Interview mit Iwan Rheon
24. September 2013 | Iwan Rheon, der mit der Rolle des Simon Bellamy in "Misfits" seinen Durchbruch hatte, gehört seit der dritten Staffel zum Cast der gefeierten HBO-Fantasyserie "Game of Thrones" und spielt Roose Boltons sadistischen Bastard Ramsay Schnee. In unserem Interview spricht er über die Folterszenen mit Alfie Allen, die Entwicklung seines "Misfits"-Charakters Simon und seine Musik.
Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.
Am Anfang deiner Schauspielkarriere bist du auf der Bühne in Theaterproduktionen und Musicals aufgetreten. Ist es ein großer Unterschied, als Schauspieler vor einer Kamera oder auf der Bühne zu stehen? Was macht für dich jeweils den Reiz aus?
Ich genieße den Probenprozess im Theater. Man hat die Zeit, um sich wirklich in den Charakter einzufinden. Vor der Kamera zu stehen macht Spaß, weil man immer etwas Neues macht, dadurch bleibt es interessant.
Ramsay, dein Charakter in "Game of Thrones", hat in der dritten Staffel einige ziemlich heftige Szenen mit Theon Graufreud, der von Alfie Allen dargestellt wird. Manchmal konnte man kaum hinsehen. Wie gehst du eine solche Storyline an, die sich über die ganze Staffel erstreckt?
Die Dreharbeiten zu dieser Serie können sehr ausgedehnt sein. Die letzte Staffel war sehr kompakt, deshalb war es wirklich intensiv. Wir waren tagelang in der Folterkammer. Alfie ist ein sehr engagierter Schauspieler, er gibt immer 100 Prozent. Ich arbeite gerne mit Schauspielern wie ihm, weil man sich gemeinsam richtig reinhängen kann. Das ist der einzige Weg, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

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Roose Bolton bezeichnet die Folter von Ramsay an Theon als die ganz eigene Art seines Sohnes, Dinge zu erledigen. Was ist der Grund für Ramsays sadistisches und grausames Verhalten?
Dafür gibt es viele Gründe. In den Büchern fragt Roose sich, ob Ramsays früherer Stinker schuld an dessen Entwicklung ist. Außerdem wurde er unter sehr düsteren Vorzeichen gezeugt. Mal ehrlich, Roose ist kein Heiliger - Ramsay wäre nie der nächste Robb Stark geworden!
Welche Position würdest du in diesem Spiel der Throne einnehmen? Jeder hat auf die Starks gesetzt, aber wer scheint jetzt die besten Karten zu haben? Dany? Die Lannisters?
Das ist eine schwierige Frage. Das großartige an der Serie ist, dass alle ihre Schwächen haben. Dany scheint im Moment am besten da zu stehen. Aber ich bin für die Boltons!
Wie viel Spaß macht es, den Bösen zu spielen, den alle hassen?
Ich genieße es total, Ramsay zu spielen, weil er Spaß hat. Er hat Gefallen an dem, was er tut und im Gegensatz zu Joffrey ist er mehr als glücklich, wenn er die Drecksarbeit selbst erledigen kann.
In der zweiten Staffel von "Misfits" hattest du die Möglichkeit, zwei unterschiedliche Versionen von Simon zu spielen. War das eine große Herausforderung?
Es war eine wundervolle Herausforderung. Ich hatte großes Glück, dass die Autoren und das Kreativteam mir zutrauten, dass ich diese Aufgabe meistern kann. Wir haben die meisten der Szenen mit "Zukunfts-Simon" am Stück gedreht, das war sehr hilfreich. Etwa einen Monat vor Drehbeginn bekam ich einen Anruf des Produzenten, der mich fragte: "Kannst du ins Fitnessstudio gehen und dich aufpumpen?" Es gab nicht viel Vorwarnung, ich musste einfach scheißviel Liegestütze machen.

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Simons Storyline endet damit, dass er Alisha in einem ewigen Kreislauf das Leben rettet. Warst du mit diesem Ende und der Entwicklung des Charakters zufrieden?
Wenn ich ehrlich bin hatte ich das Gefühl, dass Simon in der dritten Staffel übers Ohr gehauen wurde. Es war alles ein bisschen gehetzt. Es hat mir Spaß gemacht, Simons Selbstbewusstsein ab der zweiten Staffel aufzubauen, um ihn in sein zukünftiges Ich zu verwandeln. Sie wollten mit der Serie in eine andere Richtung gehen, was natürlich in Ordnung ist. Ich finde, das Ende war nicht so gut, wie es hätte sein können, aber es ist nur eine Storyline und ich bin nur der Schauspieler.
Ramsay und Simon sind zwei sehr intensive und befremdliche, unheimliche Charaktere. Wie bereitest du dich auf diese Rollen vor?
Ich esse viel Ingwer.
Du hast diesen Sommer dein drittes Album "Bang! Bang!" veröffentlicht. Wie schreibst du deine Lieder?
Zuerst die Musik und die Melodie. Dann der Text.
Gibt es einen speziellen Musiker oder Schauspieler, der dich als Künstler beeinflusst hat?
Da gibt es viele. Ich weiß nicht, ob sie mich beeinflusst haben, aber ich bewundere viele. Richard Burton, Michael Sheen and Mathew Rhys. Thom Yorke, Bob Dylan, um ein paar zu nennen.
Mit wem würdest du gerne auf Tour gehen?
Bob Marley....
myFanbase ist ein Onlinemagazin, das sich mit US-Serien beschäftigt. Was sind deine Lieblingsserien?
Eine französische Serie namens "The Returned" hat mir sehr gut gefallen. "Breaking Bad" ist großartig. Außerdem habe ich die Originalversion von "Tinker Tailor Solider Spy" angeschaut und "Smiley's People" mit Alec Guinness... so gut!
Vielen Dank, Iwan, wir wünschen dir für deine zukünftigen Projekte alles Gute!
Cheers.
Lena Stadelmann - myFanbase
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