Die Lieblingsfilme der myFanbase-Redaktion

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In unserer ersten Listenfieber-Film-Kolumne ist die myFanbase-Filmredaktion mal tief in sich gegangen und hat sich jeweils für die zehn absoluten Lieblingsfilme entschieden, die auf ihre ganz besondere Art den jeweiligen Autor geprägt haben. Dabei sind die einzelnen Listen natürlich völlig subjektiv und beruhen auf den unterschiedlichen Geschmäckern unserer Autoren. Wir wünschen euch viel Spaß mit den einzelnen Listen und würden uns freuen, wenn ihr unten in den Kommentaren vielleicht auch eure ganz eigenen Lieblingsfilme nennen würdet.

Maria Gruber meint:

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#1 Fight Club
In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich? Wie viel sinnlosen Konsum, wie viel stupide Arbeit, wie viele unerfüllte Träume hält ein Mensch aus, bis er einfach zusammenbricht und implodiert? David Finchers geniale filmische Interpretation von Chuck Palahniuks gleichnamigem Roman ist ein dramaturgisch wie inszenatorisch meisterhaft durchkonzipiertes Werk, das mit einer enormen Komplexität gleichzeitig die Charakterstudie eines kranken Mannes und die Sozialkritik an einer kranken Gesellschaft vollführt, und dabei in die Tiefen der menschlichen Psyche vordringt. Mit einem Edward Norton und einem Brad Pitt, die hier wahrscheinlich die beste Leistung ihrer Karriere abliefern, und einer von Fincher nahezu visionären Regiearbeit, die den Kern von Palahniuks Roman ästhetisch perfekt widerspiegelt, ist "Fight Club" für mich einfach ein Meisterwerk, ein Film, der so verrückt wie brillant ist, der schockiert, begeistert, überwältigt.

#2 Into the Wild
Kaum ein Film ist so inspirierend, so mitreißend und bedeutungsvoll wie Sean Penns fantastisches Drama über Christopher McCandless, einem Mann, der die für ihn vorgeschriebenen Pfade verlässt und sein Leben selbst in die Hand nimmt. Es ist die Geschichte eines Mannes, der zu seinen Wurzeln, zum Urinstinkt, zur Natur zurückkehrt und dort seinen Frieden, aber auch seine größten Herausforderungen findet. "Into the Wild" zeigt, zu was ein Mensch eigentlich alles imstande ist, wenn er es denn nur will, und er zeigt die letzte Reise dieses von Emile Hirsch so wunderbar porträtierten Träumers, dessen tragisches (da auf einer wahren Begebenheit basierendes) Schicksal noch lange im Kopf des Zuschauers nachhallt. Ein magischer Film, der mir immer wieder Gänsehaut bereitet.

#3 Die fabelhafte Welt der Amélie
Amélie Poulain ist die wahrscheinlich liebenswerteste und wunderbarste Filmfigur, die in den letzten Jahren zum Leben erweckt wurde und die Geschichte, die Jean-Pierre Jeunet durch ihre Augen erzählt, ist ein traumhaftes Märchen in einem meisterhaft inszenierten Paris. In diesem Film steckt so viel Liebe zum Detail, so viel Lebensweisheit, so viel Magie, dass man völlig verzaubert wird und mit großen Augen in diese Welt aus Melancholie und Lebensfreude, aus Fantasmen und Träumereien hineintritt. "Die fabelhafte Welt der Amélie" ist schlichtweg ein fabelhaftes Filmwerk mit einer hinreißenden Audrey Tautou, die hier die Rolle ihres Lebens spielen darf.

#4 Garden State
Zach Braff sagte einmal, dass "Garden State" sein persönlicher Versuch war, sein Lebensgefühl mit Anfang 20 in einen Film zu packen. Zwar war ich jünger, als ich den Film das erste Mal sah, doch egal ob jetzt oder vor zehn Jahren, "Garden State" ist ein Film, von dem ich wirklich behaupten kann, ihn mit Leib und Seele zu verstehen und nachzuvollziehen. Braff gelingt hier eine feinfühlige Coming-of-Age-Story, die die Probleme, Ängste, Depressionen, Träume, Hoffnungen und Wünsche einer ganzen Generation schlicht und doch mit großer emotionaler Wucht auf die Leinwand bringt und die einen Protagonisten ins Zentrum stellt, der greifbar und genuin menschlich ist. Ein ganz besonderes Juwel des Independentkinos.

