Oscars 2018 - Die Gewinner

Gestern Abend fand in Hollywood zum 90. Mal die Verleihung der Academy Awards statt und wurde nach alter Tradition im Dolby Theatre abgehalten. Mit 13 Nominierungen war "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers" der Film, der als großer Favorit ins Oscarrennen ging und wir haben zuvor gerätselt, welche Schauspielerin, welcher Schauspieler und welcher Film wohl mit der begehrten Trophäe nach Hause gehen wird.
Eine Übersicht zu allen Gewinnern des Abends findet ihr hier.
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Wie stets war der Oscarabend gespickt mit Glitzer, Glamour, Lachen und natürlich auch Bezug zu aktuellen Themen. In den vergangenen Monaten stand besonders die Bewegung #metoo im Vordergrund, weshalb Moderator Jimmy Kimmel nicht lange wartete und auch gleich in seiner Eröffnungsrede darauf zu sprechen kam. Nach einem kleinen Schwarz-Weiß-Vorspann, mit dem man an den runden Geburtstag der Academy Awards erinnerte, rückte Kimmel die Nominees ins Scheinwerferlicht und schaffte es gleichzeitig, das Zeitgeschehen dezent zu thematisieren, ohne dabei zu lange auf dem ernsten Thema herumzureiten und die sonst fröhliche Stimmung zu drücken. Er warf ein paar kleine Witze auf Kosten der Männerwelt ein, die gut gewählt waren und allerseits für Lacher sorgten.
Nachdem mir Kimmels Moderation im Vorjahr nur mittelmäßig zugesagt hat, finde ich, dass er in diesem Jahr einen guten Job machte. Es ist bekannt, dass Kimmel und Matt Damon eine (gespielte) Fehde miteinander haben und ich hatte befürchtet, dass Kimmel in diesem Zusammenhang ähnlich ununterhaltsame Seitenhiebe gegen den Schauspieler austeilen würde, doch zum Glück hat er dieses Mal mehr Feingefühl bewiesen. Lediglich zwei Mal erwähnte der Moderator Damon und spielte dadurch nicht unnötig lange mit dem Witz.
Als Unterhaltung für zwischendurch hatte Kimmel sich stattdessen zwei Dinge überlegt. Zum einen stattete er mit einer Gruppe der Hollywood-Elite einem benachbarten Kino einen kleinen Besuch ab und überraschte die Zuschauer, die dort gerade dabei waren, sich den Film "Das Zeiträtsel" anzuschauen. Zwar sorgte dies eher für Freude bei den Kinobesuchern und die Oscar-Gäste hatten nicht allzu viel davon, jedoch fand der kleine Trip bei mir mehr Anklang als die Gruppe von Touristen, die Kimmel im vergangenen Jahr ins Dolby Theatre schleuste.
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Als zweites Highlight verloste Kimmel unter den Gewinnern des Abends einen Jetski. Den Preis sollte diejenige Person erhalten, die die kürzeste Dankesrede hielt, was eine lustige Idee war. Zum Glück wurde auch dieser Scherz nicht zu sehr ausgereizt und nur einige der Gewinner bezogen sich darauf, durch ihre langen Reden gerade die Chance auf den Jetski zu verspielen. Etwas unpassend wirkt das Geschenk, das zum Schluss Kostümdesigner Mark Bridges ergatterte, allerdings schon, da die Goodybags, die bei der Veranstaltung verschenkt werden, sowieso schon einen Wert im fünfstelligen Bereich haben.
Der erste Oscar des Abends wurde wie üblich in der Kategorie für den besten Nebendarsteller verliehen und man konnte sich bereits sicher sein, wer die Goldjungen erhalten würde. Es war daher keine große Überraschung, dass Sam Rockwell mit der Trophäe ausgezeichnet wurde. Der Schauspieler war zum ersten Mal für einen Oscar nominiert und strahlte die Freunde über den Gewinn mit jeder Pore aus. Überreicht wurde der Award von Viola Davis, die im Vorjahr als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde.
