Abschied von "How I Met Your Mother"
Barneys Bro-Code-Reden
Für Barney ist der "Bro Code" das wichtigste Element, um einer Freundschaft zwischen Männern Regeln aufzuerlegen. Er hält sich in jeder Lebenslage an diesen Code und erwartet auch von seinen besten Freunden Ted und Marshall, dass diese sich an diesen Kodex halten. Dabei steht er ihnen (gewollt oder ungewollt) stets zur Seite, wenn sie in einem moralischen Dilemma stecken oder nicht wissen, was sie tun sollen. Barney Stinson hat die Antwort auf alle ihre Fragen und so kommt es zu wilden Theorien, die Barney aufstellt und nicht selten seinen Freunden in grandiosen Reden nahe zu bringen versucht. Wir haben für euch die fünf besten "Bro-Code"-Momente der letzten neun Jahre zusammen getragen.
© Twentieth Century Fox Home Entertainment
#1.14 Nur nichts überstürzen (zur Review)
"That's the bro code. A bro doesn't tell a mutual bro that a third bro has a crush on him. Just like the third bro doesn't tell the mutual bro that the original bro went bare pickle in front of her. It's quid pro bro."
Es ist eigentlich nicht eine Bro-Code-Rede an sich, die in der Episode so besonders ist. Vielmehr ist es die gesamte, herrliche Bro-Storyline zwischen Robin und Barney mit all ihren Facetten, die Barneys Bro-Code-Vorstellungen bedienen ("You're a better Ted than Ted.") und hier unbedingt Erwähnung finden muss. Die Geschichte führt nämlich Robin in die Tiefen der Bro-Aufgaben und man erhält auch als Zuschauer gleich an ganzes Sammelsurium an teils spontanen Bro-Codes (zum Beispiel: "Leave no man behind. Either we all score or no-one scores."). Zudem ist die Bedeutung der Episode weitreichender, als man es damals erahnen konnte. Robin erweist sich zunächst als perfekter Bro-Ersatz, da Ted mit Victoria zu Gange ist. Im Prinzip erfüllt sie alle Voraussetzungen eines Bros. Sie ist ein toller Wingman, ist ungeheuer schlagfertig ("Ted can't be pregnant. You need to have sex to get pregnant."), spielt Lasertag und hat auch gar kein Problem sich in einen Anzug zu schmeißen. All das ist ungeheuer amüsant und kurzweilig und gleichzeitig auch der Anfang des Dreiergespanns, welches einen bis zum Ende der Serie beschäftigen soll. Es beginnt nämlich nicht nur damit, dass Barney Robin versehentlich zum dritten Mal anbaggert, sondern endet darin, dass Barney auf Sex hofft und Robin erklärt, dass sie beide nach dem gemeinsamen Abend und vielen Gemeinsamkeiten eigentlich sehr viel Sinn zusammen machen würden. Robin bestätigt das sogar, doch Barney findet schnell heraus, dass Robin Ted mag, was schließlich zu Barneys spontaner Bro-Regelformulierung führt (siehe Überschrift), die in seiner Vortragsweise einfach nur liebenswürdig ist. Es ist der perfekte Abschluss eines gelungenen Abends. Verständnisvoll steckt er nämlich zurück, obwohl er ganz unerwartet gerade abgewiesen wurde.
