Die schlechtesten Filme 2015

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Es ist nicht alles ist Gold was glänzt. Auch 2015 gab es Filme, die unsere Redaktion als schlecht oder zumindest enttäuschend empfand. Unsere Redakteure listen euch hier ihre persönlichen Lowlights des Kinojahres 2015 auf und möchte wissen: Welche Filme fandet ihr 2015 enttäuschend?

Maret Hosemann meint:

Foto: Copyright: 2015 Universal Pictures
© 2015 Universal Pictures

#1 Fifty Shades of Grey
Ich gebe zu, ich habe mir diesen Film in dem Bewusstsein angesehen, dass ich ihn schlecht finden werde. Bitte nicht schlagen! Ja gut, das war jetzt ein schwacher Witz, ich weiß, aber zu "Fifty Shades of Grey" fällt einem auch wirklich nicht mehr viel ein. Bis der unvermeidliche Hype um die Fortsetzung losgeht, will man die Existenz dieses ersten Teils einfach nur so gut es geht vergessen. "Fifty Shades of Grey" ist weder erotisch, noch kontrovers und leider auch kein bisschen unterhaltsam. Der Film, über den zu Beginn des Jahres 2015 (zu) viel geredet und geschrieben wurde, ist nichts anderes als unterdurchschnittlich gespielte Langeweile in Hochglanzbildern.

#2 Der Kaufhaus Cop 2
Der erste Teil war ja schon nicht besonders witzig, konnte aber zumindest noch ein paar Sympathiepunkte für sich verbuchen. Die Fortsetzung besteht dagegen nur noch aus peinlichen Albernheiten, die allenfalls Siebenjährige zum Schmunzeln bringen können. Statt sich zu amüsieren, empfindet man als erwachsener Betrachter dieser so genannten Komödie eigentlich eher Mitleid mit Hauptdarsteller Kevin James, der sich mehr und mehr auf die Rolle des tollpatschigen Fettwansts reduzieren lässt und mit abgeschmackten Dickenwitzen um Lacher bettelt. Damit tut er weder sich noch den Zuschauern einen Gefallen.

#3 Fantastic Four
Die Fantastic Four sind ja mittlerweile so etwas wie die Stiefcousins dritten Grades der Avengers, die immer wieder zur Superhelden-Familienfeier eingeladen werden, obwohl sich keiner für sie interessiert. Die filmische Neuauflage von 2015 verstärkt diesen Eindruck noch. Bei "Fantastic Four" quält man sich genau 100 Minuten durch eine komplett vorhersehbare, mit Stereotypen gespickte Handlung, die viel zu oft das Mittel des Zeitsprungs einsetzt, um anspruchsvolle Themen zu meiden. Die einen oder anderen sehenswerten Effekte können den Mangel an erzählerischer Klasse und die geringe Tiefe der Hauptfiguren bei weitem nicht ausgleichen.

Maria Gruber meint:

Foto: Copyright: 2016 Warner Bros. Ent.
© 2016 Warner Bros. Ent.

#1 Inherent Vice: Natürliche Mängel
Die Vermutung, dass ein Thomas-Pynchon-Roman womöglich einfach unverfilmbar ist, bestätigte Paul Thomas Andersons Versuch, "Inherent Vice" für die große Leinwand zu adaptieren. Und dabei tat er wirklich alles Menschenmögliche, damit es gelang: Joaquin Phoenix mimte Larry "Doc" Sportello perfekt, namhafte Schauspieler wie Josh Brolin, Benicio del Toro, Reese Witherspoon und Owen Wilson gaben sich die Ehre, Setting und Bühnenbild und Requisiten transportierten einen direkt in die 70er Jahre zurück, und Anderson gelang eine tolle visuelle Ästhetik. Doch letztlich brach die mit 146 Minuten VIEL zu lange Laufzeit dem Film das Genick. "Inherent Vice" ist streckenweise einfach todlangweilig. Die großen Erwartungen, die man nach dem fantastischen Trailer an den Film stellen durfte, wurden somit leider bitter enttäuscht.

#2 Beasts of No Nation
Auch beim Netflix-Kinodrama "Beasts of No Nation" ist das Adjektiv "schlecht" besser mit "enttäuschend" zu ersetzen, denn auch hier kann man an den äußeren Gegebenheiten gar nichts aussetzen. Cary Joji Fukunagas Regie ist erwartungsgemäß toll gelungen, Idris Elba beeindruckt als herrschsüchtiger Anführer einer Rebellentruppe und die gezeigte Brutalität ist manchmal wie ein Stich ins Herz. Dennoch begeht der Film am Ende zwei große Fehler: Zum einen wird nicht einmal auch nur ansatzweise versucht, die komplexen Gegebenheiten eines Bürgerkriegs halbwegs differenziert darzustellen – zum anderen ist "Beasts of No Nation" mit einer Laufzeit von 137 hoffnungslos zu lang und ist in der Darstellung von Kriegsszenen bald repetitiv und nichtssagend. Somit verpufft die hochbrisante Relevanz der Thematik – Kindersoldaten in afrikanischen Bürgerkriegsgebieten – wie der Rauch über den Trümmern.

#3 James Bond 007 – Spectre
Nein, "Spectre" ist per se kein schlechter Film. Er ist unterhaltsam, actiongeladen und stellenweise sogar erfrischend selbstironisch. Doch "Spectre" hatte das geradezu unmöglich zu lösende Problem, dem fantastischen "James Bond 007 - Skyfall", dem besten Bond-Streifen seit Jahren, ein würdiger Nachfolger zu sein. An diesen hohen Erwartungen musste "Spectre" wahrscheinlich zwangsläufig scheitern und muss sich deswegen sagen lassen, zwar ein solider, aber kein richtig überzeugender Bondfilm zu sein.

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