Review: #8.01 Farhampton

Und wieder ist ein Sommer vergangen und wieder versucht unsere allseits geliebte Serie "How I Met Your Mother" uns den kommenden Herbst und Winter zu versüßen. Ich kann natürlich noch nicht für die ganze Staffel sprechen, aber in dieser Folge ist ihr das auf jeden Fall gelungen und ich freue mich jetzt schon auf ein paar Monate voller Spaß und Chaos. Diese Folge hatte teilweise ihre zähen Momente, war jedoch alles in allem sehr überzeugend.

"You look like you're coming from a wedding. Was it a nice one?" - "Eh... it's a long stoy and - I don't mean to be rude, but I don't really feel like talking about it... It all started when the bride asked to see me."

Etwas, das ich in der letzten Staffel von "How I Met Your Mother" besonders kritisiert hatte, war, dass Ted nicht mehr im Mittelpunkt der Serie stand - was man ja noch mit anderen guten Handlungssträngen hätte ausgleichen können -, sondern auch, dass er eigentlich nicht mal eine einzige wirklich vernünftige Storyline bekommen hat oder überhaupt gezeigt wurde, was doch für ein lieber Kerl in ihm steckt und dass er doch eigentlich die große Liebe sucht. Teds einziger erwähnenswerter Handlungsstrang, der mit seiner Suche nach der großen Liebe in Verbindung stand, war die Erkenntnis, dass er und Robin einfach nicht zusammen gehören. Wusste das der Zuschauer nicht bereits nach ein paar Folgen der ersten Staffel? Hat das Ted nicht eigentlich schon am Ende der zweiten Staffel erkannt? Richtig! Doch aus irgendeinem Grunde musste man das in der letzten Staffel auf einmal wieder thematisieren. Aber genug vom Gemeckere über vergangene Fehler. Denn in dieser Staffel sieht es so aus, als würde es auf dem Weg zu Teds Glück mit großen Schritten voran gehen und als würde man endlich wieder den Ted zu Gesicht bekommen, den man so lieb gewonnen hat. Das oben genannte Zitat war nur eine von vielen Szenen, in denen dieser Ted wieder zum Vorschein kam. Eine wichtige Rolle spielte natürlich dabei auch seine wiederentdeckte Liebe zu Victoria. Victoria, die im letzten Staffelfinale überraschend, aber für mich erfreulich, wieder aufgetaucht war und ihren Ehemann in spe für Ted stehen ließ. Diesen Ehemann in spe lernen wir in dieser Folge auch kennen, da Ted nämlich der Meinung ist, Victoria könne ihn auf keinen Fall vor dem Traualter stehen lassen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. (Da bin ich übrigens ganz seiner Meinung!) Thomas Lennon hat seine Rolle als "German Klaus" wirklich amüsant gespielt, da konnte man auch über die Tatsache hinweg sehen, dass einem als deutscher Zuschauer sofort aufgefallen ist, dass er kein "echter" Deutscher ist. Ich fand die Wendung der Story wirklich lustig, dass Klaus, genau wie Victoria, die Hochzeit platzen lassen wollte, den Grund dafür fand ich so verständlich wie schade. Schade in der Hinsicht, dass er Ted erklärte, dass Victoria für ihn zwar eine große Liebe war, jedoch nicht DIE, die für ihn bestimmt war. An Teds Gesichtsausdruck sah man gleich, dass ihm offenbar klar wurde, dass Victoria für ihn ebenfalls nur die Fast-Richtige war, was ich persönlich ja sehr schade finde. Obwohl wir schon länger wissen, dass Victoria nicht die Mutter sein kann, hätte diese Erkenntnis doch etwas später kommen können. Doch wer weiß, vielleicht sehen wir in Ted ja wieder den Romantiker, der es trotzdem mit ihr probiert. Ich würde es den beiden wünschen, denn Ted hat schon lange keine wirklich glückliche, längere Beziehung gehabt - Mutter hin oder her.

Überzeugt hat mich außerdem, dass sich die Serie in einer Sache treu bleibt: Im Staffelauftakt und Staffelfinale erfahren wir immer etwas über die Mutter und in dieser Folge haben wir sie auch das erste Mal gesehen! Nunja, leider nur fast, denn der gelbe Regenschirm verdeckte ihr Gesicht, aber wir haben den Ort gesehen, an dem Ted und sie sich das erste Mal nahe sind - die Haltestelle in Farhampton. Das war auch der Titel dieser Episode und mir hat mal wieder gefallen, wie geschickt die Autoren diese Parallele gezogen haben und aus dieser Haltestelle so etwas Besonderes gemacht haben. Wahrscheinlich wird es jetzt wieder etwas dauern, bis wir mehr über die Mutter erfahren, doch dies war schon ein riesiger Schritt in die richtige Richtung.

"It kind of sucked seeing how easy it was for you to throw away everything from our relationship."