#5 Lost in Translation
Was für ein Film. Was für ein wunderschöner, ergreifender, bewegender Film. Die einen mögen "Lost in Translation" für ein langweiliges Kunstprojekt halten, doch was Sofia Coppola hier erzählt, ist die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft und zarten Liebe zweier verlorener und einsamer Menschen, die Seelenverwandte sind. Bob und Charlotte sind in vielerlei Hinsicht lost in translation, orientierungslos in einer fremden Stadt, die sie nicht verstehen, orientierungslos in einem Leben, das sie nicht verstehen. Und als Zuschauer sucht man mit ihnen mit nach dem, was sie suchen, kurzzeitig finden, aber weder halten noch erklären können.

#6 Inception
#7 A Single Man
#8 Stand by Me
#9 Der Herr der Ringe (1 bis 3)
#10 The Artist

Moritz Stock meint:

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
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#1 Garden State
Zach Braffs Regiedebüt ist ein vor kreativer Ideenvielfalt, Schrägheit und Liebenswürdigkeit nur so strahlende Independent-Perle, die einen in so vielen kleinen Momenten tief aus dem Herzen spricht. Ein Film über die Probleme des Lebens als Anfang zwanzigjähriger, aber insgesamt im Grunde auch ein Film über das Leben selbst: Über die Liebe, Familien, Freundschaften und die Schwierigkeiten den eigenen Weg zu finden und auf diesem zu bleiben. Von der herausragenden Musikauswahl bis zu den fantastischen Schauspielern, von denen vor allem Natalie Portman wahrscheinlich die großartigste Rolle ihrer Karriere spielt, ist dieser Film nichts weiter als ein Meisterwerk, der einem in den dunkelsten Stunden immer wieder Kraft spendet.

#2 Mulholland Drive – Straße der Finsternis
Die Filmographie des exzentrischen Filmemachers David Lynch ist voll von außergewöhnlichen Arbeiten, die gleichermaßen tiefe Faszination, wie auch eine tief durchdringende Verstörtheit hinterlassen. Die Genialität Lynchs, der mit "Twin Peaks" auch die Serienwelt revolutionierte, kommt dann aber am besten ans Licht in seinem alptraumhaften Psycho-Horror-Drama "Mulholland Drive", der einen ganz tief hinabzieht in die finsteren Gedankenwelten David Lynchs. Ein Film, der normale Sehgewohnheiten durchbricht, einen schockiert, niedergeschmettert, aber auch berührt zurücklässt und von dem nie enden wollenden Traum auf ein besseres Leben erzählt. Ein filmisches Kunstwerk voll brutaler Schönheit mit einer an die äußersten Grenze gehenden Naomi Watts in der Hauptrolle, die diesen Ausnahmefilm dann schauspielerisch noch veredelt.

#3 Vergiss mein nicht!
Drehbuchautor Charlie Kaufman gehört wohl zu den irrwitzigsten und genialten Schreiberlingen Hollywoods und mit dem romantisch-verspielten Drama "Vergiss mein nicht!" gelang ihm seine definitiv beste Drehbucharbeit, die dann von Michel Gondry kongenial auf Film gebannt wurde. Der Film, in dem es um die Vernichtung des Liebesschmerzes und die Frage geht, ob man die Liebes seines Lebens je wirklich vergessen kann, ist ein inszenatorisch und in seiner Ideenvielfalt schier in sich explodierender Film, der ganz tief berührt, nachdenklich stimmt und einem bewusst werden lässt, dass Liebe und Schmerz ganz eng zusammengehören. Der als wilder Grimassenkünstler bekannte Jim Carrey zeigte in diesem Film die beste schauspielerische Leistung seiner Karriere und zeigte, dass in ihm ein ganz großartiger Schauspieler steckt, der auch dramatische Filme tragen kann. Seine Filmpartnerin Kate Winslet stand ihm da dann in nichts nach. Ein Filmperle, die auch beim wiederholten Betrachten nichts an ihrer Kraft verliert.

