Oscars 2012: Die Gewinner
Die 84. Verleihung der Oscars steht ganz im Zeichen der Tradition, der Rückkehr zu Altbekanntem. Mit Oscar-Urgestein Billy Crystal ist ein Moderator an Bord, der den Job bereits zum neunten Mal übernimmt. Unter den Nominierten sind zudem so manch bekannte Namen zu finden, die bereits Oscars in der Tasche haben.
Wir verfolgen dieses Jahr wieder live die Verleihung für euch und erstatten euch topaktuell Bericht über alle Ereignisse!
23:37 - Bester Film: "The Artist" | Fünf von zehn Oscars sind es, die "The Artist" diesen Abend abräumen konnte und darunter befindet sich nun auch die Trophäe für den Besten Film. Damit gewinnt erstmals nach 83 Jahren ein Stummfilm diese Kategorie, was sicherlich als Rekord einzustufen ist, gerade in heutiger Zeit, in der technischen Effekten quasi keine Grenzen gesetzt sind. Obwohl gerade mit "The Descendants - Familie und andere Angelegenheit" ein starker Konkurrent für "The Artist" vertreten war, so kommt der Gewinn des Films letztlich nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass der Film vor den Oscars zusätzlich noch bei den BAFTAs, den BFCA Awards, den spanischen Goya Awards und diversen anderen Events abräumen konnte. Was der Oscar nun für Regisseur Michel Hazanavicius sowie seiner Cast und Crew bedeuten wird, das wird sich in der Zukunft sehen lassen. Hazanavicius und Jean Dujardin haben jedenfalls schon ein weiteres gemeinsames Projekt am Start, nämlich "Les infidèles", eine Kurzfilmsammlung zum Thema Untreue, die am 29. Februar in die französischen Kinos kommt.
23:25 - Beste Hauptdarstellerin: Meryl Streep ("Die eiserne Lady") | Nicht weniger stark war dieses Jahr die Konkurrenz in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin. Meryl Streep ist die glückliche Gewinnerin des Abends, die nach 30 Jahren (zuletzt 1982 für "Sophies Entscheidung") und einem Dutzend Oscarnominierungen wieder einen Goldenen Mann in den Händen halten darf, nämlich Oscar #3. Sehr amüsant, wie Streep nach Empfang der Trophäe scherzt, dass jetzt gerade wohl ganz Amerika genervt die Augen rollt, dass sie schon wieder einen Oscar erhält. Doch mit der sehr sympathischen Dankesrede, die Streep daraufhin abhält, ist dies leicht zu akzeptieren. Für Michelle Williams und ihre Leistung in "My Week With Marilyn" hat es damit leider nicht gereicht, trotz ihres Gewinns des Golden Globes und des Independent Spirit Awards. Doch wie Streep bereits so schön gesagt hat: Für sie ist es sehr wahrscheinlich der letzte Oscar, den sie je erhalten wird (wobei man natürlich nicht den Teufel an die Wand malen sollte) und Williams sowie ihre Kolleginnen haben sicherlich noch eine großartige Karriere vor sich. Einer Frau mit derartiger Klasse wie Meryl Streep sei der Oscar auf jeden Fall vergönnt.
23:17 - Bester Hauptdarsteller: Jean Dujardin ("The Artist") | In einer sehr, sehr starken Kategorie konnte sich letztlich Jean Dujardin durchsetzen. Er nimmt die Trophäe für den Besten Hauptdarsteller mit nach Hause, nachdem er in "The Artist" eine derartige Meisterleistung ablieferte. Mit einer unwahrscheinlich sympathischen Dankesrede und einem großen Lächeln auf dem Gesicht nahm der Franzose den Oscar in Empfang und wirkte dabei so charismatisch wie sein Filmcharakter George Valentin - ganz formidable.
22:58 - Ehrenoscars: James Earl Jones (Schauspieler) und Dick Smith (Maskenbildner); Jean Hersholt Humanitarian Award: Oprah Winfrey | Zwei Ehrenoscars werden dieses Jahr verliehen: Zum einen an James Earl Jones, der zwar nur ein Mal für einen Oscar nominiert war (1971 für "The Great White Hope"), der aber vor allem durch seine Arbeit als Sprecher bekannt ist, so etwa als Stimme von Darth Vader in "Star Wars" oder der des Mufasa in "Der König der Löwen". Dick Smith hingegen setzte Maßstäbe in Sachen Make-Up. Talk-Show-Host und Schauspielerin Oprah Winfrey erhält den Jean Hersholt Humanitarian Award für ihre Wohltätigkeitsarbeit.
