Bewertung
Cranston, Bryan

Hauptsache, die Chemie stimmt - Mein Leben mit und ohne Breaking Bad

"Wenn junge Schauspieler mich um Rat fragen, sage ich immer: Bring dein Privatleben in Ordnung. Deine Beziehungen, deine Gesundheit, dein ganzes, persönliches Leben. Das ist deine Basis. Wenn du ein stabiles Privatleben hast, kannst du im Beruf wie ein Verrückter alles geben."

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Inhalt

Was abgehackt in der deutschen Version und etwas ausführlicher, aber dennoch kurzgefasst, auf der englischen Version einer berühmten Online-Enzyklopädie steht, wird in "Hauptsache, die Chemie stimmt" zum Leben erweckt. Bryan Cranston ist mehr als das Comedygold aus "Malcolm mittendrin" oder die dubiose Figur des Walter Whites. Der Weg zum Schauspieler? Nicht immer klar vorgezeichnet. Er weiß selbst: Ein paar falsche Entscheidungen und Walter White könnte Wirklichkeit werden …

Kritik

Cranston wechselt zwischen hinreißenden Anekdoten (als Kind bei seinem ersten Baseballspiel findet er Inspiration in der Herangehensweise eines Sportlers: "Das prägte ich mir ein: Das Unmögliche zu versuchen und nach den Sternen zu greifen.") und abstoßenden Erinnerungen (als Jugendlicher musste er das ein oder andere Huhn für seinen Opa töten).

Analog zu seinem Vater nimmt er verschiedenste Jobs während der Schulzeit an, oft aber als "Sneaky Pete" – als Vortäuscher der Erledigungen. Schließlich beginnt er ein Polizeitraining wie sein Bruder Kim, hauptsächlich, um nach Europa reisen zu können in eine Art Sommerlager. An der Uni ist Cranston dann hin- und hergerissen: zwischen Polizeitraining und Schauspiel, da er noch weitere Kurse belegen muss.

Die Faszination fürs Theater gewinnt während eines langen Roadtrips mit seinem Bruder auf ihren Motorrädern. Beide möchten den Traumberuf, der den Vater schon nicht glücklich machte, ergreifen, wenn auch in verschiedenen Herangehensweisen. Der Hang zum Sneaky Pete – Geschäftsideen oder Schauspielstrategien, die nicht immer ganz ehrlich, dafür ganz einfach sind –, bleibt. Hier scheint seine spätere "Malcom mittendrin"-Figur aus seinen und den Erlebnissen seines Vaters zu zehren.

Doch es gibt auch einschneidende Erfahrungen in New York, aus denen er Kraft ziehen kann – dunkle Kraft, für die Figur des Walter Whites. Dabei springt er allerdings immer ein bisschen zu sehr. Wird hier Foreshadowing betrieben oder hängt er nur einen Gedanken nach? Zudem werden intime Momente zwar beleuchtet, aber nicht immer gänzlich emotional entfaltet. Dennoch, für alle Fans von ihm und Fans der Schauspielerei, ein absolutes Muss.

Fazit

Bryan Cranston plaudert aus den Nähkästchen, was einen Schauspieler ausmacht (und seien es nur so Kleinigkeiten, wie nicht zu gucken, wo der Lichtschalter in einer Szene ist, wenn dieser betätigt werden muss). Für ihn persönlich ist die härteste Szene seiner "Breaking Bad"-Karriere gleich der Einstieg ins Buch – der Tod von Krysten Ritters Figur Jane Margolis. Hier zeigte er durch seine eigene Vorstellkraft ein letztes bisschen Menschlichkeit im Monster Walter White. Dazwischen präsentiert Bryan Cranston immer wieder seinen flapsigen Humor.

Simone Bauer - myFanbase
06.11.2017

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