Oscarfieber, Teil 3: Die männlichen Nominees
Gut einen Monat ist es nun her, dass die Golden Globes vergeben wurden, der in der Filmbranche nach dem Oscar als zweitbedeutendster Preis gilt. Wie so häufig sind die Nominierten in den Kategorien bester Hauptdarsteller und bester Nebendarsteller bis auf wenige Ausnahmen relativ deckungsgleich. Wer den Golden Globe erhielt, darf sich auch gute Chancen auf den Oscar ausrechnen. Wir haben die glücklichen Nominierten für euch zusammengetragen und geben einen kurzen Überblick über ihre Filme und Rollen.
Bester Hauptdarsteller
In der Riege der Hauptdarsteller sind es in diesem Jahr Bradley Cooper und Hugh Jackman, die ohne eine vorausgegangene Nominierung für die Golden Globes nun um den begehrtesten Filmpreis der Welt wetteifern. Eine Überraschung stellt in diesem Fall insbesondere Bradley Cooper dar, der für seine Rolle in der Tragikomödie "Silver Linings" ausgezeichnet werden könnte. Üblicherweise haben tiefgründige Dramen zwar die Nase vorn, doch die Oscarverleihung hält oft unerwartete Ereignisse bereit und da auch seine Filmpartnerin Jennifer Lawrence als beste Hauptdarstellerin ins Rennen geht, können die beiden sogar auf eine Doppelauszeichnung hoffen.
Einen der größten Favoriten kann man vermutlich in Daniel Day-Lewis sehen, der für seine Rolle in Steven Spielbergs neuestem Film "Lincoln" nominiert wurde. Für das Historiendrama konnte Day-Lewis auch schon den Golden Globe mit nach Hause nehmen und bekanntermaßen erhöht das seine Chancen auf den begehrten Goldjungen durchaus. Day-Lewis profitiert sicherlich einerseits von seinem namenhaften Regisseur, der "Lincoln" auch etliche Nominierungen in anderen Kategorien einbrachte, andererseits ist es wohl auch die heikle Thematik, in diesem Fall der amerikanische Bürgerkrieg, die einem Schauspieler – vorausgesetzt, er macht seinen Job gut – durchaus einige Pluspunkte einbringen kann. Gewinnt Day-Lewis, so wäre dies sein dritter Oscar als bester Hauptdarsteller.
Der erfahrene Musicalschauspieler Hugh Jackman hat ebenfalls die Chance, einen Oscar zu gewinnen. In der Rolle des Jean Valjean in der musikalischen Verfilmung von "Les Miserables" konnte er überzeugen. Der Durchbruch gelang Jackman als Wolverine in der "X-Men"-Reihe. Geehrt wurde der Schauspieler für "Les Miserables" schon mit einem Emmy und einem Tony; sein erster Oscar könnte für ihn die Krönung seiner bisherigen Karriere sein.
Schon zwei Mal nominiert für den Oscar wurde Joaquin Phoenix, nämlich für seine Darbietungen in "Gladiator" und "Walk the Line". Beide Male ging er allerdings leer aus. Dieses Jahr hat er die Chance, für seine Rolle in dem Drama "The Master" ausgezeichnet zu werden. Er verkörpert darin einen Navy-Veteran, der sich voller Begeisterung in eine neue Religion stürzt, aber auch schnell an eben dieser zweifelt. Ob er sich große Hoffnungen auf den Sieg machen darf, bleibt – insbesondere in Anbetracht der starken Konkurrenz – abzuwarten.
Als ältester aber auch erfahrenster Schauspieler kämpft Denzel Washington um den begehrten Goldjungen. Neben einigen anderen Preisen konnte er schon je zwei Mal den Oscar und den Golden Globe einheimsen. Damit hat er schon lange Filmgeschichte geschrieben, denn er war der zweite afroamerikanische Schauspieler, der für eine Hauptrolle einen Oscar erhielt. Dies könnte ihm nun als Pilot William Whitaker im Drama "Flight" ein weiteres Mal gelingen.