Ted ist nicht der Einzige, in dessen Liebesleben es gerade aufregend zugeht. Seit Barney und Quinn verlobt sind, ist die Situation für Robin natürlich ein bisschen komisch. Doch es stellt sich heraus, dass Barney Quinn gar nicht erzählt hat, dass er und Robin mal zusammen waren. So lustig seine mit Photoshop bearbeiteten Bilder auch waren, ganz in Ordnung fand ich diese Geheimniskrämerei von Barney nicht. Vor allem, da Quinn doch angeblich so überhaupt nicht eifersüchtig sein soll. Doch obwohl ich ein riesiger Robin und Barney-Fan bin und mir von ganzem Herzen wünsche, dass die Tatsache, dass Ted immer wieder andeutet, wie schief ihr Hochzeitstag gelaufen ist, nicht bedeutet, dass die beiden am Ende nicht zusammen kommen, so muss ich trotzdem zugeben, dass ich Quinn einfach mag. Die kurzen Szenen zwischen ihr und Barney zeigten mal wieder, wie ähnlich sie die beiden sind. "It's not cheating if it's on the phone, right?" - "Say what now?" - "Quinn’s on board!" und die Retourkutsche von Quinn mit Robins neuem Lover dazu - herrlich! Da kommt auch gleich einmal ein Kritikpunkt, denn wo um Himmels Willen kommt dieser Sixpack-Schönling auf einmal her? Vor allem, da doch so offensichtlich ist, dass Robin noch Barney liebt. Denn es verletzte sie natürlich, dass Barney sie offenbar so leicht aus seinem Leben löschen konnte. Doch wir und Robin erfahren, dass es ihm wohl doch nicht so leicht fiel, denn er hat eine eigene Garage nur mit seiner Kiste voller Robin-Sachen. Dies war für einen Robin und Barney-Fan ein absolulter Gänsehaut-Moment und zeigt, dass die beiden ganz eindeutig noch aneinander hängen. Ich bin sehr gespannt, wie die Autoren den Weg von Quinn zu Robin errichten werden, ohne dass jemand allzu sehr verletzt wird, denn mir als Zuschauer liegt mittlerweile an beiden Frauen etwas.

"Guys, it's okay! You're new parents, you need to get some sleep!"

Marshall und Lily und ihre Müdigkeit aufgrund ihres neugeborenen Kindes waren in dieser Folge eher als Nebencharaktere zugegen, doch das hat angesichts der Tatsache, dass sonst ganz schön viel passiert ist, nicht gestört. Manchmal führte es zu wirklich lustigen Szenen und ich finde es immer schön, wenn die Serie so etwas Realistisches, wie dass die ersten Monate einer Elternschaft nicht immer leicht sind, thematisiert. Trotzdem hoffe ich, dass wir in Zukunft noch mehr Handlung sehen werden, die mit den beiden zu tun hat und sich nicht ausschließlich um ihre Elternschaft dreht. Soweit wir wissen, hat Marshall ja schließlich auch noch einen Job, oder?

"Ted did a rain dance, got Robin. Ted and Robin broke up, Robin moved to Brazil came back with a Latin stud. Ted got jealous, got a tramp stamp, not really relevant to the story I just like mentioning it as much as possible. I hooked up with Robin, Ted and I stopped being friends, Ted got hit by a bus we made up... Robin and I started dating and I got fat her hair fell out..."

Etwas, das einfach seine eigene Überschrift verdient hat und das ich am liebsten komplett zitiert hätte, war Barneys "How I Met Your Mother in 60 Sekunden". Ich habe mir seine Rede dreimal anhören müssen, um auch jedes lustige Detail mirzubekommen und habe mich damit köstlich amüsiert. Wer muss die Serie überhaupt noch anschauen, wenn Barney sieben Staffeln in 60 Sekunden resümieren kann? Wir natürlich. Und das mit Freude. Ich habe mich mit einem Lächeln an jede dieser Szenen zurückerinnert, doch Barneys Art, alles zu beschreiben, war natürlich das Highlight des Ganzen. Die Seitenhiebe auf Teds romantische Ader "They went to dinner, he walked her home, should have kissed her, didn't, lame." und "Then Ted wanted to take Robin to a wedding, she couldn't go, he went alone and met Victoria. Didn't kiss her either, lame. Not a great closer Ted" waren so genial, dass ich nicht mehr konnte vor Lachen. Allein diese 60 Sekunden waren es schon wert, die Folge anzusehen.

Fazit

Ich freue mich außerordentlich, dass wieder "How I Met Your Mother"-Zeit ist und die Folge konnte auch überzeugen, wenn ich auch der Meinung bin, dass man das Niveau was lustige Szenen und Überraschungseffekte angeht, durchaus noch steigern kann. Deshalb erst einmal sieben Punkte und auf eine neue Staffel!

Klara G. - myFanbase

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