22:51 - Beste Regie: "The Artist" | Die Trophäe für die beste Regiearbeit ist eine sehr prestigeträchtige und es ist Michel Hazanavicius, der sie für "The Artist" mit nach Hause nehmen darf. Das ist der dritte Oscar für "The Artist" - was den Hund aus dem Film, Uggie, sicherlich wenig interessieren dürfte, wie Hazanavicius amüsanterweise bemerkt.
22:45 - Bester animierter Kurzfilm: "The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore" | William Joyce und Brandon Oldenburg erhalten den Oscar für den besten animierten Kurzfilm, "The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore", und nehmen ihn mit einem großen Lächeln in Empfang. Ein sehr sympathisches Duo!
22:42 - Bester Dokumentar-Kurzfilm: "Saving Face" | Daniel Junge und Sharmeen Obaid-Chinoy erhalten den Oscar für "Saving Face", einer Kurzdoku über Säure-Attacken auf Frauen in Pakistan. Obaid-Chinoy ist damit die erste pakistanische Frau, die einen Oscar erhält.
22:40 - Bester Kurzfilm: "The Shore" | Kristen Wiig, Melissa McCarthy, Rose Byrne und der Rest der Brautjungfern aus "Brautalarm" präsentieren in einer herrlich zweideutigen Ansprache den Award für den Besten Kurzfilm. Dieser geht an Terry George und Oorlagh George für "The Shore". Damit geht der deutsche Beitrag "Raju" leider leer aus.
22:30 - Bestes Originaldrehbuch: "Midnight in Paris" | Durchaus überraschend, da die Konkurrenz so groß war, erhält Woody Allen den Oscar für das Beste Originaldrehbuch für "Midnight in Paris". Dies ist Allens erster Oscar seit 1978, wo er zwei Oscars für seinen Film "Der Stadtneurotiker" erhielt.
22:25 - Bestes adaptiertes Drehbuch: "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten" | Sehr eng wird die Entscheidung zwischen den fünf Filmen gewesen sein, die für das beste adaptierte Drehbuch nominiert waren. Der Academy Award geht schließlich an "The Descendants - Familie und andere Angelegenheit" und die drei Autoren Alexander Payne, Nat Faxon und Jim Rash - letzteren kennt man aus "Community" als Dekan Palton. George Clooney ist damit gleichzeitig ein Verlierer und Gewinner dieser Kategorie: Verlierer deshalb, weil er den Award für seine Drehbucharbeit bei "The Ides of March - Tage des Verrats" nicht bekommen hat - Gewinner, weil sein Film "The Descendants" ausgezeichnet wurde.
22:17 - Bester Filmsong: "Man or Muppet" ("Die Muppets") | Keine Frage, sobald Zach Galifianakis und Will Ferrell auf der Bühne erscheinen, lacht das Publikum. Sie präsentieren den Gewinner der Kategorie Bester Filmsong. Darin sind dieses Jahr nur zwei Songs nominiert gewesen, nämlich "Real in Rio" ("Rio") und "Man or Muppet" ("Die Muppets") - für letzteren holt der Neuseeländer Bret McKenzie die Trophäe ab, der an der Seite von Jemaine Clement mit der HBO-Comedy "Flight of the Conchords" berühmt wurde. In "Die Muppets" ist es übrigens Jason Segel ("How I Met Your Mother"), der das Lied performt.
22:13 - Beste Filmmusik: "The Artist" | Fünf herausragende Scores waren dieses Jahr nominiert und sicherlich alle Komponisten hätten den Oscar verdient. Doch in keinem Film war die Musik so essentiell wie in dem Stummfilm "The Artist". Zurecht gewinnt damit der Franzose Ludovic Bource den Oscar für seine musikalische Untermalung von "The Artist".
21:58 - Bester Nebendarsteller: Christopher Plummer ("Beginners") | Die Gewinnerin der Kategorie Beste Nebendarstellerin 2011, Melissa Leo ("Treme"), übergibt den Award für den Besten Nebendarsteller an Christopher Plummer für seine Leistung in "Beginners". Plummer ist mit 82 Jahren der älteste Akteur, der je einen Oscar bekommen hat und nur zwei Jahre jünger als der Oscar selbst. In einer sehr bewegenden Rede bedankt sich Plummer bei seinen Unterstützern und seiner Frau, mit der er seit 1970 verheiratet ist.
