Das große "Glee" Abschiedsspecial: Teil 10
Die besten Storylines

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Neben den vielen tollen Beziehungen und Freundschaften, die wir im letzten Teil des Rückblickes (Teil 9: Die besten Paare) begutachteten, spielten aber auch immer wieder andere Geschichten eine nicht minder wichtige Bedeutung, der wir uns im zehnten Teil der Abschiedskolumne widmen möchten. Zwischen den vielen Geschichten, die teils absurd, teils zu schnell oder auch zu dick aufgetragen erzählt wurden, gab es auch viele tolle Entwicklungen. Wir haben die aus unser Sicht zehn besten Geschichten aus sechs Jahren "Glee" ausgesucht.

Die besten Storylines

Was ist für euch die beste Storyline?

Terris Scheinschwangerschaft
Mercedes im Schatten von Rachel
Kurt und seine Leidenszeit
Santana outet sich
Burts Wahlkampf gegen Sue
Puck will für Beth da sein
Emma und ihr Krankheitsbild
Beiste und die häusliche Gewalt
Rachel in Staffel 6
Brittany versucht Santanas Oma für die Hochzeit zu gewinnen
eine andere Storyline (nennt sie uns in den Kommentaren)

Foto: Jessalyn Gilsig & Matthew Morrison, Glee - Copyright: 2009 Fox Broadcasting Co.; Patrick Ecclesine/FOX
Jessalyn Gilsig & Matthew Morrison, Glee
© 2009 Fox Broadcasting Co.; Patrick Ecclesine/FOX

Terris Scheinschwangerschaft

Terri wollte unbedingt ein Kind haben, um in ihrer Beziehung zu Will einein Schritt weiter zu kommen. Dieser Wunsch war so stark, dass sie sich schwanger glaubte, Will davon erzählte und es dann nicht übers Herz brachte, ihm die Wahrheit zu sagen. Sie verstrickte sich schließlich in einen Teufelskreis aus Lügen, der immer absurde Maße annahm. Die Erzählung ist dabei aber sehr stringent und in gewisser Hinsicht auch absolut logisch und nachvollziehbar gewesen, wenn man Terri als Charakter begriffen hat. Mit immer neuen Ideen und Ausreden steigerte sich das Geschehen bis zum unvermeidlichen Höhepunkt, als Will das Lügenebäude zum Einsturz bringt. Dieser Moment war dann noch mal so intensiv, dass diese Geschichte für mich unvergessen bleiben wird, und zwar weil sie richtig gut erzählt wurde.

Foto: Amber Riley & Lea Michele, Glee - Copyright: 2014 Fox Broadcasting Co.; Mike Yarish/FOX
Amber Riley & Lea Michele, Glee
© 2014 Fox Broadcasting Co.; Mike Yarish/FOX

Mercedes im Schatten von Rachel

Von der ersten Minute der Serie hatte man eigentlich das Problem, dass mit Rachel und Mercedes zwei ganz außergewöhnliche Talente bzw. Diven in den Reihen des Glee-Clubs stehen. Mercedes leidet schnell darunter, dass Rachel sich viel dominanter verhält und sich alles heraus nimmt. Sei es ein kurzer Ausflug zu den Cheerios oder aber die richtige Durchsetzung durch den Wechsel zum zweiten Glee-Club unter der Leitung von Shelby, mit der Zeit wuchs der Widerstand und es kam immer wieder zum Diva-Off. Das tolle an der Geschichte ist vor allem, dass aus der Konkurrenz in der Schule eine intensive Freundschaft danach entstand, als sie sich nicht mehr im Wege stehen, weil sich die Zielsetzungen unterscheiden. Konkurrenten müssen keine Feinde sein. Mercedes stand oft im Schatten von Rachel, aber sie konnte immer überzeugen.

Foto: Chris Colfer & Mike O'Malley, Glee - Copyright: 2010 Fox Broadcasting Co.; Michael Yarish/FOX
Chris Colfer & Mike O'Malley, Glee
© 2010 Fox Broadcasting Co.; Michael Yarish/FOX

Kurt und seine Leidenszeit

Kurt Hummel ist relativ schnell einer der zentralen Charaktere für die Serie "Glee", weil er sehr viel ertragen muss, weil er wegen seiner seuxuellen Orientierung wirklich heftig gemobbt wird und insbesondere durch Dave sehr viel ertragen muss. Schon in Staffel 1 wird das mit Finn und den Kampf um die Zuneigung seines Vaters Burt sehr gut erzählt. In Staffel 2 hat Kurts innere Auseinandersetzung mit der Flucht von der Schule seinen Höhepunkt. Was er zu durchleiden hat, ist heftig und wirklich gut in Szene gesetzt und wohl einer der Gründe, warum die Serie wirklich auch von Bedeutung ist. Natürlich wurde auch immer mit der Moralkeule geschwungen und Einiges insgesamt manchmal plump erzählt, aber bei Kurt hatte man immer das Gefühl, dass man seine Erlebnisse ernst nimmt, sich dafür Zeit lässt und sie ausführlich, echt und emotional erzählt, um vielleicht wirklich was bewegen zu können.

