Oscars 2017 - Die männlichen Nominees
In der letzten Woche warfen wir einen Blick auf die weiblichen Nominees der Oscars 2017 und nun sind sie Männer an der Reihe. Habt ihr bereits einen Favoriten?
Bester Hauptdarsteller
Im Winter werden zahlreiche Filmpreise verliehen und so haben die männlichen Nominees bereits bei vielen anderen Verleihungen gebangt, wer von ihnen nun mit der Trophäe nach Hause gehen kann. Zwar gelten die Golden Globes als gute Prognose für den Oscar-Gewinn, ich denke dennoch, dass die Sache noch nicht geritzt ist und sich zwischen zwei Schauspielern entscheiden wird.
Zum einen haben wir da Casey Affleck, der für seine Leistung in "Manchester by the Sea" unter anderem mit dem Golden Globe und dem BAFTA-Award ausgezeichnet wurde. Auf der anderen und äußerst vielversprechenden Seite steht Denzel Washington, der in "Fences" ebenfalls großes Drama hinlegte. Washington wurde derweil mit dem SAG-Award ausgezeichnet, musste sich seinem Kontrahenten bei den anderen Preisverleihungen allerdings geschlagen geben. Beide Schauspieler waren in Filmen zu sehen, die einem unter die Haut gehen und das Leben von Männern erzählen, die es alles andere als leicht haben. Während Casey Affleck in "Manchester by the Sea" einen gebrochenen Mann spielte und dem Zuschauer dabei in Schüben eine Schauder durch den Körper fahren lies, stellte Denzel Washington einen Mann dar, der einem nicht sofort sympathisch war, mit dessen Wünschen man sich aber dennoch identifizieren konnte. Es ist schwer zu sagen, wer von den beiden den Academy Award eher verdient hat, denn in meinen Augen habe sowohl Affleck als auch Washington ganz großes Kino abgeliefert.
Die beiden sind jedoch nicht die einzigen Nominees. Ebenfalls zur Wahl steht Viggo Mortensen für den Film "Captain Fantastic - Einmal Wildnis und zurück". Mir hat sowohl der Film als auch Mortensen und die Entwicklung seines Charakters sehr gut gefallen, was mich selbst überrascht hat, da mich Mortensen seit "Der Herr der Ringe" nicht mehr in anderen Rollen überzeugen konnte. Das lag besonders daran, dass Mortensen als Aragorn nicht besser hätte sein können und dass ihm eine historische und bodenständige Rolle einfach so wahnsinnig gut steht. In "Captain Fantastic" hatte nun er einen Part inne, der ebenfalls sehr naturverbunden und lebensecht war. Dennoch muss ich sagen, dass er seinen bereits genannten Konkurrenten dann doch ein wenig nachsteht und ich ihn daher nicht als Sieger in diese Kategorie sehe.
Ähnlich sieht die Situation bei Andrew Garfield für seine Hauptrolle in "Hacksaw Ridge - Die Entscheidung" aus. Als Desmond Doss konnte sich Garfield vorübergehend einen Platz im Herzen der Zuschauer sichern, doch im Vergleich mit der Figur des Troy Maxson hat mir Garfield dann doch zu wenig Ecken und Kanten. Zwar hat auch dieser Schauspieler eine sehr gute Leistung abgeliefert, doch so tief ergriffen wie in den ersten beiden Filmen konnte mich weder seine Rolle noch sein Schauspiel.
Die fünfte nominierte Person ist Ryan Gosling. Ich würde ihm den Sieg durchaus gönnen, da "La La Land" ein großartiger Film ist, in dem man Gosling mal von einer andern Seite sehen könnte. Bei den Golden Globes wurde Gosling bereits mit einer Auszeichnung bedacht, allerdings musste er sich in diesem Fall nicht gegen die großen Dramen des Jahres durchsetzen, da er durch "La La Land" in der Kategorie 'Musical & Comedy' nominiert war. Im direkten Vergleich musste Gosling daher bei den letzten Preisverleihungen eine Niederlage hinnehmen und ich befürchte, dass es ihm bei den Academy Awards ähnlich ergehen wird.
Bester Nebendarsteller
Schwieriger als bei den Hauptdarstellern ist die Einschätzung über den Sieg in der Kategorie der besten Nebendarsteller. Denn in den verschiedenen bereits abgehaltenen Verleihungen konnte sich immer mal ein anderer behaupten und man kann keine herausragende Tendenz erkennen.