Robin und Barney haben als Bros in dieser Episode gezeigt, wie gut sie harmonieren und als Duo in jeder Hinsicht funktionieren. Was damals einfach nur wie eine witzige Kombination der beiden Charaktere wirkte, lässt sich heute auch als eine Art Beginn der Kompatilitätsdarstellung der Beiden interpretieren. Da gleichzeitig in den entscheidenden Momenten auch Ted irgendwie involviert ist, ist diese Episode nicht nur eine tolle Bro-Code-Episode sondern die Basis für die folgenden neun Jahre Ted-Robin oder Barney-Robin Geschichten. | Emil Groth
#3.05 Irre Heiß
Eine interessante These stellt Barney auch in #3.05 Irre Heiß auf. Seiner Meinung nach gibt es nämlich eine Irre-Heiß-Skala, in die man Frauen, die ein klein wenig verrückt erscheinen, einordnen kann. Mit Hilfe des Graphen, den Barney entwickelt hat, kann man ablesen, wie heiß eine Frau sein muss, um über ihre skurrilen Eigenheiten hinweg sehen zu können. Ideal ist dabei, wenn die Frau über einer Diagonalen liegt, die Barney die Vicky Mendoza Diagonale nennt, in Erinnerung an eine ehemalige Flamme, die ihn mit ihren Verrücktheiten in den Wahnsinn trieb, jedoch so heiß war, dass er unbedingt bei ihr landen wollte. Die Irre-Heiß-Skala fand als Artikel 68 Einzug in den Bro-Code, in der Hoffnung, Männer einen Anhaltspunkt zu geben, ob eine Frau noch heiß genug ist, um sich wirklich auf sie ein zu lassen. So findet sie beispielsweise Anwendung, als Ted sich mit Blah Blah trifft, die er im Internet kennen gelernt hat, dies jedoch unter allen Umständen verschweigen will. Wie sich herausstellt, ist Blah Blah trotz ihres guten Aussehens so irre, dass Ted nichts besseres passieren kann, als dass sie das Weite sucht. Barney glaubt sogar, dass sie während ihres Date mit Ted in die "Shelly Gillespie"-Zone gerutscht ist, eine Ecke im Graphen, die nach einer alten Flamme benannt ist, die einst zehn Kilo zunahm und ihn mit Backsteinen bewarf. Sollte eine Frau jemals in diese Zone rutschen, sollte man schleunigst das Weite suchen. | Melanie Wolff
#3.11 Die Platin-Regel
Wenn in "How I Met Your Mother" vom sogenannten Bro-Code die Rede ist, wissen die meisten Zuschauer der Serie, dass nur einer damit gemeint sein kann: Barney Stinson. In Episode #3.11 Die Platin-Regel steht wieder eine solche an. Da Ted mit seiner Ärztin Dr. Stella Zinman ausgehen möchte, sieht sich Barney gezwungen, seinem Freund etwas über die Platin-Regel zu erklären. Jene besagt nämlich, dass man nicht seine Nächste lieben sollte. Da neben Barney auch Robin, Lily und Marshall ihre Erfahrungen mit dieser "Regel" gemacht haben, versuchen sie ihrem Freund, anhand ihrer Beispiele klar zu machen, welche verschiedenen Phasen Ted durchmachen wird, wenn er mit Stella ausgeht und es nicht gut laufen wird. Da Barney seine Regeln immer sehr genau erklärt, ist auch die Platin-Regel in acht verschiedene Punkte unterteilt: Die Anziehungskraft, das Feilschen, die Unterwerfung, die Vorteile, der Wendepunkt, das Fegefeuer, die Konfrontation und das Nachbeben. Trotz dessen, dass Teds Freunde ihm nichts Gutes prophezeien, geht er zur Verabredung mit Stella und stellt danach nicht nur fest, dass er sich als Patient mit ihr gar nicht als Date treffen darf, sondern dass es bei Barneys Platin-Regel noch einen neunten Punkt gibt: die friedliche Co-Existenz. | Daniela S.