Bester Nebendarsteller
In der Riege der nominierten Nebendarsteller sind die Kandidaten mit denen des Golden Globes fast deckungsgleich. Lediglich Leonardo DiCaprio muss noch immer auf seinen ersten Oscar warten, obwohl es für ihn langsam mal an der Zeit wäre, einen Academy Award zu gewinnen. Stattdessen hat Robert De Niro das Privileg, ins Rennen um den Oscar zu gehen. Er hat schon zwei der Trophäen verliehen bekommen, einmal als bester Hauptdarsteller in "Wie ein wilder Stier" und als bester Nebendarsteller in "Der Pate II". Ob er in diesem Jahr den Hattrick schafft, zeigt sich am 24. Februar.
Neben seinem Filmpartner Joaquin Phoenix spielt auch Philip Seymour Hoffman in Paul Thomas Andersons Drama "The Master" mit. Er verkörpert den "Master" und Gründer der neuen Religion, Lancaster Dodd. Hoffmann gewann bereits im Jahre 2006 den Oscar als bester Hauptdarsteller im Film "Capote".
Als größter Favorit darf wohl der österreichische Exportschlager Christoph Waltz gesehen werden. Er konnte nicht nur 2011 schon überzeugen und für seine Rolle in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" den Golden Globe und den Oscar als bester Nebendarsteller entgegen nehmen. Auch mit seinem neuen Film "Django Unchained" – ebenfalls ein klassischer Tarantino - spielte er den diesjährigen Golden Globe ein. Damit ist er auch heißester Anwärter auf den Oscar. In beiden Filmen besetzte er jedoch relativ große Rollen, weshalb nicht ganz klar ist, warum er in der Kategorie der Nebendarsteller antritt. Man munkelt, dies läge an der geringeren Konkurrenz in diesen Sparten. Ob diese Rechnung ein weiteres Mal aufgeht, zeigt sich schon bald. Dass er seine Preise jedoch in jedem Falle verdient hat, bleibt unbestritten. Wünschenswert wäre es, ihn mal in der Königsdisziplin des besten Hauptdarstellers abräumen zu sehen.
Mit Abstand der älteste Nominierte ist Alan Arkin. Ganz getreu dem Motto "Besser spät als nie" gewann Arkin seinen ersten Oscar im Jahr 2007 für seine Rolle in "Little Miss Sunshine". Nun hat er wieder die Chance als bester Nebendarsteller ausgezeichnet zu werden – diesmal für den Thriller "Argo" – an der Seite von Ben Affleck und Bryan Cranston.
Als letzter Nominierter geht Tommy Lee Jones ins Rennen. Auch er hat in der Kategorie bester Nebendarsteller schon einen Oscar und einen Golden Globe gewonnen. Im Film "Auf der Flucht" konnte er im Jahr 1994 überzeugen. Neun Jahre später ist er nun für das Historiendrama "Lincoln" wieder nominiert. Privat lebt Jones recht zurückgezogen und meidet das Rampenlicht eher. Ob er sich am Abend der Oscarverleihung in ebenselbigen baden kann, bleibt mit Spannung abzuwarten.
Der Autorentipp
Bei den Nebendarstellern geht Christoph Waltz nicht nur aufgrund seiner stets großartigen schauspielerischen Leistung, sondern allem voran wegen seiner jüngsten Erfolge als ganz klarer Favorit hervor. Schwieriger gestaltet sich die Einschätzung bei den Hauptdarstellern. Die Nase vorn hat wohl Daniel Day-Lewis, doch auch Hugh Jackman, der mit der Musical-Verfilmung mal eine andere Seite von sich zeigen konnte, und der erfahrene Denzel Washington sollten nicht unterschätzt werden.
Bester Hauptdarsteller: Daniel Day-Lewis/Hugh Jackman
Bester Nebendarsteller: Christoph Waltz
Janina Funk - myFanbase
Links
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr