Abschied von "How I Met Your Mother"
Die besten Staffeln
Neun Jahre lang präsentierte uns "How I Met Your Mother" witzige, herzzerreißende, spannende, emotionale, alberne und unvergessene Episoden. Dabei überzeugten die Autoren mit einem grandiosen Weitblick und brachten Geschichten auf, die sich über viele Staffeln hinweg erst entfalteten und immer wieder aufgegriffen wurden, um irgendwann gekonnt mit anderen verknüpft und zu Ende gebracht zu werden. Unsere Redakteure werfen einen Blick zurück auf die drei herausragendsten Staffeln.
Staffel 1
Vor mittlerweile neun Jahren fing alles an: Die erste Staffel von "How I Met Your Mother" startete in den USA und obwohl die Produzenten mit Sicherheit überzeugt von ihrer Idee waren, hätten sie wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass sie im Laufe der Zeit nicht nur Millionen von Fans sammeln würden, sondern sich ihre Lebensweisheiten, Sprüche oder Running Gags auf der ganzen Welt verbreiten und teilweise zu geflügelten Worten werden würden. Irgendwann kam man an HIMYM ja einfach nicht mehr vorbei. Jeder schaute sich diese Sendung an. Und auch wenn man widerwillig anfing: Hatte man einmal angefangen, konnte man so schnell nicht mehr aufhören. Die erste Staffel zog einen unglaublich schnell in den Bann, was zu einem großen Teil daran lag, dass man die Charaktere sehr schnell lieb gewann und gar nicht genug bekommen konnte von ihren Anekdoten.
Das Konzept ist so einfach wie genial: Der über 50-jährige Ted erzählt im Jahre 2030 seinen Kindern, wie er ihre Mutter kennen gelernt hat. Diese Erzählweise führt zu unglaublichen Besonderheiten, die vor allem in der ersten Staffel noch ganz neu sind und sehr geschickt ausgenutzt werden.
So erfahren wir schon in der allerersten Folge nicht nur, dass hier keine typische "Kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht"-Romanze auf uns wartet, sondern bekommen einen ersten Einblick in die erste Staffel dieser Serie, die Folgendes enthalten wird: Unglaublich liebenswerte Charaktere, sehr viel Humor, emotionale Szenen, herrliche und durchdachte (!) Handlungsstränge, gut ausgeklügelte Zeitsprünge und vor allem eben eines: Ganz, ganz viel Spaß. Einen großen Teil dieses Spaßes haben wir dem nach gefühlten 0,7 Folgen nicht mehr ganz so heimlichen Lieblingscharakter dieser Serie, nämlich Barney, zu verdanken: So gewinnen Aussagen wie "It’s gonna be legen... wait for it... dary!" oder "Suit up!" ganz schnell an Popularität und es macht immer wieder Spaß, dem Womanizer dabei zuzusehen, wie er Frauen auf eigenartigste Weisen von sich überzeugt, mit Marshall um den Titel "Bester Freund von Ted" kämpft oder in jeder Szene mit Robin zu überzeugen weiß. Robin und Barney sind schon in der ersten Staffel mein persönliches Highlight, denn die permanenten Kanada-Seitenhiebe sind selbst dann zum Totlachen, wenn man sie nicht hundertprozentig versteht und die Mutproben, die sich Barney im Rahmen des Moderatorinnenjobs, für den Robin völlig überqualifiziert ist, ausdenkt, machen einen riesigen Spaß.
Das Lustigstes sind jedoch seine permanenten Versuche, Ted beizubringen, richtig zu leben. Ob sein "Have you met Ted"-Move oder seine Versuch, die uralte These "Wenn du es für selbstverständlich hältst, Erfolg zu haben, wirst du Erfolg haben" mit einer Ted untergejubelten, falschen Nutte zu beweisen – ein Spaß jagt den anderen.
Die erste Staffel dreht sich meines Empfindens nach noch am stärksten um das eigentliche Thema: Teds Suche nach der großen Liebe. Und so dürfen wir dabei zusehen, wie er sich hoffnungslos in Robin verliebt, sich herausstellt, dass sie die Falsche für ihn ist, er dann zwischenzeitlich mit der großartigen Victoria zusammenkommt, die wunderbar zu ihm passt, nur um dann am Ende der Staffel doch noch sein – vorübergehendes – Glück mit Robin zu finden. Als Gegensatz zu Womanizer Barney gibt es natürlich noch das seit Ewigkeiten glücklich fast-verheiratete Paar Lily und Marshall, dass aufgrund dieser "Eckdaten" überhaupt nicht langweilig ist – im Gegenteil.
Was genau macht diese erste Staffel zu einer der besten der Serie? Es ist die perfekte Kombination aus Humor und Handlung, aus Emotion und Echtheit, aus Basics und Besonderheiten. Spätere Staffeln der Serie verlieren sich oftmals zu sehr in handlungslosen Running Gag-Episoden. Doch die erste Staffel schafft diesen Spagat zwischen Sitcom und ernstzunehmender Fernsehserie und so katapultierte sie sich mit Rekordgeschwindigkeit in die Herzen der Zuschauer. | Klara G.