Zur Wahl steht als erstes Mahershala Ali, der im vergangenen Jahr in "Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen" und "Moonlight" zu sehen war, wobei er für den letzteren Film eine Oscar-Nominierung erhalten hat, während er bei den SAG-Awards für beide Filme mit einer Trophäe geehrt wurde. Ich halte ihn für einen heißen Kandidaten, auch wenn es Alis erste Nominierung für einen Oscar ist.
Ebenfalls nominiert ist Jeff Bridges für "Hell or High Water". In dem Streifen ist Bridges als Texas Ranger zu sehen, der einen stark ausprägten Gerechtigkeitssinn hat, allerdings auch die Kehrseite der Münze erkennt und kompromissbereit ist. In "Hell or High Water" war er sicherlich der herausstechendste Nebencharakter, der seine Rolle authentisch verkörpert hat, mich allerdings nicht wahrhaft begeistern konnte. In der Vergangenheit wurde Bridges bereits für viele seiner Rollen ausgezeichnet und dies ist nun schon seine siebente Oscarnominierung, wobei er die Trophäe 2009 für "Crazy Heart" mit nach Hause nehmen durfte. Bisher konnte Bridges für diesen Film noch keinen der großen Preis mit nach Hause nehmen und auch wenn er gut gespielt hat, ich denke nicht, dass sich das ändern wird.
Der dritte im Bund ist Newcomer Lucas Hedges, der in "Manchester by the Sea" an der Seite von Casey Affleck zu sehen war und ebenfalls großes Drama abgeliefert hat. Während mir die Darstellung Hedges' sehr gut gefallen hat, hätte ich mir in Bezug auf seine Figur allerdings noch ein paar Facetten und Erklärungen mehr gewünscht. Allein auf sein Schauspiel bezogen, kann dem dem Jungschauspieler gratulieren, ich denke jedoch, dass er sich ähnlich wie Bridges hinter der Leistung von Ali ansiedeln muss.
Zu den Nominees zählt außerdem Dev Patel, der im Film "Lion: Der lange Weg nach Hause" als erwachsener Saroo Brierley zu sehen ist. Der Film ist äußerst bewegend und Patel versteht es sehr gut, die Handlung zu führen und dem Zuschauer das Gefühlschaos seiner Figur klar zu machen. Dass Patel für diese Rolle mit dem BAFTA ausgezeichnet wurde, hat er verdient und auch den Oscar würde ich dem Schauspieler für seine Leistung gönnen. Für mich stellt er Alis größten Konkurrenten dar.
Der fünfte Nominee ist Michael Shannon aus "Nocturnal Animals". Bei den Golden Globes stand statt Shannon Aaron Taylor-Johnson zur Wahl und konnte den Preis auch mit nach Hause nehmen, weshalb ich etwas verwundert war, dass nun Shannon und nicht Taylor-Johnson nominiert wurde. Der für seine Wandelbarkeit bekannte Schauspieler stellt daher eher einen Überraschungskandidaten dar.
Der Autorentipp
Bei den Hauptdarstellern haben alle fünf Männer sehr gute Leistungen hingelegt und auch wenn ich gern Ryan Gosling mit dem Oscar nach Hause gehen sehen würde, glaube ich nicht, dass er neben der starken Konkurrenz große Chancen hat. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass es sich zwischen Denzel Washington und Casey Affleck entscheiden wird, wobei ich Affleck als Gewinner sehe. Seine Rolle in "Manchester by the Sea" ist unglaublich ergreifend und der Schauspieler lässt den Zuschauer den Schmerz so fantastisch spüren, dass er den Oscar mehr als verdient hat.
In Sachen Nebendarsteller habe ich ebenfalls zwei Männer in der engeren Wahl. Ich räume Dev Patel und Mahershala Ali die besten Chancen ein, kann mich aber nicht recht entscheiden, wer der beiden der Sieger sein wird. Die restlichen drei haben durchaus ebenfalls tolle Momente auf die Leinwand gezaubert, konnten mit den beiden allerdings nicht ganz mithalten.
Marie Florschütz - myFanbase
Wer hat den Oscar verdient? Stimmt ab!
Wer ist der beste Hauptdarsteller?
Wer ist der beste Nebendarsteller?
Dev Patel ( "Lion: Der lange Weg nach Hause") | |
Mahershala Ali ("Moonlight") | |
Jeff Bridges ("Hell or High Water") | |
Lucas Hedges ("Manchester by the Sea") | |
Michael Shannon ("Nocturnal Animals") |
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