Oscarfieber, Teil 2: Die weiblichen Nominees
Die Golden Globes gelten schon seit Jahren als wichtiges Indiz dafür, welche Nominierungen man bei den nur einen Monat später stattfindenden Oscars zu erwarten hat. Dieses Jahr geht dies erneut so weit, dass sich die Nominiertenliste der Besten Hauptdarstellerinnen komplett aus Golden-Globe-Nominees zusammensetzt und sich die Oscarnominees für die Beste Nebendarstellerin nur um einen einzigen Namen unterscheiden. Spannend wird es also nur dahingehend, wer denn letztlich die begehrte Trophäe in die Hände nehmen wird.
Beste Hauptdarstellerin
Aus den insgesamt zehn Golden-Globe-Nominees (fünf im Bereich Drama, fünf im Bereich Comedy/Musical) finden sich vier Damen aus der Drama-Kategorie und eine Dame aus der Comedy/Musical-Kategorie bei den Oscarnominees wieder. Diese Aufteilung kommt wenig überraschend, da die Academy Awards dafür bekannt sind, Leistungen in Dramen mehr Beachtung zu schenken als komödiantischen Performances. Auffallend ist dieses Jahr der Vorzug von Schauspielerinnen, die historische Figuren dargestellt haben und die damit prinzipiell für ihre Imitation und Interpretation von tatsächlich existierten Personen geehrt werden. Gut im Rennen ist da natürlich Glenn Close mit ihrer Darstellung eines Mannes in "Albert Nobbs", schließlich sieht die Academy - um es mal pauschal auszudrücken - immer gerne das Gender- und Transgenderthema auf der Leinwand.
Aber die Konkurrenz schläft natürlich nicht und so wird es schwer sein, die diesjährige Golden-Globe-Gewinnerin im Bereich Drama zu toppen: Meryl Streep ist für ihre Darstellung der britischen Ex-Premierministerin Margaret Thatcher in "Die Eiserne Lady" nominiert und wohl als klare Favoritin zu nennen. Für die 62-jährige ist dies bereits die 17. (!) Oscarnominierung. Den Thron könnte ihr allerhöchstens noch Michelle Williams streitig machen, die den Golden Globe in der Kategorie Comedy/Musical für ihre außerordentliche Performance als Marilyn Monroe in "My Week With Marilyn" gewann. Letztes Jahr war ihr die Trophäe für ihre Leistung in "Blue Valentine" nicht vergönnt.
Verdient, aber unwahrscheinlich wäre ein Gewinn von Newcomerin Rooney Mara, deren voller Einsatz für ihre Rolle der Lisbeth Salander in David Finchers "Verblendung - The Girl With the Dragon Tattoo" definitiv zu würdigen ist. Auch Viola Davis ("The Help) hätte die Oscar-Trophäe sicherlich verdient, ist jedoch eher als Underdog unter den Nominierten anzusehen.
Die Nominierten in der Übersicht:
- Glenn Close ("Albert Nobbs")
- Viola Davis ("The Help")
- Rooney Mara ("Verblendung - The Girl With the Dragon Tattoo")
- Meryl Streep ("Die eiserne Lady")
- Michelle Williams ("My Week With Marilyn")
Beste Nebendarstellerin
Mit zehn Nominierungen geht der französische Stummfilm "The Artist" ins diesjährige Oscarrennen - eine davon konnte die Schauspielerin Bérénice Bejo für sich entscheiden, die zwar bei den Globes leer ausging, der aber aufgrund der Favoritenstellung von "The Artist" in den anderen Kategorien sicherlich Chancen auf den Oscar einzuräumen sind. Es wäre aber auch sicherlich nicht falsch, auf die tatsächliche Golden-Globe-Gewinnerin Octavia Spencer zu setzen, die in "The Help" Großartiges leistete. Ihre Kollegin Jessica Chastain, für die das Jahr 2011 nicht besser hätte laufen können, hat da wahrscheinlich eher das Nachsehen, doch allein die Nominierung bei den Academy Awards bedeutet für die aufstrebende Schauspielerin sehr viel.
Während die Oscarnominierung von Janet McTeer ("Albert Nobbs") eigentlich reine Formsache war, so ist der fünfte Name im Bunde definitiv eine Überraschung: Melissa McCarthy, die letztes Jahr für ihre Serie "Mike & Molly" ihren ersten Emmy mit nach Hause nehmen durfte, wurde für ihre Darstellung der rabiaten, aber liebevollen Megan Price in "Brautalarm" nominiert. Damit gesellt sich zumindest eine Comedydarstellerin unter die Nominierten, was sicherlich zu begrüßen ist.
Die Nominierten in der Übersicht:
- Bérénice Bejo ("The Artist")
- Jessica Chastain ("The Help")
- Melissa McCarthy ("Brautalarm")
- Janet McTeer ("Albert Nobbs")
- Octavia Spencer ("The Help")
Der Autorentipp
Bei den Hauptdarstellerinnen ist die Favoritin ganz klar Meryl Streep, deren Chancen, am 24. Februar ihren dritten Oscar mit nach Hause zu nehmen, sehr gut stehen. So würde sie exakt 30 Jahre nach ihrem letzten Oscargewinn für "Sophies Entscheidung" im Jahr 1982 wieder eine goldene Trophäe erhalten. Unter den Nebendarstellerinnen gestaltet sich das Rennen schon etwas spannender, wobei Bérénice Bejo und Octavia Spencer wahrscheinlich mit der Nase ein bisschen vorne liegen.
Beste Hauptdarstellerin: Meryl Streep
Beste Nebendarstellerin: Bérénice Bejo/Octavia Spencer
Maria Gruber - myFanbase
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