Die Lieblingsklassiker der myFanbase-Redaktion - Teil 1

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In dieser zweiten Ausgabe der Listenfieber-Literatur-Kolumne widmet sich die Redaktion von myFanbase, den Klassikern der Literaturgeschichte. Dabei haben sich die Autoren für diejenigen Werke entschieden, die sie schon eine ganze Weile in ihrem Leben begleiten, oder auf ganz besondere Weise berührt haben. Wir wünschen euch viel Spaß mit den einzelnen Listen und würden uns freuen, wenn ihr uns unten in den Kommentaren vielleicht auch eure ganz persönlichen Lieblingsklassiker nennen würdet. Der meistverkaufteste Klassiker weltweit soll übrigens "Eine Geschichte aus zwei Städten" von Charles Dickens sein.

Sanny Binder meint:

Foto: Copyright: Erschienen im Anaconda Verlag, Köln
© Erschienen im Anaconda Verlag, Köln

"Jane Eyre" von Charlotte Brontë (1847)

Vor einigen Jahren habe ich damit begonnen, mir die englischen Klassiker aus dem Penguin Verlag zu kaufen. Viele davon stehen bis heute noch ungelesen in meinem Regal, doch nicht die Ausgabe von "Jane Eyre". Der Inhalt hat mich so angesprochen, dass ich sofort die Lust verspürte das Buch zu lesen, welches sich als wundervolles Erlebnis entpuppte. Die kleine Jane wächst als Waise bei ihrer grausamen Tante auf. Sie hat eine schreckliche Kindheit und doch entwickelt sie sich zu einer starken und selbstsicheren Frau. Sie hat den Kampf niemals aufgegeben und weiß, dass eine bessere Zukunft auf sie wartet. Es ist bemerkenswert, wie Jane es schafft, den Mut nicht zu verlieren. Ihr Weg als Gouvernante, ihre Liebe zu ihrem Arbeitgeber Mr.Rochester – all das wird von Charlotte Brontë fabelhaft dargestellt. Schon wenn ich an die Geschichte denke, bekomme ich eine Gänsehaut vom Feinsten!

"Stolz und Vorurteil" - Jane Austin (1813)

Das Buch habe ich ehrlich gesagt erst gelesen, nachdem ich die dazugehörige Verfilmung mit Keira Knightley in der Hauptrolle gesehen habe. Die Atmosphäre und die Geschichte hatten mich so sehr beeindruckt, dass ich die Vorlage einfach lesen musste und das habe ich auch nicht bereut. Doch empfand ich Reue, dass ich so lange gewartet habe, dieses Meisterwerk zu verschlingen. Elizabeth Bennett ist eine eindrucksvolle Protagonistin, da sie eine sehr willensstarke Frau ist, die sich anders benimmt, als man es von ihr erwarten würde. Sie sagt offen ihre Meinung und steht zu ihren Worten und Taten, was sie zu einem großen Vorbild macht. Für die damalige Zeit ist ihr Verhalten oftmals nicht angebracht, doch gerade diese Charaktereigenschaften von ihr machen sie einzigartig. Und Mr. Darcy ist ihr perfektes Gegenstück. Die beiden ergänzen sich vollkommen und es gibt kaum ein Paar der Literaturgeschichte, das besser harmoniert. Ich tauche so gerne in diese Geschichte ein, da sie nicht nur ergreifend schön ist, sondern ebenso tragisch, dramatisch und spannend.

"Romeo und Julia" von William Shakespeare (1597)

"Oh Romeo, Romeo, warum bist du Romeo?" – mit diesen Worten schaffte es Julia sich nicht nur in mein Herz sondern in das von abermillionen Menschen weltweit zu spielen. Jede moderne Liebesgeschichte wird mit diesem romantischen Klassiker von Shakespeare verglichen und bis heute schafft es kaum eine diese zu übertrumpfen. Eine Liebe, die einfach nicht sein soll, die aber stärker ist als der Tod. Das bringt wohl jedes Herz zum Schmelzen. Ich habe das Buch das erste Mal in der 7.Klasse für den Englischunterricht lesen müssen. Zunächst war ich nicht sehr angetan davon etwas lesen zu müssen, das in einer solch merkwürdigen poetischen Sprache geschrieben ist. Doch gerade die Bilder, die durch die Sprache erzeugt werden, machen die Werke Shakespeares so besonders und einmalig. Ich nehme das Stück seither regelmäßig zur Hand, kann es größtenteils auswendig und bin seit damals ein riesiger Fan von allem, was er geschrieben hat.

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© Ullstein Buchverlage GmbH

"Vom Winde verweht" von Margaret Mitchell (1936)

Das Buch ist ein echter Wälzer – mehr als tausend Seiten und winzig kleine Schrift. Man sollte meinen, dass es ewig dauert, bis man das Ende der Geschichte erreicht hat, doch dem ist nicht so. Die Seiten blättern sich wie von alleine um und ehe man sich versieht, klappt man das Buch auch schon zu. Wenn ein Autor es schafft, eine so umfangreiche und komplexe Geschichte zu erschaffen, die dennoch beim Lesen kurzweilig wirkt, dann wurde alles richtig gemacht. Scarlett O'Hara ist ein verwöhntes, reiches Mädchen, das zu Beginn überaus unsympathisch ist. Sie lebt ein Leben im Luxus und hält sich für etwas Besseres als die anderen. Umworben wird sie von dem charmanten doch zynischen Rhett Butler. Sie hassen sich und dennoch lieben sie sich. Sie können nicht miteinander aber auch nicht ohne einander. Die beiden sind ein kompliziertes Paar und auch wenn man meinen sollte, dass einem die Zankereien der zwei auf Dauer auf die Nerven gehen, ist es so nicht. Sie sind sehr authentisch und es fällt dem Leser leicht, sich mit ihnen zu identifizieren und sich gemeinsam mit ihnen zu verlieben. Ein wahres Meisterwerk!

"Sturmhöhe" von Emily Brontë (1847)

Ich bin ein Fan von Liebesgeschichten und bin mit hohen Erwartungen an "Sturmhöhe" getreten. Das Buch hat mich sehr überrascht und ich fand es fantastisch, auch wenn es eigentlich keine typische Liebesgeschichte ist. In den Seiten versteckt sich noch so vieles mehr, wodurch man beim Lesen komplett in den Bann gezogen wird. Die Charaktere sind allesamt gerissen und sehr intelligent. Es gibt Intrigen und Rachepläne, Liebe und Hass, Stärke und Schwäche. Oft musste ich das Buch zuschlagen vor Wut auf die Charaktere und ihre Handlungen, dennoch will man es unbedingt weiterlesen. Es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite, auch wenn der Einstieg etwas schwierig und zunächst noch verwirrend sein mag. Dennoch kann ich es jedem nahe legen, der gerne zu einem Klassiker greift.

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