filmisches Werk voller kleiner Wahrheiten, der einen traurig und glücklich zugleich macht.
#5 Anna Karenina
Joe Wrights Interpretation des russischen Literaturklassikers "Anna Karenina" war zweifellos die visuell spektakulärste Kinoerfahrung des Jahres, die dazu aber zusätzlich auch heute noch gesellschaftlich relevante Themen anschnitt und in seiner mitreißenden Inszenierung das Kino in seiner ursprünglichen Form wiederbelebte. Dazu kam noch eine Keira Knightley in der Hauptrolle, die abermals zeigte, dass sie wie geschaffen ist für prunkvoll inszenierte, große historische Epen. Eine beeindruckende kinematografische Erfahrung und einer der besten und auch schönsten Kinofilme des vergangenen Jahres.
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