Die besten Darstellerinnen 2015
Sanny Binder meint:
#1 Cate Blanchett als Carol ("Carol")
Dass Cate Blanchett eine außergewöhnlich talentierte Schauspielerin ist, dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein. Egal welche Rolle sie erhält, ihre Leistung ist immer verblüffend und sie scheint mehr aus den Charakteren herausholen zu können, als die meisten. Dies beweist sie in ihrem neuesten Film "Carol" erneut. Von einer selbstsicheren Frau mittleren Alters entwickelt sie sich zu einem psychischen Wrack, das es leid ist, sich hinter einer Maske verstecken zu müssen. Blanchett als homosexuelle Carol ist einfach brillant und eine oscarreife Darstellung, die man sich immer wieder anschauen kann und bei der man trotz allem noch immer erstaunt sein wird über diese fabelhafte Schauspielerin.
#2 Alicia Vikander als Ava/Vera Brittain ("Ex Machina"/"Testament of Youth")
Eigentlich hatte ich vor, Alicia Vikander Anfang des Jahres endgültig den Rücken zu kehren nach ihrer grauenhaften Darstellung in "Seventh Son". Allerdings klangen sowohl "Ex Machina", als auch "Testament of Youth" vielversprechend und ich habe mich getraut, erneut Filme mit ihr zu sehen. Ein Glück, dass ich das getan habe, denn es hat sich herausgestellt, dass in Vikander viel mehr steckt, als zunächst vermutet. Sowohl als Ava, als auch als Pazifistin Vera Brittain beweist sie, was wirklich in ihr steckt.
#3 Daisy Ridley als Rey ("Star Wars: Das Erwachen der Macht")
Endlich mal ist es eine Frau, die die Macht in sich trägt und die Galaxie vor der bösen Bedrohung retten muss. Zwar hat es ein kleines bisschen gedauert, sich mit dem Charakter Rey anzufreunden, aber sobald man warm mit ihr geworden ist, ist sie einfach bloß noch fantastisch, was zu einem großen Teil an Daisy Ridley liegt. Weiß sie zunächst nichts mit ihrer neuerworbenen Macht anzufangen, lernt sie doch ziemlich schnell diese zu kontrollieren. Die Unsicherheit, die Rey mit sich trägt, verkörpert Ridley einzigartig. Wo war diese Schauspielerin nur all die Zeit und wieso kannte man sie bisher nicht? Sie gehört vor die Kamera, was sie als Rey unter Beweis gestellt hat.
Maria Gruber meint:
#1 Reese Witherspoon als Cheryl Wild ("Der große Trip – Wild")
Kaum eine Schauspielerin lieferte dieses Jahr eine derartige Palette verschiedener Emotionen so überzeugend ab wie Reese Witherspoon in der Rolle der nach sich selbst suchenden, zutiefst vom Leben gezeichneten Cheryl Wild. Von Trauer, Wut und Verzweiflung, über Zügellosigkeit, Leidenschaft und dem Drang zur Selbstzerstörung bis hin zum Erlangen innerer Ruhe, Erkenntnis über sich selbst und neuer Stärke gelingt es Witherspoon, ihre Protagonistin zu einer authentischen und vor allem unwahrscheinlich menschlichen Figur zu machen. Die Herausforderungen, die Cheryl auf dem Pacific Crest Trail meistert, das zunächst erdrückende, dann beängstigende und schließlich befreiende Alleinsein in der Wildnis, all die körperlichen Strapazen – Witherspoon gibt sich ihnen vollkommen hin und liefert hier ihre beste Performance seit "Walk the Line" (2005) ab.
#2 Naomi Watts als Lesley/Daka/Cornelia ("Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)"/"St. Vincent"/"Gefühlt Mitte Zwanzig")
Ihre großartige Wandlungsfähigkeit stellte Naomi Watts dieses Jahr gleich in drei verschiedenen Filmen unter Beweis: In "Birdman" gelang es ihr, neben ihren Kollegen Michael Keaton und Edward Norton wunderbar aufzuspielen und quasi in einer Doppelrolle als Schauspielerin Lesley und wiederum Lesleys Theaterfigur auf der Bühne zu überzeugen. Komödiantisches Talent bewies sie hingegen in "St. Vincent" als rigorose Prostituierte mit schwerem osteuropäischen Akzent, die Bill Murrays titelgebenden Protagonisten um den Finger wickelt. In der Dramedy "Gefühlt Mitte Zwanzig" spielte sie schließlich die wunderbar sympathische, von Unsicherheiten und Träumen getriebene Mittvierzigerin Cornelia, die mit ihrem Filmpartner Ben Stiller ein herrliches Duo abgibt. Watts' Präsenz ist essentiell für das Gelingen all dieser Filme und zeigt, was für eine unwahrscheinlich vielseitige Mimin sie ist.
#3 Melissa McCarthy als Susan Cooper ("Spy – Susan Cooper Undercover")
Das Comedygenre wird bei Rückblicken (und Awardverleihungen) gerne mal außen vor gelassen, und das, obwohl es mitnichten eine weniger schwere Aufgabe ist, das Publikum zum Lachen zu bringen – ganz im Gegenteil. Zu Lachtränen rührte dieses Jahr mal wieder die wunderbare Melissa McCarthy als plötzliche Spionin Susan Cooper, die vom grauen Mäuschen zu einer taffen Agentin wird und dabei natürlich kein Fettnäpfchen (oder eine schlechte Perücke) auslässt. McCarthys komödiantisches Timing ist perfekt, egal ob sie derbe Sprüche oder Slapstick-Einlagen liefert – und damit überzeugt sie als sympathische Susan von Anfang bis zum Schluss.
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