"The Glee Project" - Episode 7

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Noch sechs Kandidaten sind im Rennen, die einen fühlen sich sicher, wissen aber durch das Beispiel Marissa, wie schnell es auch für sie gehen kann, während sich die anderen von einer Last-Chance-Performance zu nächsten hangeln.

#1.07 Sexuality (US-Ausstrahlung: 31. Juli 2011)

Sexuality ist natürlich ein sehr spannendes Thema zu diesem Zeitpunkt. Auch hier haben sich den Macher der Castingshow eine gute Dramaturgie überlegt. Die Kandidaten müssen weiterhin ihre Grenzen ausloten und bei diesem Thema gibt es natürlich viel Konfliktpotenzial. Schon der Vorspann deutete darauf hin, dass Cameron einen gewissen Fokus bekommt, hatte er nach dem Kuss mit Lindsay ja bereits arge Probleme. Der Einstieg war mit "Like a Virgin" von Madonna natürlich sehr gelungen. Das Mark Salling da der passende Gaststar ist, versteht sich von selbst. Aufgrund seiner Storyline mit Ashley Fink durfte auch sie mitschauen. Das Lob war dann natürlich toll und ich muss auch sagen, dass sich wirklich alle ins Zeug gelegt haben. Leider macht die Show dann aber auch wieder mehr aus dem Casting. Hannah auf Damian anzusetzen, ist schon schlecht. Natürlich kann man sich wie viele Fans auch in den irischen Akzent und das unschuldige Lächeln verlieben, aber das vor der Kamera auszubreiten ist so langweilig und offensichtlich. Da habe ich dann lieber den inszenierten Konkurrenzkampf von Lindsay, diedas Wesentliche der Show wenigstens immer im Blick behält, nämlich zu gewinnen. Zumal ich auch nicht verstanden habe, warum Samuel jetzt der Sieger gewesen ist.

Das für den Mittelteil der Episode wieder Paare gebildet werden, war durch das Thema verständlich. Samuel mit Alex zu verbinden, war spannend, bei Lindsay und Damian war schon so ein Gefühl für eine Glee-Storyline zu erkennen und Hannah und Cameron blieben eben übrig. Aus "Teenage Dream" hat man dann auch wirklich was gemacht, was ich nicht erwartet hätte, als man Alex' Gesangsprobe hören musste. Lindsay als Cheerleaderin war da schon ganz anders überzeugend. Der Kuss war dann auch wieder einen Tick zu viel des Guten (gerade mit Hannah dazu), aber letztlich finde ich Lindsay mit ihrer Art da unheimlich bereichernd für die Episoden. Sie macht einfach alles sehr ausgezeichnet und irgendwie professionell. Man merkt schon, mein Favorit isthier deutlich rauszulesen. Das Video war dann insgesamt ganz nett, aber auch mehr Hinhaltetaktik bis zu eigentlich interessanten Part der Episode.

Mit gerechtfertigten Begründungen sind es quasi die üblichen Verdächtigen, die zur Last Chance Performance müssen.

Damian: "Danny Boy" irisches Traditional
Alex: "I Will Survive" von Gloria Gaynor
Cameron: "Black Bird" Beatles

Eigentlich ist es fast langweilig, immer wieder die Gleichen zu sehen. Man neigt dann fast dazu, das Konzept ein Stück weit zu hinterfragen, weil man quasi von den Besten zu wenig zu sehen bekommt, weil sich ein Drittel nur mit den Wackelkandidaten beschäftigt. Aber wer soll von den Dreien nun gehen. Damian hat einfach Charme und ich will ihn nicht missen. Alex ist mir immer wieder zu klischeebedienend und stört mich einfach, obwohl er wirklich Talent hat. Cameron finde ich sehr sympathisch, aber seine Vorbehalte machen es in dem Business schwierig.

Mehr denn je hat man in dieser Episode gesehen, wie groß der Einfluss der Songs ist, den die Kandidaten zeigen müssen. Damian hatte hier meiner Meinung nach wirklich Nachteile und musste sich dann ganz schön was von Ryan Murphy anhören, da kam richtig Mitleid auf, zumal er von den Besten ja nichts mitbekommt und die sich vielleicht weitaus weniger entwickeln. Alex hatte es da wirklich einfacher, hat den Vorteil aber auch ausgenutzt und überlebt. Cameron war auch besser, nicht gut, aber für mich war der Drops gelutscht. Doch die Show weiß, wie man es dramatisch macht. Ryan Murphy spricht Cameron auf seine glaubensbedingte Zurückhaltung beim Thema Sexualität an und macht klar, dass er daran scheitern würde, sodass Cameron seinen Rückzug anbietet. Das wird natürlich ausgeschlchtet. Das sei ja noch nie dagewesen... Ok, warum nicht. Wirklich gelungen fand ich dann aber das "private" Gespräch von Ryan mit Cameron. Das war richtig rührend. Cameron zieht also zurück, weil er sich lieber treu bleiben will, statt für den Erfolg seine Ideale zu verraten. Das ist doch eine Geschichte. Noch nie dagewesen, ähhh, jaa. Der Ausgang überrascht also, macht Cameron abern ur noch sympathischer und eigentlich ist man am Ende der Episode überzeugt, dass er trotzdem seinen Weg gehen wird. Nur eben nicht über "Glee".

Emil Groth - myFanbase

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