Abschied von "How I Met Your Mother"
Die besten Running Gags

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Die Running Gags der Serie waren ein entscheidendes Stilelement von "How I Met Your Mother", das den Unterhaltungswert noch um einiges gesteigert hat. Viele Running Gags zogen sich durch mehrere Staffeln, wenn nicht sogar die ganze Serie, sodass man immer gespannt und freudig auf eine erneute Erwähnung wartete und sich umso mehr über die kleinen Details freute.

500-Miles-Song

Wenn in "How I Met Your Mother" Musik vorkommt, dann hat sie meist eine besondere Bedeutung. Da wären die Lieder von Robin Sparkles, Barneys "Anzug An"-Lied in der 100. Episode oder der Ohrfeigensong von Marshall. Es gibt aber auch Lieder, die nicht von den Hauptfiguren gesungen wurden, so wie den "500 Miles"-Song, der aber trotzdem eine zentrale Bedeutung in der Serie hat. Der Titel von The Proclaimers trägt zwar eigentlich den Titel "I'm Gonna Be", doch man hat gefühlte 500 Meilen oder mehr mit ihm verbracht. Das erste Mal bekommen wir den Song zu hören, als wir Marshalls Auto Fiero und die Geschichte dieses Wagens kennen lernen. Dort klemmt nämlich die Kassette mit dem Lied im Autoradio fest und so wird es bei jeder Fahrt rauf und runter gespielt. Da wäre Teds und Marshalls Roadtrip als sie eingeschneit wurden, der Moment als Lily und Robin Freunde wurden, Barneys erste Fahrstunde, Lilys Bierdiebstahl zu College-Zeiten, Marshall und Teds Roadtrips nach Chicago oder natürlich der Moment, in dem der alte Fiero kurz vor Erreichen der 200.000 Meilen-Grenze den Geist aufgibt, dafür aber wenig später die Kassette wieder freigibt. Das Lied verbindet Marshall so sehr mit dem Autofahren, dass er darauf besteht, es bei der Autofahrt von Minnesota nach New York zu Barneys und Robins Hochzeit zu hören, auch wenn seine Mitfahrerin Daphne genau wie früher Ted deswegen zwischenzeitlich die Krise bekommt. Wer bis dato also noch keinen Ohrwurm von dem Lied hatte, wird es danach sicher nicht mehr vergessen und jedes Mal laut mitsingen, wenn der Song zu hören ist. | Catherine Bühnsack

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Ananas

Rückblickend war die erste Staffel einfach eine der besten der Serie, was vor allem auch an den genialen Einzelfolgen liegt. Eine davon ist #1.10 Der Ananas-Vorfall, in welchem ein Mysterium geschaffen wurde, was auch nach dem Ende der Serie ungelöst bleibt: Die Ananas auf dem Nachttisch. Nach einer ausgiebigen Nacht wacht Ted mit keinerlei Erinnerung an die vergangenen Taten auf und hat nicht nur eine fremde Frau neben sich, sondern - viel interessanter - eine Ananas. All die folgenden Jahre hat 'Detektiv Mosby' versucht den Fall zu lösen, was vor allem mit einer kurzen aber nicht weniger witzigen Szene in der neunten Staffel noch mal aufgegriffen wird, aber letztlich wissen weder Ted noch wir Zuschauer, wie diese Ananas letztlich in Teds Schlafzimmer gelandet ist. Ein netter Zusatz: In Barneys Blog schreibt dieser, dass das Mysterium längst gelöst ist, nur Ted nicht eingeweiht wurde... Das Schlimme bzw. durchaus Witzige daran ist, dass dies ein Mysterium ist, welches einen wirklich interessiert, obwohl die Lösung wahrscheinlich vollkommen langweilig sein würde. | Annika Leichner

Foto: Alyson Hannigan-Denisof, How I Met Your Mother - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Alyson Hannigan-Denisof, How I Met Your Mother
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Doppelgänger
Mehr zum Running Gag der Doppelgänger

In gerade einmal vier Episoden wurde uns über drei Staffeln hinweg der Running Gag rund um die Doppelgänger präsentiert, der vor allem auf die Beziehung von Marshall und Lily enormen Einfluss hatte. Denn das Ehepaar hat kurzerhand entschlossen, dass das Treffen mit dem letzten Doppelgänger ein Zeichen dafür sei, dass sie mit ihrer Familienplanung beginnen sollten. Somit bekommen die irrwitzigen Erscheinungen der fünf Freunde - Marshall mit Schnurrbart, Lily als Stripperin, eine unattraktive Robin, Ted als mexikanischer Wrestler und Barney als Arzt - neben dem immensen Unterhaltungswert auch gleichzeitig eine emotionale Bedeutung. Ein toller Running Gag, der ruhig noch an weiteren Stellen zum Einsatz hätte kommen können. | Annika Leichner