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Staffel 2
Wenn man meine Reviews über die Zeit etwas mitverfolgt hat, weiß man, dass ich nicht der Meinung bin, dass Ted und Robin absolut zusammengehören. Eher im Gegenteil. Ich finde, die beiden sind einfach zu unterschiedlich und passen nicht wirklich zusammen, was ihre Zeit zusammen auch gezeigt hat. Ganz im Gegensatz zu Marshall und Lily, bei denen es sich unumstritten um das Traumpaar schlechthin handelt. Und wie fängt die zweite Staffel an? Ted und Robin sind endlich ein glückliches Paar und Marshall und Lily sind getrennt. Und trotzdem gehört die zweite Staffel meiner Ansicht nach zu den besten überhaupt. Das liegt unterm Strich einfach daran, dass fast jede einzelne Folge einen riesigen Spaß gemacht hat und dieses alte HIMYM-Feeling in der Luft lag, bei dem man einfach nicht aufhören konnte, Folge um Folge zu verschlingen. Es gibt so viele komödiantische Highlights in dieser Staffel, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. So ist die Brunch-Folge wirklich großartig, bei der die Autoren mal wieder ihr Fingerspitzengefühl für besondere Erzähltechniken auspacken und außerdem Teds Familie so herrlich komisch porträtieren, dass man sich kaum halten kann vor Lachen. Doch eben auch handlungstechnisch kümmert sich diese Staffel liebevoll um die Charaktere. So wird Marshalls und Lilys Trennung anfangs mit einer Mischung aus unglaublicher Tragik und gleichzeitiger Komik dargestellt, erreicht meiner Meinung nach bei der Brunch-Folge ihren Höhepunkt und findet schließlich in #2.07 Swarley sein Ende in einer wunderschönen Versöhnung. Nicht bevor uns mit #2.05 Das ideale Paar noch eine großartige Folge beschert wurde, in der Lily und Barney als Kombination wunderbar funktionieren und wir den Womanizer mal von einer ganz anderen Seite kennen lernen. Doch eben auch Robins und Teds Beziehung wird meiner Meinung nach sehr geschickt dargestellt, da die beiden glücklich sind, allerdings nicht allzu nervig und zweitens ohne allzu großes Drama eben sanft darauf hingewiesen wird, dass dies auf Dauer nicht das Richtige ist. Trotzdem weisen einige Folgen wie #2.12 Erste Male oder #2.15 Wer den Penny ehrt viele Aww-Momente auf und man gönnt den beiden ihr Glück.
Mein absolutes Highlight der Staffel ist schließlich die Folge #2.17 Arrividerci, Fiero, in der Komik so großartig mit den besten Flashbacks, ein bisschen Abschiedsschmerz und wunderbaren Szenen der Clique verbunden wird. Die Staffel endet schließlich mit zwei nicht minder tollen Folgen rund um Lilys und Marshalls Hochzeit, bei denen wir eine unglaublich süße Wald-Trauung zu sehen und mal wieder vor Augen geführt bekommen, wie perfekt die beiden doch zusammenpassen – allerdings nie mit einer allzu großen Ladung von Kitsch und immer mit mehr als lustigen Momenten gespickt. Um den Kreis zum Anfang der Staffel zu schließen, erleben wir außerdem die leider nötige Trennung von Ted und Robin, die ebenfalls rührend und in Kombination mit der Hochzeit wirklich passend dargestellt wird. Eine tolle Endfolge als Abschluss einer durch und durch humorvollen, liebevollen und wirklich großartigen Staffel. | Klara G.
Staffel 9
Acht Jahre lang war "How I Met Your Mother" durch die Frage bestimmt, wer die titelgebende Mutter ist. Da dieses Thema sehr in die Länge gezogen wurde und man als Zuschauer immer wieder das Gefühl hatte, dass man unnötig hingehalten wird, ist die Erleichterung umso größer, als die Mutter im Finale von Staffel 8 endlich zu sehen ist. Nun bewegt einen nicht mehr die Frage, wie sie aussieht, sondern wann Ted sie endlich trifft. Und auch hier verstehen es die Serienmacher wieder, es spannend zu machen. Das mag man positiv oder negativ sehen und sicher hat diese letzte Staffel der Serie wieder ihre Längen, aber sie ist gespickt mit ganz vielen tollen Momenten. Und genau deshalb zählt diese Staffel für mich zu den besten Staffeln der Serie, auch wenn sie sicherlich nicht mehr den Charme der ersten Staffeln besitzt. Aber das Wissen, dass es die letzte Staffel ist und dass sich die Serienmacher Mühe geben, nicht nur die Geschichte um Ted und die Mutter, sondern auch andere angefangene Storylines zu Ende zu bringen, schaffen eine angenehme Abschiedsstimmung. Man freut sich über kleine Anspielungen auf vergangene Geschichten oder Erklärungen für Andeutungen aus der Vergangenheit. Die Serienmacher haben sich Mühe gegeben, viele bekannte Gesichter aus vergangenen Staffeln noch mal für kleine Gastauftritte zu gewinnen und so hat man als Zuschauer die Gelegenheit richtig Abschied zu nehmen und sich an die schönen Momente der Serie zu erinnern. Dazu kommen neue schöne Momente, die man in Erinnerung behalten wird - vor allem in Bezug auf Ted und die Mutter. Ich bin mir sicher, dass Carter Bays und Craig Thomas der Serie einen würdigen Abschied geben - sie hatten ja lange genug Zeit, sich darauf vorzubereiten. | Catherine Bühnsack
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