Foto: Naya Rivera, Glee - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Frank Micelotta/FOX
Naya Rivera, Glee
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Frank Micelotta/FOX

Santana outet sich

Brittany und Santana sind in ihrer Gesamtheit schon völlig gerechtfertigt bei den besten beziehungen aufgetaucht. Es gibt aber auch Teilaspekte des Paares, die sich zwangsläufig auch hier wiederfinden müssen.

Über Gefühle zu reden ist nicht leicht, das trifft auch auf Santana zu. Diese tut sich sehr schwer damit und versteckt diese hinter ihrer sarkastischen Art, welche sie jeden spüren lässt. Doch als sie als das Thema Sexy für die Wochenaufgabe im Glee-Club bekommen, ändert sie ihre Meinung und nimmt sogar Hilfe von Holly Holliday in Anspruch, um sich über die Beziehung zu Brittany klar zu werden. Durch einen Song, den sie mit ihr zusammen singt, wird ihr bewusst, nur die Cheerleaderin zu lieben und gesteht ihr dies auch. Umso trauriger ist es dann, als Brittany sich für Artie entscheidet und Santana wütend zurückbleibt, der es so viel Überwindung gekostet hat, zu ihren Gefühlen zu stehen.

Foto: Mike O'Malley, Glee - Copyright: 2010 Fox Broadcasting Co.; Miranda Penn Turin/FOX
Mike O'Malley, Glee
© 2010 Fox Broadcasting Co.; Miranda Penn Turin/FOX

Burts Wahlkampf gegen Sue

Am Ende der zweiten Staffel gab es einen Punkt, bei dem man dachte, dass Sue vielleicht doch mal langsam positiver gegenüber dem Glee-Club eingestellt sein müsste. Leider wollten die Autoren aber dieses antagonistische Element nicht missen und fanden mit ihrer politischen Kampagne einen neuen, seltsamen Grund. Das Gute daran war, dass man Sue aber mit Burt einen tollen Charakter als Gegner präsentierte und diesem mit der Storyline wieder einige Möglichkeiten gab, noch mehr Sympathiepunkte zu sammeln. Burts Engagement hatte Hand und Fuß und wurde dann schön in Szene gesetzt.

Foto: Mark Salling, Amber Riley & Dianna Agron, Glee - Copyright: 2010 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX
Mark Salling, Amber Riley & Dianna Agron, Glee
© 2010 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX

Puck will für Beth da sein

Puck ist ja in erster Linie nach außen ein Macho, der jede ins Bett bekommen will und sich nicht großartig um Gefühle kümmert. Unter dieser Schale kommt aber regelmäßig sein wahrer Kern zum Vorschein, insbesondere wenn es um seine Tochter geht. Schon vor der Geburt macht er deutlich, dass er für sie da sein möchte, akzeptiert dann Quinns]http://www.myfanbase.de/glee/charakterbeschreibungen/?pid=6977[/url] Entscheidung, das Kind wegzugeben, unternimmt dann aber einen erneuten Versuch, als Shelby]http://www.myfanbase.de/glee/charakterbeschreibungen/?pid=8882[/url] länger in der Stadt ist. Was eigentlich besonders originell bei der Geschichte insgesamt ist, ist die Tatsache, dass man Puck immer eine sehr naive und somit altersgerechte Herangehensweise an das Thema geschrieben hat. Nie hat er sich wirklich damit auseinander gesetzt, wirklich ein Kind zu haben und für eines zu sorgen, aber er wollte es, war bereit dazu, auch wenn er nicht die Tragweite seiner Wünsche durchdacht hatte. Letztlich kam es ja auch nie so weit, aber man konnte Puck als einen verantwortungsbewussten Kerl wahrnehmen, der viel mehr zu bieten hat als sein Machogehabe.