Interventionen

In der vierten Staffel rief man einen weiteren interessanten running gag ins Leben, der die Gruppe in den folgenden Jahren immer wieder begleitete. Nachdem die Gruppe an einer Intervention für ihren Freund Stuart teilgenommen hatte und sich danach richtig gut fühlten, weil sie ihm damit bei einem großen Problem helfen und gleichzeitig ihre Freundschaft beweisen konnten, beschlossen sie, von nun an selbst Interventionen abzuhalten. So versuchte man Marshall mit einer Intervention dazu zu bewegen, einen albernen Hut abzunehmen oder Robin von ihrer Sucht nach Bräunungsspray abzuhalten. Bald schon jedoch nahmen die Interventionen überhand und Ted hielt für die Gruppe eine Interventions-Intervention ab, damit sie in Zukunft nicht ständig für alles und jeden Interventionen abhielten

Lange hielt dies jedoch nicht an, aber man beschränkte die Interventionen in den nächsten Jahren auf Dinge, die wirklich wichtig waren. So versuchte man Barney mit einer Intervention dazu zu bringen, seinem Vater eine zweite Chance zu geben oder Robin aufzuzeigen, dass sie regelrecht besessen davon war, Barney und Patrice auseinander zu bringen. | Melanie Wolff



Missy die Ziege
Mehr zum Running Gag der Ziege

Mit der ersten Erwähnung von Missy in #1.21 Das Super-Date begann ein unvergesslicher Running Gag, der uns viele irrwitzige Szenen bescherte. Für mich steht Missy jedoch auch repräsentativ für die generelle Erzählweise der Serie, denn Ted aus der Zukunft hat sich immer wieder selbst korrigiert, Dinge hinzugefügt und wieder zurück genommen und uns Zuschauern somit immer wieder in Erinnerung gerufen, dass wir hier eine Geschichte verfolgen, die von der subjektiven Erinnerung eines einzelnen Mannes geprägt ist. Das zeigt vor allem auch der abschließende Angriff von Missy, der Ted ins Krankenhaus beförderte und von ihm entsprechend aufgebauscht wurde. Herrliche Unterhaltung, die uns vier Staffeln lang begeistern konnte. | Annika Leichner



Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
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Ohrfeigenwette
Mehr zum Running Gag der Ohrfeigenwette

Anfang der zweiten Staffel wurde uns einer der wohl besten, wenn nicht sogar DER beste Running-Gag von "How I Met Your Mother" erstmals präsentiert: Die Ohrfeigenwette! Anlass dieser Wette war Robins mysteriöse Vergangenheit als Robin Sparkles, welche die Freunde aufzudecken versuchten. Nach einigem Hin und Her ging Marshall als Gewinner aus der abgeschlossenen Ohrfeigenwette mit Barney hervor und durfte seinem Freund fortan fünf Ohrfeigen verpassen - wann immer und wo immer er wollte! Zu diesen fünf kamen später noch einmal drei zusätzliche Ohrfeigen hinzu, da Barney diese gegen das Tragen der Entchenkrawatte eintauschte. Und somit begann eine schier unglaubliche Vorfreude auf jede Episode, da man als Zuschauer immer mitzählte, wie viele Ohrfeigen Marshall noch hatte und man nicht abwarten konnte, bis er diese einsetzte. Und so haben wir in der zweiten, dritten, fünften, siebten und neunten Staffel herrliche Szenen rund um die Ohrfeigenwette zu Gesicht bekommen, die ihren Abschluss in #9.22 The End of the Aisle fand, als Marshall seinem Freund die letzte Ohrfeige am Traualtar verpasste, bevor er seiner großen Liebe Robin das Ja-Wort gab! Ein herrlicher Abschluss eines grandioses Running-Gags, der die Zuschauer über Jahre hinweg in Schach hielt und uns wunderbare Szenen bescherte, die so typisch für "How I Met Your Mother" sind und einer der vielen Gründe dafür sind, warum man die Serie so liebgewonnen hat. | Annika Leichner