Das Thema Gleichberechtigung beherrschte den Abend, ohne sich dabei zu sehr in den Vordergrund zu drängen, doch man merkte, dass die Frauen, die die Trophäen überreichten, fast ohne Ausnahme darauf zurückkamen. In aller Munde waren besonders die Nominierungen für Greta Gerwig als beste Regisseurin in "Lady Bird" und Rachel Morrison für die beste Kamera in "Mudbound", beide gingen allerdings leer aus.
Ebenfalls auffällig war, dass Casey Affleck, der beste Hauptdarsteller 2017, der Veranstaltung fern blieb, was wohl mit den Missbrauchsvorwürfen gegen ihn zusammenhängt. Der Oscar für die beste Hauptdarstellerin wurde daher von Jodie Foster und Jennifer Lawrence verliehen. Die beiden erlaubten sich einen kleinen Scherz über Meryl Streep, die in diesem Jahr ihre 21. Oscarnominierung erhalten hatte.
Anders als Affleck war Vorjahressieger Mahershala Ali bei der Verleihung anwesend und übergab den Oscar für die beste Nebendarstellerin. Hier galt Allison Janney mit ihrer Rolle in "I, Tonya" als Favoritin und konnte den Oscar dann auch mit nach Hause nehmen. Dies war der einzige Oscar für den Film rund um Tonya Harding, der noch in zwei weiteren Kategorien nominiert war.
Für Janney war dies die erste Oscarnominierung, weshalb ihr die Freunde und Überraschung über den Gewinn auch sofort anzusehen war.

© Todd Wawrychuk / Bill Barnes / A.M.P.A.S. All rights reserved.
Um für Abwechslung zu sorgen, stehen über den Abend verteilt die Performer auf der Bühne, deren Lieder für einen Oscar in der Kategorie bester Song nominiert waren. Als erstes durfte Mary J. Blige "Mighty River" aus "Mudbound" zum Besten geben, etwas später traten Gael García Bernal, Miguel und Natalia Lafourcade mit "Remember Me" aus "Coco – Lebendiger als das Leben!" auf. Als Drittes waren Sufjan Stevens, St. Vincent, Moses Sumney und Chris Thile mit"Mystery of Love" aus "Call Me by Your Name" nominiert.
Die vierte musikalische Unterhaltungseinlage lieferten Andra Day und Common mit "Stand Up for Something" aus "Marshall", gefolgt von Keala Settle mit "This Is Me" aus "The Greatest Showman". Alle fünf Songs wurden wunderbar in Szene gesetzt, wobei mich persönlich der Abschluss durch Settle am meisten mitgerissen hat. Als Gewinner konnte sich schließlich "Coco" mit "Remember Me" über einen Oscar freuen.
Langsam steuerte der Abend nun in Richtung der Big Five und so wurde als erstes der Oscar für das beste adaptierte Drehbuch verliehen. Für mich war "Call Me By Your Name" der absolute Favorit und so freute ich mich sehr für den Film, als er mit dem Goldjungen ausgezeichnet wurde. In den anderen drei Kategorien, in denen der Film mit Timothée Chalamet in der Hauptrolle nominiert war, ging "Call Me By Your Name" leider leer aus.
Spannender war hingegen das Rennen um den Oscar für das beste Originaldrehbuch. Ich rechnete "Get Out" und "Lady Bird" gute Chancen zu, drückte dem Film mit Saoirse Ronan allerdings ein wenig stärker die Daumen. Zum Schluss konnte sich "Get Out" mit Daniel Kaluuya durchsetzen. Während der Horrorstreifen dadurch einen Oscar mit nach Hause nehmen durfte, ging "Lady Bird" gänzlich leer aus.
