Bob Odenkirk

Das Allround-Talent Bob Odenkirk ist halb irischer Abstammung und wurde am 22. Oktober 1962 als zweites von sieben Geschwistern in Berwyn, Illinois geboren. Er begann seine Karriere als Comedian, entwickelte sich im Laufe der Zeit aber auch zunehmend zu einem ernstzunehmenden Schauspieler und war darüber hinaus schon bei zahlreichen Film- und Fernseh-Produktionen als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent tätig.

Seine ersten Erfahrungen als Comedy-Autor sammelte er als DJ für das Campus-Radio seiner Uni, der Southern Illinois University Carbondale. Inspiriert von Monty Python, Steve Martin, Woody Allen und der kanadischen Sketchcomedy-Serie "SCTV", entschloss er sich nach drei Jahren College nach Chicago zu gehen, um in der dortigen Comedy-Szene Fuß zu fassen. Er lernte zunächst beim Improtheater-Guru Del Close, der schon Comedians wie Bill Murray und Tina Fey die Kunst des Improvisierens beibrachte, und besuchte darüber hinaus The Players Workshop, eine renommierte Improvisationsschule in Chicago, an der er auch seinen zukünftigen Komiker-Kollegen Robert Smigel kennenlernte.

Gemeinsam mit Smigel und dem späteren Late Night-Host Conan O'Brien arbeitete Odenkirk von 1987 bis 1991 als Sketch-Autor für die NBC-Comedy-Show "Saturday Night Live". Während einem Autorenstreik bei SNL wirkten die drei zudem maßgeblich bei der Improvisationscomedy-Revue "Happy Happy Good Show" (1988) mit. Nachdem Odenkirk zunehmend den Drang verspürte, auch selbst einmal vor der Kamera zu stehen, verließ er SNL nach vier Jahren im Autorenteam, um sich mehr der Schauspielerei zu widmen. Daraufhin trat er einige Zeit als Gast in diversen Talk-Shows sowie mit seiner eigenen One-Man-Show auf, bevor er schließlich von seinem Freund Ben Stiller, mit dem er bei SNL kurze Zeit ein Büro teilte, als Autor und Ensemble-Mitglied für dessen Sketch-Sendung "The Ben Stiller Show" (1992-1993) angeheuert wurde. Dort lernte Odenkirk den später als Tobias Fünke in "Arrested Development" bekannt gewordenen David Cross kennen und trug wesentlich dazu bei, dass die Show trotz ihrer Absetzung noch einen Emmy für das beste Drehbuch in einer Varieté-Sendung einheimste.

Wenige Jahre später kreierte Odenkirk mit Cross eine Reihe von Sketch-Shows, aus denen schließlich ihre gemeinsame Sendung "Mr. Show with Bob and David" (1995-1998) hervorging, die in Form von vier Mini-Seasons auf HBO lief und Odenkirk erstmals einem breiteren Publikum näherbrachte. Trotz zahlreicher Emmy-Nominierungen blieb der ganz große kommerzielle Erfolg jedoch aus. Vom selben Autorenteam entstand einige Jahre später zwar noch ein Spin-off namens "Run, Ronnie, Run" (2002), das auf einem Sketch aus der ersten Staffel basierte, Odenkirk und Cross distanzierten sich jedoch vehement von der endgültigen Fassung des Films, nachdem der Regisseur ihn trotz tiefgreifender künstlerischer Differenzen ohne ihr Einverständnis zur Veröffentlichung freigab.

In den folgenden Jahren übernahm Odenkirk diverse Neben- und Gastrollen in Film und Fernsehen und schrieb eine ganze Reihe von Piloten, von denen allerdings nur wenige auch tatsächlich über den Bildschirm flimmerten und es gar kein einziger zu einer Serie schaffte. Erfolgreicher war hingegen Odenkirks Regie-Arbeit. Sein Independent-Film "Melvin Goes to Dinner" (2003) gewann den Publikumspreis beim SXSW Film- und Musikfestival und erntete auch bei den Kritikern überwiegend positive Kritiken. Des Weiteren führte Odenkirk Regie bei den Komödien "Let's Go to Prison" (2006) und "Die Solomon Brüder" (2007), in denen David Cross' "Arrested Development"-Serienpartner Will Arnett (ebenfalls bekannt aus "30 Rock") beide Male die Hauptrolle spielte.

Zuletzt widmete sich Odenkirk wieder etwas mehr der Schauspielerei und absolvierte einige Gastauftritte in diversen Serien. So war er beispielsweise in je einer Folge von "Weeds - Kleine Deals unter Nachbarn" sowie "Rules of Engagement" zu sehen und spielte in der CBS-Sitcom "How I Met Your Mother" wiederholt Marshalls cholerischen Chef Arthur Hobbs. Im Jahr 2009 übernahm er schließlich die zunächst lediglich als Nebencharakter konzipierte Rolle des zwielichtigen Rechtsanwalts Saul Goodman in der AMC-Erfolgsserie "Breaking Bad". Nachdem jedoch sowohl die Figur selbst als auch Odenkirks schauspielerische Darbietung dieser derart gut beim Publikum ankamen, entschied sich Serienmacher Vince Gilligan dazu, den Comedian gleich für die gesamte dritte Staffel der Serie zu engagieren. 2015 übernahm er die Hauptrolle im "Breaking Bad"-Spin-Off "Better Call Saul". Für seine Darstellung wurde er schon mehrfach mit Awards ausgezeichnet.

Privat ist Bob Odenkirk seit 1997 mit seiner Managerin verheiratet und Vater von zwei Kindern.