21:55 - Beste visuelle Effekte: "Hugo Cabret" | Die Konkurrenz war sehr stark in dieser Kategorie, doch letztlich ist es wieder "Hugo Cabret", der die Trophäe für sich entscheiden kann. Über einen Oscar freut sich das Quartett aus Rob Legato, Joss Williams, Ben Grossman und Alex Henning. "Hugo Cabret" hat damit schon seinen fünften Oscar.
21:46 - Bester Animationsfilm: "Rango" | Der beste Animationsfilm des Jahres lautet "Rango". Filmemacher Gore Verbinski bekommt damit seinen ersten Academy Award - und das für seinen ersten Animationsfilm!
21:42 - Beste Dokumentation: "Undefeated" | Mit seiner unvergleichlichen Art lockert Robert Downey Jr. die Verleihung mit einem Joke über eine selbstgedrehte Dokumentation auf. Er und Gwyneth Paltrow überreichen den Award schließlich an die Macher von "Undefeated". Leider bedeutet dies, dass Wim Wenders und sein Film "Pina" leer ausgehen.
21:25 - Bester Tonschnitt und Bester Ton: "Hugo Cabret" | Mit einer sehr sympathischen Rede nehmen Philip Stockton und Eugene Gearty den Oscar für den Besten Tonschnitt für "Hugo Cabret" in Empfang. Nur kurze Zeit später freuen sich Tom Fleischman und John Midgley über ihren Oscar für den Besten Ton.
21:23 - Bester Schnitt: "Verblendung - The Girl With the Dragon Tattoo" | Gleich zwei Serienstars präsentieren den Award für den Besten Schnitt, nämlich Tina Fey ("30 Rock") und Bradley Cooper ("Alias - Die Agentin"). Sie übergeben ihn an Kirk Baxter und Angus Wall für ihre Arbeit bei "Verblendung - The Girl With the Dragon Tattoo". Damit gewinnen Baxter und Wall gleich ihren zweiten Oscar in zwei Jahren hintereinander, nachdem sie 2011 für "The Social Network" ausgezeichnet wurden.
21:11 - Beste Nebendarstellerin: Octavia Spencer ("The Help") | Es sind fünf wirklich außerordentlich talentierte Damen für die Kategorie Beste Nebendarstellerin nominiert gewesen sind. Der von Christian Bale präsentierte Preis geht letztlich an Octavia Spencer für "The Help". Zu Tränen gerührt bedankt sich die sympathische Schauspielerin bei der Academy für den Preis und dankt in ihrer Rede nicht nur ihrem Heimatstaat Alabama und ihrer Familie, sondern auch ihrer Kollegin Allison Janney.
21:07 - Bester fremdsprachiger Film: "Nader und Simin - Eine Trennung" | Ganz herrlich, wie Sandra Bullock behauptet, ihre Ansprache auf Chinesisch zu halten, und in Wirklichkeit Deutsch spricht. Sie präsentiert den Oscar für den Besten fremdsprachigen Film, der dieses Jahr zum ersten Mal in den Iran geht für "Nader und Simin - Eine Trennung" - ein Meilenstein.
20:58 - Bestes Make-Up: "Die eiserne Lady" | "Die eiserne Lady" gewinnt den Academy Award für das Beste Make-Up. Sicherlich hochverdient angesichts der Tatsache, wie ähnlich man Meryl Streep der echten Margaret Thatcher geschminkt hat.
20:56 - Bestes Kostümdesign: "The Artist" | Definitiv verdient geht der Oscar für das Beste Kostümdesign an Mark Bridges für seine Arbeit an "The Artist". Die Münchnerin Lisy Christl, die für "Anonymous" nominiert war, geht dabei leider leer aus.
20:45 - Bestes Szenenbild und Beste Kamera: "Hugo Cabret" | Tom Hanks kommt die Ehre zuteil, die ersten Oscars zu verleihen. Diese gehen gleich beide an Martin Scorseses "Hugo Cabret": Das 3D-Spektakel gewinnt die Oscars für das Beste Szenenbild und die Beste Kamera.
Maria Gruber - myFanbase
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