Foto: Jayma Mays, Glee - Copyright: 2010 Fox Broadcasting Co.; Patrick Ecclesine/FOX
Jayma Mays, Glee
© 2010 Fox Broadcasting Co.; Patrick Ecclesine/FOX

Emma und ihr Krankheitsbild

Zunächst dachte man ja an eine Art übertriebenen Putzfimmel, den Emma da mit sich rumschleppt und der einfach nur niedliche Momente mit Will kreierte, doch die Autoren hatten schon vor, hier intensiv auf eine Krankheit hinzuweisen, die man ernst nehmen muss. Emma leidet sehr unter ihrem Sauberkeitszwang und Will gibt sich viel Mühe, Emma im Umgang damit zu unterstützen. Sei es die Akzeptanz der Zwangsstörung (OCD) in "Born this Way" oder aber auch die Rechtfertigung mit ihren Eltern mit dem Highlight "Fix you". Regelmäßig hat man Emma mit sehr kleinen Schritten mit der Krankheit umgehen lassen und deutlich machen können, wie langwierig und anstrengend für alle Beteiligten das sein kann. Leider hat man zum Ende der Serie hin diesen Fokus verloren, nachdem auch Emma nicht mehr so präsent war.

Foto: Dot Marie Jones, Glee - Copyright: 2010 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX
Dot Marie Jones, Glee
© 2010 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX

Beiste und die häusliche Gewalt

Coach Beiste hat eine enorme Entwicklung in der Serie durchgemacht. Zunächst war sie eine kräftige Frau, die noch nie geküsst wurde, am Ende hat sich Shannon einer Geschlechtsumwandlung unterzogen und Sheldon genannt. Somit hat sie auch wirklich einige Extreme durchleben müssen. Das mag auch etwas dick aufgetragen sein, aber die Darstellungen waren immer sehr emotional. Höhepunkt war für mich die Storyline um die häusliche Gewalt. Nachdem Beiste sich mit Cooter Mankins zusammen gefunden hatte und sie somit ihre erste ernsthafte Beziehung führte, muss sie mit Cooters Unausgeglichenheit leben, weil dieser schnell zornig wird und im Affekt zur Gewalt greift. Mal davon abgesehen, dass diese Geschichte unglaublich wichtig ist, wurde sie auch richtig gut umgesetzt. Man hat gesehen, wie Beiste damit zu kämpfen hatte, sich aus der Beziehung zu lösen, obwohl die Fakten eindeutig waren. Emotionalität, Gewöhnung, Angst vor dem Alleinsein, all das wurde hervorragend präsentiert und dann durch Musik auch noch grandios ergänzt.

Foto: Lea Michele & Matthew Morrison, Glee - Copyright: 2014 Fox Broadcasting Co.; Tyler Golden/FOX
Lea Michele & Matthew Morrison, Glee
© 2014 Fox Broadcasting Co.; Tyler Golden/FOX

Rachel in Staffel 6

Rachel hatte es in der sechsten Staffel alles andere als leicht. Nachdem sie die Jahre zuvor quasi immer das bekommen hatte, was sie wollte, war der Start von Staffel 6 ein echter Tiefschlag. Ihre Serie floppte, die Kritiken waren verheerend und Rachel hat ihr gesamtes Selbstbewusstsein verloren. Es war schön, Rachel mal so niedergeschlagen und unsicher zu erleben, auch wenn das zu Beginn der Serie auch schon so war und immer mal wieder auftauchte. Nun hatte es aber noch mal eine größere Dimension. Rachel zog sich also in die Provinz zurück und versuchte sich zu verstecken. Dass sie den Glee-Club übernimmt, war eigentlich gar nicht nötig, aber im Kontext der Serie logisch. Man hat Rachel jedenfalls sehr gut gezeichnet und dann auch sehr gekonnt wieder zurück geführt. Dass es ausgerechnet Mercedes ist, die daran einen großen Anteil daran hatte, war ebenso gelungen.

Foto: Naya Rivera & Heather Morris, Glee - Copyright: 2015 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX
Naya Rivera & Heather Morris, Glee
© 2015 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX

Brittany versucht Santanas Oma für die Hochzeit zu gewinnen

Ein zweiter Teilaspekt bei Brittany und Santana war Brittanys Versuch, die Oma von Santana zur Hochzeit zu bekommen und damit ihre Akzeptanz einer lesbischen Beziehung zu erwirken. Wieder einmal hat Brittany ihre Naivität gepaart mit ihrem feinen Gespür für soziales Miteinander kombiniert und eigentlich auf wunderschöne Weise die Normalität eines lesbischen Paares dargestellt. Auch dass sich die Oma dann überrumpelt fühlt und ablehnt, war nachvollziehbar erzählt. Generell wurde die Sturheit der Oma gut darsgestellt, die ja leider absolute Realität ist. Dass es zum Happy End kommt, ist dann etwas kitschig und vor allem deshalb nicht so gelungen, weil Sue dafür sorgte, die in der Staffel nicht immer glücklich agierte und in erster Linie nervte.

Und welches ist für euch die beste Storyline gewesen?
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Daniela S. & Emil Groth - myFanbase

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