Die Lieblingsklassiker der myfanbase-Redaktion - Teil 4

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Melanie E. meint:

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"Sturmhöhe" – Emily Brontë (1847)

Die tragische Liebesgeschichte von Heathcliff und Catherine ist wahrlich ein Klassiker unter den Liebesdramen in der Literatur. Zu Recht zählt Emily Brontës Roman zu den Favoriten der Liebespaare der letzten Jahrhunderte, denn die Dramatik und der Schmerz, welchen beide Charaktere im Laufe des Romans durchleben müssen, bekommt auch der Zuschauer zu spüren. Eindrucksvoll spielt die Autorin dabei nicht nur mit den Empfindungen und der Psyche ihrer Charaktere, sondern beschreibt auch realistisch und ein wenig verträumt die Landschaft, in welcher sie ihre Figuren zum Leben erweckt. Dass es für Heathcliff und Catherine kein wirkliches Happy End gibt, ist zwar schwer zu verkraften, doch Emily Brontës Roman bietet so viel mehr, sodass man auch nach dem Ende des Buches zufrieden zurück gelassen wird, ist dieses Meisterwerk doch all die Traurigkeit und Tragik allemal wert.

"Madame Bovary" – Gustave Flaubert (1856)

Ein weiterer Roman, welcher von einer tragischen Hauptfigur erzählt, ist Flauberts legendäre Geschichte über Emma, die spätere Madame Bovary, welche das Leben nicht meistern kann, stets unglücklich scheint und schließlich einen dramatischen Tod erleidet. Flauberts Roman ist vor allem durch seine langen, realistischen Beschreibungen gekennzeichnet, wobei der Fokus stets auf seiner Protagonistin Emma liegt. Mit ihr kann man sich als Leser sogleich identifizieren und schon bald beginnt man großes Mitleid für sie zu empfinden und wünscht ihr eigentlich nur, ihr Glück zu finden. Leider ist dies Madame Bovary aber nicht vergönnt und so greift sie zu ihrem einzigen erscheinenden Ausweg: ihrem Tod. Melancholisch schön entführt Flaubert in die spannende, unzufriedene Welt von Emma Bovary, was diesen Roman zu einem ganz speziellen Leseereignis macht, welches man nicht nur einmal erleben möchte.

Foto: Copyright: Erschienen im Anaconda Verlag, Köln
© Erschienen im Anaconda Verlag, Köln

"Stolz und Vorurteil" – Jane Austen (1813)

"Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Junggeselle, der ein beachtliches Vermögen besitzt, zu seinem Glück nur noch einer Frau bedarf." Der Eingangssatz von Jane Austens "Stolz und Vorurteil" beschreibt auf den Punkt genau das Motto dieses Romans, auch wenn dieser noch viel mehr zu bieten hat, als lediglich vom Heiratsritual zu erzählen. Die liebevoll, teils schrulligen und teils ironischen Charaktere werden vom Leser sogleich ins Herz geschlossen und mit Spannung erwartet man die nächsten Schachzüge der Leute, welche eigentlich nur nach der Liebe suchen. Jane Austen schafft in all ihren Büchern eine wundervolle Atmosphäre, schildert das Geschehen stets interessant und beschreibt ihre Charaktere mit viel Herz und Ironie, sodass man als Leser gut unterhalten wird. Von all ihren Romanen ist und bleibt "Stolz und Vorurteil" dennoch mein persönlicher Liebling, hofft und fühlt man für die Familie Bennet doch während ihrer ganzen Suche nach dem Happy End mit.

"Unterm Rad" – Hermann Hesse (1906)

Einer der schönsten Jugendromane der deutschen Literatur ist sicherlich Hermann Hesses Roman "Unterm Rad", welcher nicht nur das Schulsystem und die gelehrte Pädagogik kritisiert, sondern auch den Gesellschaftsdruck, welchem man als heranwachsender Mensch wahllos ausgesetzt ist. Der Protagonist Hans Giebenrath scheitert schlussendlich nicht nur am Druck der Schule und der Gesellschaft, sondern auch an sich selbst und berührt mit seinem Schicksal zahlreiche Leser, sodass dieser Roman zu einem wahren Klassiker wurde, mit dem man sowohl mitfühlen, als auch mitfiebern darf. Ob sich Hans schließlich umbringt, oder durch sich überschlagende, folgenschwere Ereignisse an einem Unfall stirbt, bleibt ungeklärt. Genau dieses offene Ende weiß mich noch heute zu begeistern und der Schlusssatz "Niemand wusste auch, wie er ins Wasser geraten sei" verursacht immer noch Gänsehaut.

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