Rote Cowboystiefel

Es gibt Kleidungsstücke, die einfach nie hätten produziert werden sollen, da sie an niemandem gut aussehen. Zu diesen Kleidungsstücken zählen definitiv rote Cowboystiefel. Und da ist es vollkommen egal mit welcher Souveränität Ted diese Stiefel auch tragen mag, Fakt ist, sie sehen absolut lächerlich aus. Das sehen auch Teds Freunde so, doch er glaubt dennoch sie stilsicher tragen zu können. Und somit macht es einfach immer wieder Spaß zu sehen, wie Ted die Stiefel in all den Jahren immer wieder hervorholt und demonstrativ trägt. Und am Ende werden sie von Jeanette mit vielen anderen seiner Habseligkeiten zerstört, was dazu führt, dass Ted den ersten Schritt wagt sich von seinem alten Ballast zu lösen und in die Zukunft zu blicken. Somit sind diese unattraktiven roten Cowboystiefel nicht nur ein toller Running Gag, der sich durch viele Staffeln gezogen hat, sondern nehmen außerdem einen wichtigen Stellenwert für Ted ein. | Annika Leichner



Sandwiches

Wenn man seinen minderjährigen Kindern seine Lebensgeschichte erzählen will, muss man wohl oder übel einige Details verschönern oder gar verschweigen, da man sicherlich nicht jede Jugendsünde einfach so ausplaudern will. Um den gelegentlichen Drogenkonsum der Clique zu verschönigen, bedient sich Ted deswegen der Metapher des Sandwich-Essens, wann immer seine Geschichte es erfordert zu erwähnen, dass er sich einen Joint geraucht hat. Mal davon abgesehen, dass diese Metapher als Verharmlosung des Drogenkonsums angesehen werden könnte und man dies sicherlich auch im Zuge der aktuellen Debatte um die Legalisierung von Marihuana genauer betrachten könnte, war dieser Running Gag vor allem durch die Zeitsprünge in die College-Zeit der Freunde ein wahrer Genuss. Die Szenen an der Wesleyan University mit Teds katastrophaler Frisur und Marshalls niedlichem Stoner-Blick waren einfach nur herrlich komisch und haben dem Zuschauer die intensive Freundschaft der beiden Männern noch näher gebracht. | Annika Leichner



Teds bester Freund

Im Piloten der Serie fing eine Diskussion an, die sich durch alle neun Staffeln zog, eigentlich vollkommen sinnfrei war und genau deswegen so unglaublich viel Spaß machte. Die Rede ist natürlich von der ewigen Debatte zwischen Barney und Marshall, welcher der beiden denn nun eigentlich Teds bester Freund sei. Dabei ist eigentlich klar, dass die beiden sich diesen Platz teilen. Das Schönste an der Sache ist jedoch eigentlich, dass Barney und Marshall im Laufe der neun Jahre so eng zusammengewachsen sind, dass die gleiche Diskussion auch zwischen Barney und Ted bzw. Ted und Marshall stattfinden könnte. Die drei gehören einfach zusammen, da sie sich perfekt ergänzen und eine unschlagbare Einheit bilden. Dennoch möchte ich die ewigen Debatten, Streitigkeiten, Herausforderungen, Kämpfe etc. zwischen Marshall und Barney niemals missen. | Annika Leichner



Telepathische Unterhaltungen

Das Wunderbare an dem prinzipiellen Konzept der Serie ist, dass wir immer wieder mit überaus kuriosen Erzählungen von Ted überrascht wurden. Eine dieser Kuriositäten ist die Tatsache, dass sich die Clique telepathisch unterhalten kann. Auf den ersten Blick wirkt das lächerlich und völlig abstrus, letztlich bilden diese Szenen jedoch immer wieder kleine Highlights in den einzelnen Episoden und das Schöne ist, dass es konsequent durchgezogen und vollkommen ernsthaft dargestellt wird. Die Regeln dieser Unterhaltungen werden im kompletten Verlauf immer wieder angepasst, denn es gibt durchaus Situationen, in denen die gesamte Clique sich telepathisch unterhält, während in anderen auch der ein oder andere ausgeschlossen werden kann. Besonders witzig wurde es natürlich immer, wenn diese Unterhaltungen nicht ganz geklappt haben. Aber auch hier konnte man einfach einen unglaublich witzigen und unterhaltsamen Running Gag schaffen, da die Serie letztlich aus der subjektiven Sicht und Erinnerung eines Charakters erzählt wird. | Annika Leichner

Welcher Running Gag war für euch der beste?

500-Miles-Song
Ananas
Doppelgänger
Interventionen
Missy die Ziege
Ohrfeigenwette
Rote Cowboystiefel
Sandwiches
Teds bester Freund
Telepathische Unterhaltungen
Anderer Running Gag (Sagt uns in den Kommentaren, welcher es ist)

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