Dinge aus der Filmwelt 2012
Bestes Bühnenbild/Beste Inszenierung 2012
Neben den Charakteren, dem Inhalt und der Filmmusik lassen sich die Zuschauer gerne von traumhaften Kulissen mitreißen. Dieses Jahr sind besonders drei Filme hervorgestochen, die es nicht nur geschafft haben, neue Maßstäbe in Technik und Effekte zu setzen, sondern das ganze Publikum in eine komplett andere Welt entführten.
Das vielversprechendste Kinoereignis dieses Jahres war natürlich "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise" - und Peter Jackson konnte, was das Setting angeht, die Erwartungen sogar übertreffen. Die nunmehr 48 Bilder pro Sekunde sind ein weiterer Meilenstein in der 3D-Geschichte und bieten den Zuschauern ein fantastisches Filmerlebnis, von dem man sich nur mitreißen lassen kann. Das "Der Herr der Ringe"-Feeling kommt nicht nur beim Auenland und Bruchtal wieder auf, sondern auch neue Kulissen wie die gigantische Zwergenfestung auf dem Einsamen Berg und der lange Weg durch Wald und Gebirge inklusive dem Steinhagel in Gestalt zweier Riesen lassen die Herzen höher schlagen. Es ist, als wäre man bei der Reise von Bilbo und den Zwergen selbst dabei und würde Mittelerde mit eigenen Augen miterleben. Mit den tapferen Helden bahnt man sich einen Weg durch die Gefahren und erlebt den Drehort in Neuseeland hautnah mit. Peter Jackson und seine Crew haben alles ausgeschöpft, um eines der überwältigendsten Kinoereignisse des Jahres zu schaffen. "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise" zelebriert ein Fest voller Panoramabilder, die in verschärfter Optik eine Bildgewalt darstellen, bei denen man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt.
Egal ob man sich mit oder ohne 3D "Hugo Cabret" anschaut, der Film hat in jeder Hinsicht eine der fantastischsten, wenn nicht sogar das fantastischste und kreativste Bühnenbild. Auf der einen Seite wirkt das ganze Szenarium unwirklich, fast wie in einer Traumsequenz. Besonders beim Anblick des Bahnhofs, der mit den leuchtenden Farben besonders im kontrastreichen Gelb und Blau bekräftigt wird, weiß man nicht genau, was echt ist und was durch den Greenscreen später hinzugefügt wurde. Die Künstlichkeit ist immerzu präsent, doch das stört überhaupt nicht, im Gegenteil: Die tolle Kameraführung, die eine ganze Sightseeingtour durch den Bahnhof unternimmt, setzt die großartige Kulisse noch besser in Szene. Auch die Bühnenbilder aus der Filmhistorie zu Zeiten von Georges Méliès werden wiederbelebt und entführen den Zuschauer in die Anfänge von Film und Kino. Die Bilder sind magisch, zauberhaft, umwerfend und machen "Hugo Cabret" zu einem ganz speziellen Filmerlebnis.
Wenn bei Joe Wright Theater auf Kino trifft, kommt dabei ein visuelles Filmspektakel wie "Anna Karenina" heraus. Eines der Spektakel des Films ist die gesamte Bühnengestaltung, die prunkvoll auf der großen Leinwand präsentiert wird. Joe Wright gelingt es, Russland im Jahre 1870 nicht nur glaubhaft auf der Leinwand rüberzubringen, sondern er holt den Zuschauer aus den Kinosesseln direkt auf die Bühne und verführt in wundervolle Ballsäle, prachtvolle Kleider und Tänze, in die Gemächer der Familie Karenina und nimmer enden wollende Landschaften. Gerade im ersten Drittel des Films fühlt man sich wie auf einer gigantischen Theaterbühne und wird von dem Bilderrausch und dem schnellen Szenenwechsel schier überwältigt. Mit Protz und Prunk und allem, was dazu gehört, hat es der Regisseur auf eine extravagante, prachtvolle Inszenierung abgesehen. "Anna Karenina" nutzt die Darstellung des Kinos vollends aus und zaubert ein opulentes Filmwerk auf die Leinwand.
Tanya Sarikaya - myFanbase
Extremstes Product Placement 2012
Das 2010 insolvent gegangene Produktionsstudio MGM setzte dieses Jahr auf zwei Blockbuster, um sein Überleben zu sichern, nämlich "Skyfall" sowie "Der Hobbit – Eine unerwartete Reise". Da man in Mittelerde ja nur schwer mit Produkten werben kann, schien man das gesamte Product Placement auf den neuesten Bondfilm zu verlagern und das auf eine solch extreme Art und Weise, dass man fast schon wieder schmunzeln musste. Nach dem Heineken-Promospot, der noch vor dem Film gezeigt wurde, staunte man als Zuschauer nicht schlecht, dass Bond anstatt eines Wodka Martinis nun niederländisches Bier trinkt (ein Product Placement, das übrigens 45 Millionen Euro wert war). Bond benutzt neben dem iPhone natürlich auch ein Sony Vaio (Sony Pictures hat den Film immerhin finanziert), trägt eine Omega-Uhr und Tom-Ford-Anzüge und fährt neben dem legendären Aston Martin DB5 auch einen Audi und einen Jaguar, schrottet VW Beetles und verfolgt Landrover und Range Rover durch die Gegend. Finanziell hat sich dies für Sony, MGM und Co. natürlich enorm gelohnt, doch "Skyfall" gleicht dafür fast einer Dauerwerbesendung – gut, dass der Film ansonsten so grandios ist, dass man ihm dies verzeihen kann.
Maria Gruber - myFanbase
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