#4 Titanic
Viele werden hier wohl aufschreien und diese Wahl nicht wirklich nachvollziehen können: Für mich aber ist James Camerons Katastrophendrama "Titanic" Kino in seiner reinsten Form. Übergroße Emotionen, eine bis ins kleinste Detail perfekte Ausstattung, einen ins Staunen versetzende Effekte, die auch heute nichts an ihrer Wucht verloren haben, tolle Schauspieler und eine der größten Liebesgeschichten der Filmgeschichte. "Titanic" ist nicht nur einer der erfolgreichsten Filme überhaupt: "Titanic" ist wie Kino sein sollte und heutzutage leider viel zu selten noch gemacht wird.

#5 Teen Lover
Hier fiel mir die Auswahl besonders schwer, schlussendlich habe ich mich aber für das Regiedebüt meines Lieblingsregisseurs Cameron Crowe entschieden, in dessen filmischen Debüt im Grunde schon alles steckt, was diesen bemerkenswerten Regisseur auszeichnet: Die Kreierung authentischer und extrem liebenswürdiger Figuren, ein bis zum letzten Song optimal zusammengestellter Soundtrack und vor allem eine zu Herzen gehende, nie dem Kitsch verfallende Geschichte voll kleiner berührender Momente. Wenn Lloyd Dobler dann schließlich im Garten seiner Geliebten Ginuwine steht, den Ghettoblaster über seinen Kopf hält und das Lied "In your Eyes" von Peter Gabriel spielt ist das ein Moment, der aus der Filmgeschichte nicht mehr weg zu denken ist.

#6 Zurück in die Zukunft 2
#7 Lost in Translation
#8 Big Fish
#9 Fight Club
#10 Once

Emil Groth meint:

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#1 Der Herr der Ringe (1 bis 3)
Ich weiß, dass es langweilig ist, diese Trilogie hier zu nennen, aber ich komme einfach nicht umhin. Die Bildgewalt, die Technik, die gesamte Umsetzung der Romanvorlage ist einfach begeisternd. Einer der wenigen Filme, die ich wirklich schon mehr als fünf Mal gesehen habe und immer wieder pure Freude dabei empfinde.

#2 West Side Story
Durch meine Mutter bin ich auf diesen Film gestoßen und es war der Anfang meiner anhaltenden Leidenschaft für Musicals. Die Umsetzung von "Romeo und Julia" ist gelungen und über die Musik und Performance kann an dieser Stelle nur ein Wort fallen: Genial.

#3 Vergiss mein nicht!
Liebeskummer ist ein schreckliches Gefühl, aber man braucht es auch einfach. Den Kummer aus dem Gehirn zu löschen, ist ein interessanter Ansatz gewesen. Die Folgerungen, nämlich der Kampf um die Erinnerungen, sind hier dank Kate Winslet und Jim Carrey wahnsinnig gut dargestellt.

#4 Harry Potter (1 bis 7)
Auch das ist sicherlich eher eine Mainstreamwahl, aber als großer Fan der Bücher (im Original) war ich doch überrascht, wie sehr mir die Umsetzung (im Original) insgesamt doch gefallen hat. Die Filme machen immer wieder Freude und ich hoffe sehr, dass ich sie irgendwann auch mal mit meinen Kindern schauen kann.

#5 Little Children
Es ist relativ einfach, Menschen, die sich von Kindern sexuell angezogen fühlen, zu verurteilen und ihnen nur das Schlimmste zu wünschen. Dieser Film hat es aber geschafft, dass man auch mal einen Perspektivwechsel vornimmt. Eine sehr bewegende Geschichte. Selten hat mich ein Film derart zum Nachdenken gebracht.

#6 Die Verurteilten
#7 Children of Men
#8 Big Fish
#9 Arlington Road
#10 Inception

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