#3.15 Die Kette des Anbrüllens
Die Kette des Anbrüllens (wahlweise auch die Pyramide des Anbrüllens oder der Kreis des Anbrüllens) ist eine Theorie von Barney, die besagt, dass man in einer Firma stets einen Kollegen anbrüllen muss, der in der Hierarchie unter einem steht. So könne man seinen Frust ablassen, geht jedoch der Gefahr aus dem Weg, gefeuert zu werden. Um seine These zu unterstützen, erzählt Barney die Geschichte seines Kollegen Blauman, der in einem Meeting seinen Boss angeschrien hat und seinen Job hinwarf, weil er es satt hatte, schikaniert zu werden. Als sein Plan B für seine Karriere jedoch scheiterte, blieb ihm nichts anderes übrig, als als Hausmeister zu arbeiten, so dass seine Moral aus der Geschichte ist, dass man unter keinen Umständen seinen Boss anbrüllen darf. Marshall hilft dies jedoch nicht weiter, da er Rat gesucht hat, wie er mit seinem Chef umgehen soll, wenn er ihn anbrüllt. Barney macht ihm jedoch klar, dass die Kette des Anbrüllens eben so funktioniert. Der Boss von Arthurs Hobbs Chefin brüllt sie an, sie brüll Arthur an, Arthur schreit daraufhin Marshall an, der wiederum Lily anschreit. Diese brüllt daraufhin eines ihrer Kindergartenkinder an, das sich dann als Arthurs Kind herausstellt – die Kette des Anbrüllens beginnt von Neuem. Am Ende hilft Barneys Theorie Marshall kein bisschen weiter, denn er weiß immer noch nicht, wie er mit Artillerie Arthur umgehen soll. Er will auf keinen Fall an jemand anderem seinen Frust auslassen, der es nicht verdient hat. Am Ende widersetzt er sich Barney Rat und brüllt seinen Boss an, was prompt in seiner Kündigung (wenn auch selbst gewählt) endet – genau wie Barney es vorher gesagt hat. | Melanie Wolff
#7.19 Der Bro-Eid (zur Review)
Der Bro-Code spielt in Barneys Leben eine sehr wichtige Rolle und er lässt auch keine Situation aus, um seine Freunde auf die heiligen Regeln des Bro-Codes aufmerksam zu machen. So scheint es naheliegend, dass er bei wichtigen Dingen auf den Bro-Code schwören lässt. In diesem Fall ist es Ted, der dran glauben muss, als Barney ihm ein wichtiges Geheimnis anvertrauen möchte. Er datet eine Stripperin namens Quinn und möchte eine ernsthafte Beziehung mit ihr eingehen. Da seine Freunde sicher voreingenommen wären und nur Ted das Geheimnis kennt, soll er nun darauf schwören, es den anderen nicht zu erzählen, bevor sie sich ein eigenes Bild von Quinn gemacht haben. Ted muss alles genau wiederholen und dann auf den Bro Code schwören. In der nächsten sich ergebenden Situation erzählt er jedoch Lily, Marshall und Robin bereits von Quinns Beruf. Als Barney bei einer "Quinntervention" davon erfährt, klärt er Ted über die Folgen eines gebrochenen Bro-Eids auf und geht dabei zurück ins Alte Rom und erzählt die Geschichte von Caesar und Brutus in einer leicht abgewandelten Bro-Fassung. Als das Misstrauen der Freunde Quinn gegenüber und Barney Verleugnung ihres Berufs dazu führt, dass sie mit Barney Schluss macht, wollen sich die Freunde bei Barney für ihr Einmischen entschuldigen. Barney lässt sie also allesamt auf den Bro-Code schwören, sich nie wieder in sein Privatleben einzumischen. Um den Eid zu besiegeln müssen sich Robin und Lily küssen. Anschließend fordert Barney, Ted und Marshall auf, die sich wiederwillig ebenfalls einen zögerlichen Kuss geben. Daraufhin erklärt Barney, dass sie sich eigentlich nur einen Fistbump geben sollten. Er nutzt die Situation, um seinen Freunden zu zeigen, was sie falsch gemacht haben, gibt dann aber zu, dass er und Quinn sie reingelegt haben, um ihnen zu zeigen, welche Vorurteile sie haben und wie sehr sie sich in andere Leben einmischen. Der Bro-Eid war von Anfang an also nur Mittel zum Zweck, doch während die erste Situation mit Teds Schwur bereits sehr komisch war, toppte der Schwur der vier Freunde das ganze noch mal um einiges. Denn während man einen Kuss zwischen Robin und Lily sicher erwarten durfte, immerhin hatte Lily nie etwas dagegen, Robin mal zu küssen, ist der Kuss zwischen Ted und Marshall einfach nur zum Schießen. Sie sind für Barney bereit, den Bro-Eid durchzuziehen, weil sie wissen, dass sie ihn verletzt haben, was eigentlich auch wieder zeigt, was für tolle Freunde sie sind. Und so gibt es wieder eine Geschichte mehr, die Ted seinen Kindern erzählen kann. | Catherine Bühnsack
Welche war für euch Barneys beste Bro-Code-Rede?
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