Der Abend näherte sich dem Ende und nachdem man mit "In Memoriam" den Personen gedacht hatte, von denen sich die Filmindustrie im letzten Jahr verabschieden musste, wurde die Verleihung des Oscars für die beste Regie angekündigt. Die fünf Nominees waren Guillermo del Toro mit "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers", Christopher Nolan mit "Dunkirk", Jordan Peele mit "Get Out", Greta Gerwig mit "Lady Bird" und Paul Thomas Anderson mit "Der seidene Faden". Zum Sieger kührte man Guillermo del Toro, der als Regisseur zum ersten Mal für einen Oscar nominiert war und dem sofort die Tränen in die Augen schossen. Er holte somit den dritten Oscar für "Shape of Water", nachdem man bereits die Auszeichnungen für die beste Filmmusik und das beste Szenenbild erhalten hatte.
Überreicht wurde der Award für die beste Regie von Emma Stone, die 2017 als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde und ebenfalls darauf aufmerksam machte, dass sich erst zum fünften Mal eine Frau unter den Nominees befand.
Im Anschluss folgte die Verleihung des Oscars für den besten Hauptdarsteller und man holte dafür Jane Fonda und Helen Mirren auf die Bühne.
Als bester Hauptdarsteller waren Timothée Chalamet, Daniel Day-Lewis, Daniel Kaluuya, Gary Oldman und Denzel Washington nominiert. Ausgezeichnet wurde Gary Oldman für seine Darstellung als Winston Churchill in "Die dunkelste Stunde".
Der vorletzte Awards des Abends ist der für die beste Hauptdarstellerin. In der Regel überreicht der beste Hauptdarsteller des Vorjahres diese Trophäe, doch da Casey Affleck wie bereits erwähnt nicht anwesend war, erhielten Jodie Foster und Jennifer Lawrence die Ehre. Nominiert waren in dieser Kategorie Sally Hawkins, Frances McDormand, Margot Robbie, Saoirse Ronan und Meryl Streep.
Da McDormand bisher fast jeden anderen bedeutenden Preis als beste Hauptdarstellerin für "Three Billboards outside Ebbing, Missouri" erhalten hat, war es auch hier sicher auf sie als Siegerin zu setzen. Die Schauspielerin, die sich dem Schönheitswahn in Hollywood bewusst entzieht und wie sonst auch ungeschminkt die Bühne erklomm, freute sich sehr über diese Auszeichnung.
Zum Schluss verlieh man den Oscar in der Königskategorie und das nicht, ohne noch einmal auf den Patzer aus dem Vorjahr hinzuweisen. Kimmel scherzte noch einmal über die fälschliche Verkündung von "La La Land" als bester Film, obwohl eigentlich "Moonlight" der Sieger war. Damals überreichte man Warren Beatty und Faye Dunaway einen falschen Umschlag, wodurch die beiden den falschen Sieger verkündeten.
Das Duo betrat in diesem Jahr erneut die Bühne und man rief dem Publikum noch einmal alle nominierten Filme in Erinnerung: "Call Me by Your Name", "Die dunkelste Stunde", "Dunkirk", "Get Out", "Lady Bird", "Der seidene Faden", "Die Verlegerin", "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers" und "Three Billboards outside Ebbing, Missouri".
Die Auszeichnung für den besten Film und somit den letzten Academy Award 2018 erhielt "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers".
Der Film mit den meisten Nominierungen war "Shape of Water", der am Ende vier Oscars erhielt. Mit drei Goldjungen wurde "Dunkirk" ausgezeichnet, während "Blade Runner 2049", "Coco", "Die dunkelste Stunde" und "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" je zwei Oscars erhielten.
Man bot den Zuschauern einen unterhaltsamen Abend. Große Überraschungen gab es bei den Siegern der Preisverleihung jedoch nicht. Wie haben euch die 90. Academy Awards gefallen? Haben eure Lieblingsfilme einen Oscar erhalten?
Marie Florschütz - myFanbase
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